Malle ist nur einmal im Jahr!

Kommen wir zu den großen Themen des Tages! Mit diesen Worten begrüßte uns der ntv Sprecher heute Morgen zu den Nachrichten. Wer nun glaubte, das Rassismusproblem wäre gelöst oder Europa hätte sich auf eine gemeinsame Flüchtlingspolitik geeinigt, wurde enttäuscht. Das große Thema des Tages wurde von den 189 Deutschen eingenommen, die nach Monaten endlich wieder nach Malle geflogen wurden, denn heute wurde die Reisebeschränkungen für 27 europäische Länder aufgehoben. Angekündigt war diese weltbewegende Sensation als Pilotprojekt, um herauszufinden, wie sich ein Urlaub in Corona Zeiten, eine Woche vor dem eigentlichen Start auf der deutschen Lieblingsinsel, organisieren ließe. Keine Ahnung, was da zu prüfen wäre, vielleicht ob es in einem drei Sterne Standard Club für 150€ die Woche inklusive Halbpension möglich ist, am Tisch zu bedienen, obwohl der gemeine Mallorca Tourist es gewohnt ist Pommes und Fleisch in 5 kg Portionen vom Buffet zu schaufeln. Auch denkbar, dass man herausfinden will, inwieweit der deutsche Spießer morgens um fünf Uhr sein Handtuch unter Einhaltung aller Hygienevorschriften auf die Liege bekommt. Auch wenn im Moment mehr Liegen als Besucher zur Verfügung stehen dürften, will man schließlich nicht auf seine liebgewonnenen Gewohnheiten verzichten.

Damit jetzt nicht ein paar Spezialisten auf die Idee kommen, es würde geklärt werden, ob man einen Sangria Eimer auch mit Mundschutz saufen kann, wurde umgehend vom Gesundheitsminister mit erhobenem Zeigefinger eingebremst, der noch vor Abflug des ersten Urlaubsbombers den neuen deutschen Malleurlaub weg vom Ballermann Feeling auf das brave 1,5 m Abstandsliegen am Strand begrenzte (Anm.d.Red.: Da es nicht um die werbewirksame Ankunft von 1 Million FFP2 Masken aus China ging, allerdings nicht persönlich an der Gangway am Flughafen, sondern nur als kleine Rede bei den Nachrichtensendern).

Der Mallorquiner zumindest hat die ersten Teutonen heute voll Freude klatschend am Gate und am Hoteleingang begrüßt. Somit hatte zumindest Corona etwas Gutes, denn der spanische Betreiber des 17. Deutschen Bundeslandes war ein wenig der irrigen Meinung, dass er auch ganz gut ohne die nervigen Touristen zurechtkäme und musste in den letzten Monaten überraschenderweise feststellen, dass diese Einschätzung in der Praxis eher  suboptimal gelaufen ist. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Probleme der Urlaubsregionen keinesfalls gelöst sind. Dank der vollkommen überzogenen Hygieneauflagen und der ständigen Schwarzmalerei der Bundesregierung vor einer Infektion im Ausland, hat sich zur Zeit jeder dritte Bundesbürger dazu entschlossen ganz auf einen Urlaub zu verzichten. In anderen EU-Ländern dürfte die Bevölkerung ähnlich denken und so kann man nur hoffen, dass der gastfreundliche griechische Restaurantbesitzer in den letzten Jahren ein kleines Polster geschaffen hat, denn 2020 wird definitiv kein Rekordjahr für die Tourismusbranche.

Derweil läuft die Entwicklung eines Impfstoffes weiter. Ich komme darauf, weil Wirtschaftsminister Altmeyer heute mal wieder eine Pressekonferenz zu diesem Thema gegeben hat. Dabei ging es um die Beteiligung des Bundes von 300 Millionen Euro an CureVac, dem Unternehmen, dass hierzulande an einem Impfstoff arbeitet. Sie kamen im März ins Gerede, weil der Geisteskranke von der anderen Seite des Atlantiks im März versuchte dieses Unternehmen in die USA zu locken und/oder sich einen möglichen Impfstoff exklusiv zu sichern.  Immerhin hat die Bundesregierung diesem Unterfangen nun einen Riegel vorgeschoben, auch wenn ich noch einmal betonen möchte, dass das Warten auf einen Impfstoff der falsche Weg ist und jederzeit eine natürliche Immunisierung durch Durchseuchung vorzuziehen ist, weil dieser Weg immer risikoloser, schonender und umfassender ist.

 

Eines ist klar, es sollte sich keiner der Illusion hingeben, dass dieser Prozess schneller geht als bei allen Influenza Viren zuvor und selbst wenn sich die Prognosen bewahrheiten sollten, dass wir einen Impfstoff bis Ende des Jahres haben werden, sollten wir immer daran denken, was passieren kann, wenn man so etwas zu schnell durchzieht. Die Leute, die seit der Schweinegrippeimpfung arbeitsunfähig sind, können ein Lied davon singen. Aber wenn das nun mal der einzige Weg ist, den die Herren Politiker gehen wollen, kann man froh sein, dass sie wenigstens durch diese Beteiligung abgesichert wurde, denn so lange kein Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung steht, wird der Affentanz mit Masken und Abstand in Deutschland und der Welt weitergehen. Ich werde also dem Impfstoff wie alle anderen entgegenfiebern, weil dann eine kleine Chance auf Normalität besteht, auch wenn ich immer noch glaube, dass die Regierung versuchen wird, viele der etablierten Hygienemaßnahmen auch bei zukünftigen Grippeinfektionen weiter aufrechtzuerhalten. Impfen lassen werde ich mich aber definitiv nicht!