Erfolgsmeldung

Während es im März hieß, wir müssten noch lange mit der Pandemie leben, weil ein Corona-Impfstoff im besten Fall leider nicht vor Ende des Jahres zur Verfügung stehen würde, hat man inzwischen, wie bei so vielen Meldungen im Zusammenhang mit Corona, zumindest mal das Wording geändert. Nun verkünden Söder, Laschet und Co., dass ein Impfstoff bereits zum Jahresende zur Verfügung stehen wird. Natürlich ist das Wortklauberei der übelsten Sorte. Trotzdem dürfte, durch die Nutzung dieses positiven Wordings für ein und denselben Zeitraum, bis zum großen Impf-Pandemie-Finale, den Linientreuen die Zeit plötzlich nicht mehr so lange erscheinen und die Regierung eine Chance sehen, mit ihrer faulen Strategie gegen die lauter werdende Kritik, vor allem im Falle einer zweiten Welle, durchzukommen. Den Börsen, die ja bekanntlich in die Zukunft sehen, hat dieser kleine Kunstgriff auf jeden Fall auch heute wieder zu neuen Höchstständen verholfen, obwohl eigentlich noch die ganze Weltwirtschaft in der Grütze liegt, die Zahl der deutschen  und weltweiten Unternehmenspleiten noch gar nicht bekannt ist und der amerikanische Wirrkopf weiterhin alles dafür tut mit China in einem Handelskrieg zu verharren.

 Es mag überraschen, aber ich wäre froh, wenn der Impfstoff so schnell wie möglich gefunden wird. Nicht, dass ich mich impfen lassen würde, aber ich sehe es als einzige Chance dem ganzen Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Ein Strategiewechsel wird es aus den vielfach thematisierten Gründen bei der Bundesregierung nicht geben und so besteht wenigstens eine kleine Aussicht auf Rückkehr zur Normalität, sobald alle Corona-Jünger endlich an der Nadel hängen. Die dann umgehende Rückkehr der Gesellschaft zu Vor-Corona-Zuständen würde beweisen, dass unsere Regierung wirklich nur versucht hat das Land vor Corona zu schützen. Sollte allerdings ganz nebenbei beschlossen werden den Masken- und Abstandswahn als liebgewonnene Gewohnheit auch für zukünftige Virusinfektionen zu favorisieren, ist meiner Meinung nach der Beweis erbracht, dass die Mächtigen dieser Welt dabei sind eine neue Stufe der Manipulation der Massen einzuläuten. Dann werde auch ich zu dem Verschwörungstheoretiker, den mir die Linientreuen schon jetzt andichten.

Doch vielleicht geht es noch schneller. Heute kam nämlich die Sensationsmeldung, dass die Impfstoffentwicklung einen Quantensprung hingelegt haben soll. Wladimir Putin, Dauerposer und, seit kurzem auch Zar von Russland auf Lebenszeit, hat heute verkündet, dass seine großartigen Forscher das geschafft haben, was der dilettantische Rest der Welt seit Monaten vergeblich versucht: Einen Impfstoff inklusive aller erforderlichen Tests zur Serienreife zu bringen! Auch wenn sich alle, die etwas von Impfstoffentwicklung verstehen, verwundert die Augen reiben, hat Putin verkündet, dass trotz der Kürze der Zeit das Präparat bereits zugelassen wurde, eine lange Immunität biete und auch keine Nebenwirkungen erkennbar wären. Allein die letzte Aussage ist bereits mit Vorsicht zu genießen. Es gibt schlicht keinen Impfstoff, der nicht in einzelnen Fällen zumindest zu Hautrötungen oder ähnlichem führt. Im Falle des Schweinegrippeimpfstoffes hatte die übereilte Entwicklung und zu wenige Tests dazu geführt, dass die geimpften Personen zum Teil bleibende Schäden davongetragen haben. Bei einigen Patienten ist eine Narkolepsie aufgetreten, so dass sie heute noch arbeitsunfähig sind.

Egal, was in den nächsten Wochen passiert, es bleibt spannend. Entweder wird sich der Impfstoff mit dem geschichtsträchtigen Namen ´Sputnik 5´ als Flop erweisen, beziehungsweise er wird nur unzureichend immunisieren oder es wird zu nicht abschätzbaren Nebenwirkungen kommen. Alles andere wäre unglaubliches Glück oder Zufall. Worte, die ich im Zusammenhang mit Russland aber schon lange aus meinem Wortschatz gestrichen habe. Ermordete Oppositionelle, Wahlfälschung im eigenen und Einflussnahme auf Wahlen in anderen Ländern oder sonstige Hackerangriffe zum Datenklau sind mir Beweis genug, dass ausschließlich menschenverachtendes Machtkalkül und kein Glück damit zu tun haben kann. Wenn in den nächsten Wochen aus Russland weitere Erfolgsmeldungen im Zusammenhang mit dem Impfstoff kommen sollten, ist, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, davon auszugehen, dass die Ergebnisse manipuliert worden sind. Die Alternative ist eigentlich undenkbar. Wenn Russland nach so kurzer Zeit einen wirksamen Impfstoff besitzen sollte, muss man sich nämlich ernsthaft fragen, ob ihnen das Virus schon vor dem Ausbruch in Wuhan bekannt war. Die Zeitspanne passt einfach nicht. Einen Impfstoff innerhalb so kurzer Zeit zu finden, mag unter tatkräftiger Hilfe des Zufalls noch denkbar sein, aber diesen dann entsprechend zu verifizieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

 

Gegen diese fast schon unanständige Verschwörungstheorie würde jedoch sprechen, dass der Mann, der gewöhnlich mit freiem Oberkörper und stahlharten Nippeln zu Pferde durch die Tundra prescht, noch ein wenig Angst vor seiner eigenen Courage zu haben scheint, denn er lässt zunächst das Gebräu nicht an sich sondern an seinen Soldaten testen. Aber im Falle von Putin kann auch das nur eine weitere Taktik sein.