Traue keiner Statistik...

Es ist einzusehen, dass man die Bevölkerung mit einem permanenten Nachrichtenoverkill beschäftigt halten will. Dann gehen sie wenigstens nicht vor die Tür. Trotzdem sollte man ein wenig auf die transportierte Information achten.

So wird seit heute Morgen stündlich berichtet, dass Corona zu 55% Männer befällt. Ich vermute etwa 45% dürften dann Frauen sein. Was das Virus mit den Diversen macht, bleibt überraschenderweise ungesagt. Ein angenehmer Nebeneffekt von Pandemien scheint die Fokussierung auf das Wesentliche zu sein. Zopf Greta kann ein Lied davon singen (Anm.d.Red.: Greta Thunberg, beziehungsweise die geldgeilen Erwachsenen hinter dieser Kunstfigur fühlen ihre Einnahmen sinken und haben sicherheitshalber heute mal einen Aufruf an die Jugend gemacht. Keine Ahnung was sie vom Stapel gelassen hat. Interessiert mich auch nicht. Wenn überhaupt, wäre eine Message von Gretchen an die Jugend vor etwas mehr als einer Woche sinnvoll gewesen. Als Shisha rauchende Vollspacken im Park alte Leute angehustet haben und ´Corona´ riefen).

Doch ich schweife ab…55% Männer. Warum finde ich diesen Fakt so befremdlich? Zunächst einmal, dass ich keine Ahnung habe, was mit der Zahl anzufangen wäre. ´Über die Hälfte der Deutschen hält Florian Silbereisen für homosexuell´ spielt in etwa in derselben Liga.

Ich störe mich mehr daran, dass hier etwas in Zusammenhang gesetzt wird, was nur in zweiter Ableitung miteinander zu tun hat. Seit Jahren liegen Studien vor, die besagen, dass in Europa stets mehr Männer als Frauen an Schnupfen oder auch, um in derselben Infektionsecke zu bleiben, an der Influenza erkranken. Also eine normale Verteilung bei einem Virus. Wieso also den Eindruck vermitteln, dass dies ein Corona spezifisches Phänomen ist? Wer in diesen Tagen hamstert ist schließlich auch zu 100% ein egoistischer Volldepp. Für diese Feststellung ist es irrelevant, ob Klopapier oder Mehl gehortet werden.

Es gibt aktuell wahrlich genug Themen, über die es gilt nachzudenken. Mit der Verbreitung von überflüssigem Suggestivwissen unter den sowieso schon überforderten Gehirnakrobaten wird die Situation auch nicht verbessert. Ich sehe schon den männlichen Hamster panisch in die Supermärkte stürmen, weil das Virus offensichtlich der böse große Bruder des Männerschnupfens ist. Spätestens Ende der Woche haben wir Engpässe beim Bier und dem Playboy. Damit können wir uns dann wenigstens wieder erhobenen Hauptes in den europäischen Statistiken der ausverkauften Waren sehen lassen. Alles ist ehrenhafter als Klopapier und Ravioli.