Batman

(Gedächtnisprotokoll)

Im Internet steht, die Chinesen sind stolz darauf, aus allem etwas kochen zu können. Ich weiß nicht viel über die kulinarischen Highlights der chinesischen Küche. Ich war noch nie in China. Glaubhafte Globetrotter haben mir jedoch versichert, dass die ´acht Kostbarkeiten´ auf der Speisekarte vom `Goldenen Drachen´ in Herne nicht sehr viel mit dem zu tun haben, was ein gestandener Chinese so schnabuliert. Ich kann auch keinen Chinesen fragen. Ich kenne genaugenommen nur zwei. Einer arbeitet bei mir und es weiß eigentlich keiner, ob er gerade Englisch, Deutsch oder doch Chinesisch redet, der andere heißt Dieter.

So musste ich mich also komplett aufs Internet verlassen, als ich Anfang Januar 2020 zum ersten Mal das Virus googelte, dass sich nur kurze Zeit später als Covid19 aufmachte, traurigen Weltruhm zu erlangen. Angeblich auf einem chinesischen Markt zum ersten Mal aufgetaucht, hatte es einen schmausenden Asiaten offensichtlich aus einem Topf Fledermaussuppe angefallen (Anm.d.Red.: Ich habe umgehend nachgesehen und ein Rezept gefunden.  Für vier Personen benötigt man 500gr Rinderknochen, 250gr Porree, 300gr Suppengemüse, 1 Zwiebel, 5 Pfefferkörner, 1 Lorbeerblatt, 20gr Liebstöckel, frisch, und Salz. Eigentlich dieselben Zutaten wie für eine profane Rindsbouillon. Nur statt Rindfleisch halt ein Kilo Fledermaus. Das wären bei einem Durchschnittsgewicht von ca. 25gr der Sorte Großes Mausohr, ohne Fell und Gekröse sicher mindestens 60-70 Tiere. Leider stehen die Viecher unter Naturschutz. Der Bußgeldkatalog ruft für eine gefangene, verletzte oder getötete Fledermaus in fast jedem Bundesland bis zu 50,000€ auf. Nur Reinland-Pfalz begnügt sich mit 5000€, aber die futtern auch Saumagen. Man könnte also sagen, eine Fledermaussuppe als Vorspeise macht hierzulande einen verdammt dicken Strahl).  Es ist wohl nur dem permanenten Lieferengpass von Fledermaus zu verdanken, dass es Europa nicht schon früher erwischt hat. 

Wenn Covid19 nicht, wie Donald Trump und andere Verschwörungstheoretiker vermuten, im Labor gezüchtet wurde, um die chinesische Weltherrschaft einzuläuten, kann man nur anerkennend mit der Zunge schnalzen: Vogel- und Schweinegrippe und nun wieder Fledermäuse. ´Wieder´ deshalb, weil Covid19 ist ein buckliger Verwandter vom alten SARS-CoV.

Nun hat es in China eine lange Tradition Informationen von anderen Ländern zu klauen oder eigene vor der übrigen Welt geheim zu halten. Noch in den 90er Jahren ärgerte sich hauptsächlich die westliche Konsumgüterindustrie, wenn gefühlt zeitgleich zu ihrem neuen Produkt, eine fast identisch aussehende Kopie aus China auf den Markt gebracht wurde. Die chinesische Regierung beteuerte stets gebetsmühlenartig, gegen die Produktpiraterie vorzugehen, hat aber unter der Hand dieses Vorgehen immer unterstützt (Anm.d.Red.: Inzwischen hat China nicht nur genug geklaut und kopiert, sondern mit dem Geld auch viele Firmen in der Welt aufgekauft, um das Know How heutzutage ganz legal absaugen zu können. Hindert sie aber nicht daran fleißig im Netz weiter fremdes Wissen abzugreifen. Das ist aber eine andere Geschichte). Inzwischen legt die Regierung mehr Wert da-rauf ihr Bild nach innen und außen als großartige Welt-macht zu stilisieren. Nach innen mit Zensur und Repressalien, nach außen…nun ja in erster Linie mit zweifelhaftem Erfolg. 

Nur so ist es zu erklären, warum ein Virus, das eigentlich schon Monate vorher auf besagten Markt aufgetaucht war, erst am 31. Dezember durch die chinesische Regierung an die WHO berichtet wurde. Wäre es nach der chinesischen Regierung gegangen, würde sich heute die ganze Welt über eine besonders aggressive Form einer Grippewelle wundern (Anm.d.Red.: (27.03.2020) Ich bin immer noch nicht sicher, ob das letzten Endes nicht die bessere Variante gewesen wäre). Anders gekommen ist es erst, als man die Meldung des Arztes Li Wenliang aus dem lokalen Krankenhaus in Wuhan zu einer rätselhaften SARS ähnlichen Lungenerkrankung nicht mehr unter dem Deckel halten konnte. Er bekam zwar umgehend mächtig Ärger mit dem Staatspräsident Xi Jinping, aber die Proben, die er heimlich zur Untersuchung an den offiziellen Kanälen vorbei an Analyselabors geschickt hatte, sprachen nicht chinesisch. Am 07. Februar dann hörte der ganze Ärger für besagten Arzt auf. Angeblich starb er ohne Vorerkrankung am Virus, den er entdeckt hatte. Auch eines der Ereignisse in dem repressiven Staat, an dem nicht nur Donald Trump und einige Verschwörungstheoretiker gewisse Zweifel hegen.

Inzwischen gehen berufene Quellen davon aus, dass auf Markt in Wuhan schon im September 2019 besagte Büchse vom feinsten Flattervieh geöffnet worden sein dürfte und Patient Null wohl niemals mehr gefunden wird. Hätte der Koch geahnt, dass die Büchse ursprünglich einer griechischen Dame gehörte, er hätte Hähnchen süß sauer zubereitet.