Gurkenzeit

Heute war mal wieder so ein typischer saurer Gurken Tag für mich als Corona Skeptiker, denn außer unbedeutenden Entwicklungen in den laufenden Themen ist nicht viel passiert.

Natürlich war das gestern in der Pressekonferenz nicht der erwartete Befreiungsschlag von Markus Söder in seiner Affäre um die peinliche Informationspanne bezüglich der 900 infizierten Personen, die nach den großspurig angebotenen Massentests an bayrischen Grenzübergängen übersehen worden sind. So wird Markus Söder erwartungsgemäß, nach seiner Selbstbeweihräucherung der letzten Wochen, nun mit Häme aus den Oppositionsparteien überschüttet, aber wie gewöhnlich ist außer den üblichen Plattitüden nichts Substantielles dabei. Besonders peinlich, 120 der Infizierten sind immer noch nicht gefunden, weil die handschriftlichen Aufzeichnungen nicht leserlich sind. Wenn da nicht noch weitere Pannen passieren, dürfte sich die Lage in wenigen Tagen trotzdem entspannen und der bayrische Ministerpräsident kann wieder ungestört an seiner Karriere werkeln. Die definiert er nicht ohne Risiko zu 100% über seine Messiasrolle im Corona Kampf, denn im Gegensatz zur überzeugend dargebrachten Meinung der Regierung halte ich eine Virusinfektion eben nicht durch Schutzmaßnahmen für beherrschbar und so wird das Debakel mit den 900 Infizierten zwar keinen signifikanten Einfluss auf den eigentlichen Verlauf haben, aber solche Pannen können, bis ein Impfstoff dem Spuk ein Ende bereitet, den Protagonisten im politischen Machtspiel jederzeit auf die Füße fallen.

Nach der Heinsberg Studie hat es Monate gedauert, bevor heute erste Ergebnisse einer von vier RKI Studien präsentiert wurden, die mehr Aufschluss über den Infektionsverlauf von Corona und auch der berühmten Dunkelziffer bringen sollte, indem man überprüfte wer aus einem definierten Personenkreis akut infiziert ist beziehungsweise wie viele die Infektion bereits durchgemacht haben. Die Präsentation aus dem Kreis Hohenlohe begann mit dem üblichen Blabla:  Corona ist gefährlich, beachte die AHA-Regeln (Anm.d.Red.: Abstand, Hygiene, Alltagsmasken. Für diese tollen Namen hat eine Werbeagentur sicher eine Menge Geld bekommen). verzichten sie auf Feiern und beschränken sie die Reisen. Wie üblich all die frommen Lippenbekenntnisse, die jeder beim berühmten Zusammenrücken der Bevölkerung von seinem Nächsten fordert, aber ignoriert, wenn es um seine eigene Hochzeit, den wohl verdienten Urlaub oder, kurz gesagt den persönlichen Freiraum geht.

Im Kreis Hohenlohe haben von den 3500 ausgesuchten Personen 2203 Probanden letzten Endes teilgenommen, also 63% der eingeladenen Personen (Anm.d.Red.: Anders gesagt den restlichen 1300 Personen war es schnuppe oder sie hatten im Fall einer positiven Testung keine Lust oder Zeit für Quarantäne. Natürlich kann man über die Beweggründe nur spekulieren, aber auch Nicht-Teilnehmer beeinflussen Ergebnisse. Wenn man selbst aktiv werden muss, nehmen bei einer Befragung auch immer mehr Personen teil, die die Situation ändern wollen, als welche, die mit dem Status quo zufrieden sind. Deshalb ist das Thema Volksbefragung immer mit Vorsicht zu genießen). Es wurden Rachenabstriche für eine akute und Blutproben für eine durchgemachte Infektion genommen. Positive Antikörperbefunde wurden noch einmal von Corona-Halbgott Droste verifiziert. Hinzu kamen noch Fragebögen zum allgemeinen Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und den jeweiligen Lebensverhältnissen, von denen man sich unter anderem Aufschluss darüber erhoffte, ob die Probanden etwas von einer möglichen Infektion bemerkt haben. So wurden die typischen Symptome abgefragt.

 

Das Ergebnis ist schnell zusammengefasst: Zum Zeitpunkt der Testreihe, war die Infektion offensichtlich bereits eingedämmt, denn es wurden keine aktiven Infektionen gefunden (Anm.d.Red.: Ich habe nach wie vor mein Problem mit dem punktuellen Ergebnis zum Testzeitpunkt, aber im Fall dieser Studie ist ohnehin zweitrangig, ob es eine aktive Infektion gab oder nicht). Dagegen zeigte sich, dass mit 7,7%, also etwa 200 Probanden, die Infektion durchlaufen hatten und ein etwas höheres Infektionsrisiko für ältere Menschen besteht. 83% der Infizierten hatten dabei mindestens ein Symptom bemerkt. Beim Rest verlief die Infektion unbemerkt. Auch hier sehe ich die Gefahr einer hohen Unschärfe. Wenn ich mir auf dem Beipackzettel eines Medikamentes die Nebenwirkungen durchlese, habe ich mindestens immer eine davon. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass vier Fünftel der Probanden bei der RKI Studie ein oder mehr Symptome zeigten (Anm.d.Red.: Mich hätte mal interessiert, ob alle 2203 Probanden auf den Fragebögen nach Symptomen gefragt wurden. Ich bin sicher in dem Fall hatten auch 80% der nicht Infizierten Corona Symptome). Allen Unschärfen zum Trotz, die die Studie eher nach oben, als nach unten korrigieren würden, kann man bei den durchlaufenen Infektionen von einer Dunkelziffer ausgehen, die mindestens 4-mal so hoch ist, wie in den offiziellen   Zahlen angegeben. Deutschland dürfte dank der rigiden Schutzmaßnahmen bei einer Durchseuchung von deutlich unter 10% der Bevölkerung liegen. Dieser Ergebnisse weisen auf das scheinbar Unvermeidliche hin, dass uns spätestens zum Herbst eine 2. Welle mit nahezu derselben Wucht wie im Frühjahr erneut treffen wird.