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Heute war wieder so ein Tag, an dem in der Corona Krise nichts so richtig vorangegangen ist, die altbekannten Meldungen aber trotzdem den Blutdruck permanent in gesundheitsgefährdende Höhen treiben konnten. Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass an genau den Tagen besonders viele Regierungsmitglieder vor die Presse treten, wenn es eigentlich überraschend wenig zu berichten gibt. Von der Wiederholung der immer gleichen Aussagen, wie das unser Außenminister zum Thema Urlaub praktiziert, über die Durchhalteparolen von Gesundheitsminister Jensemann oder Arbeitsminister Heil, bis hin zu einer, im Rewe vorgestellten Antigewalt-Initiative der Familienministerin Giffey war jede Menge heiße Luft dabei, ohne dass wir in der Sache weitergekommen wären.

Zur Erinnerung, falls einer sich in den letzten 24 Stunden dieses nicht ganz unwichtige Detail zu Hause aus dem Hirn gesoffen oder, nach den Befürchtungen von Frau Giffey, aus selbigen geprügelt bekommen haben sollte, die ´Sache´ ist nach wie vor, wie Deutschland, mit möglichst geringen Kollateralschäden an Gesundheit und Wirtschaft, die Corona Krise überstehen kann. Allerdings bekomme ich beim Blick auf die Straßen und in Wirtschaftsportale einen komplett anderen Eindruck. Das Volk scheint es sich inzwischen in einer Art angenehmer Lethargie häuslich eingerichtet zu haben und zieht seine ganze Freude aus dem neu entdeckten Vigilantismus, indem es sich gegenseitig inbrünstig jeglicher Verstöße gegen Maskenpflicht, Kontaktverbot und/oder Abstandsregel beschuldigt.

Die Börse steigt seit Tagen, obwohl eine wirtschaftliche Hiobsbotschaft nach der anderen hereinkommt. Auf diesen Widerspruch angesprochen, kommt von den sogenannten Experten nur die arrogante Aussage, dass die Börse aktuelle Entwicklungen schon eingepreist hat und die Zukunft abbildet. War ich schon seit Jahren überzeugt, dass es ein Euphemismus ist, ein spekulatives Kasperletheater als ernsthaften Marktplatz für Wertpapiere, Währungen und Rohstoffe zu bezeichnen, so habe ich jetzt Gewissheit. Nur ein Rudel hirnloser Volksschulabbrecher im Anzug, die sich in Form von Investmentbankern, Brokern und anderem Gesocks auf dem Parkett tummeln, kann auf die Idee kommen, dass das Schlimmste bereits vorüber ist. Dabei störten sie sich sogar noch nicht einmal daran, dass Wirtschaftsminister Altmaier von der größten Rezession der Nachkriegszeit ausgeht und einen Rückgang des Bruttoinlandproduktes von 6,3% prognostiziert. Inzwischen beziffert er die notwendigen Hilfen für die Wirtschaft, die die Bundesregierung fast im Alleingang ruiniert hat, auf eine Billion !!! Euro. Noch nicht einmal die größte Katastrophe in der deutschen Geschichte hat soviel gekostet Nein, nicht die Reparationszahlungen nach den Weltkriegen, ich rede von der Wiedervereinigung!