Zahlenspiele

Normalerweise liebe ich es, wenn ich recht habe. Im Falle von Corona bin ich ein wenig ambivalent. Manche meiner Befürchtungen sind so beängstigend, dass ich froh wäre, wenn sie nicht eintreten würden. Hier wäre vordringlich die böse Vorahnung von uns Corona Skeptikern zu nennen, die davon ausgehen, dass die Regierung die besagte ´neue Normalität´ nicht, wie es suggeriert wird mit der Erfindung eines Impfstoffes beendet, sondern sie auch darüber hinaus wie selbstverständlich beibehalten wird. Also Maskenpflicht inklusive Bußgelder, Hygienevorschriften, Abstandsregeln, Versammlungsbeschränkungen etc. entweder Demokratie-kompatibel zukünftig beim Auftreten einer beliebigen Infektion (Anm.d.Red.: Da immer etwas grassiert, also nach Gutdünken der Regierung) oder aber eine Permanentkontrolle des Volkes wie in Diktaturen, wenn sich zeigen sollte, dass wir Deutschen uns nicht weiter dagegen wehren.

Im aktuellen Fall lasse ich dagegen gerne den ´Hab ich es euch nicht gesagt-Klugscheisser´ raushängen, denn meine Vermutungen von letzter Woche haben sich bereits über das Wochenende bestätigt, denn die Regierung hat bereits begonnen am großen Rad der Infektionszahlen zu drehen (Anm.d.Red.: Das ist gar nicht schwer, wie in meinem Blog vom 21.08.20, ´Stochastik´, nachzulesen ist). Erste Amtshandlung, Bundesgesundheitslügner Jens Spahn hat angekündigt, demnächst die Zwangstests aussetzen zu wollen. Gleichzeitig werden auch die Infektionstests an den Grenzen runtergefahren. Offizielle Begründung: Man folgt dem Rat der Experten, die gewarnt haben, dass die Testkapazitäten durch die Reiserückkehrer ausgeschöpft waren und man mit Ende der Reisesaison nun wieder verstärkt Reserven für Pflege- und Altenheime vorhalten muss, insbesondere wenn die Grippesaison startet. Inoffiziell erreicht man dagegen mit einer sukzessiven Reduzierung der Infektionstests, dass die Neuinfektionen von heute noch etwa 1300 zu einem für die Regierung passenden Zeitpunkt, also irgendwann in den nächsten zwei Wochen,  auf  deutlich unter 1000 sinken werden. La Place und seine Urne lassen grüßen. Man muss kein Hellseher sein, um bereits die Pressekonferenzen von Spahn, Söder und Co. vorherzusehen, in denen sie sich dann gegenseitig auf die Schulter klopfen, wie sie es geschafft haben die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, weil sie auf Bußgelder für die bösen Maskenverweigerer gesetzt haben. Das es in Wirklichkeit genau umgekehrt war und die Zahlen vorher künstlich hochgetrieben wurden, um neue Maßnahmen durchzusetzen, interessiert dann niemanden mehr.

Da man zwischen Verkündung und Zurückfahren der Test und damit dem Sinken der Infektionszahlen noch ein bis zwei Wochen vergehen lassen muss, um nicht den Verdacht von Leuten mit Resthirn zu erregen, ist noch genug Zeit ein wenig auf der Infektionszahlenwelle zu surfen. So synchronisieren die Ministerpräsidenten in der Zwischenzeit wahrscheinlich noch schnell Obergrenzen für Versammlungen in allen Bundesländern, verschärfen die Maskenpflicht, tragen Weihnachtsmärkte und Karneval zu Grabe und suchen nach Möglichkeiten, wie man uns sogar das Feiern im privaten Raum zukünftig verbieten kann.

 

Wenn es nicht so abwegig wäre, würde man vermuten, Angela will bis zur Übergabe des Zepters, bei der nächsten Bundestagswahl, ein Deutschland schaffen, dass es vor 1989 nur rechts der Mauer gab.