Endlich!

Ich hatte gedacht an diesem Tag würde etwas Besonderes passieren. Gut, nicht gerade Posaunen oder Engelsgesänge, aber eine Segnung des Papsts oder Erdogans Abdankung wären adäquat gewesen. Denn heute hat Bundesgesundheitsministerlein Jens Spahn endlich zugegeben, was ich der Bundesregierung seit Monaten vorwerfe, nämlich, dass sie beim Lockdown überreagiert haben (Anm.d.Red.: Gut, ich bin der Meinung sie haben die komplett falsche Strategie gefahren, aber man ist ja mit kleinen Zugeständnissen glücklich). Ist das Strategie oder hat der Mann, der uns alle in die Scheiße geritten hat, aber gleichzeitig kein Problem damit hat ein denkmalgeschütztes Haus für 4 Millionen zusammen mit seinem Ehemann zu kaufen und für 1,5 Millionen zu restaurieren, einfach gemerkt, dass er irgendwas falsch gemacht hat, wenn er überall angespuckt und ausgepfiffen wird. Wie dem auch sei, ich bin gespannt was Corona-Kämpfer Söder darauf erwidern wird.

In diesem Zusammenhang eine kurze Anmerkung hinsichtlich eines Interviews mit der Verflossenen von Dauerwarner Karl Lauterbach. Angela Spelsberg ist auch Virologin und komplett anderer Ansicht als ihr Ex-Göttergatte. Kann sich jeder selbst im Netz anhören, aber ich fand es sehr bezeichnend, als der Reporter fragte, warum ihr Mann so komplett andere Ansichten hat. Ihre sehr kurze, aber trotzdem verständliche Antwort: Die Beschäftigung mit der Virologie braucht sehr viel Zeit. Mein Ex-Mann ist Politiker und muss darauf achten sich nicht angreifbar zu machen. Für die Wissenschaft ist dann einfach keine Zeit mehr. Das darf jetzt auch jeder selbst auf sich wirken lassen, bevor er in Zukunft fragt, was für ein Problem unser fliegenbewährter Dummschwätzer hat.

Kurz etwas ganz anders. Noch ein Wort zu den Ereignissen in Berlin vom Wochenende. Zunächst bin ich niemand, der Tränen der Verzweiflung verdrückt, wenn irgendwelche Blödmänner sich vor dem Reichstag produzieren. Das ist für mich ein Haufen Steine, die ganz nett aussehen, mehr nicht. Diese Stellungnahmen von Politikern über historische Zeichen und die Präsenz in den Medien rund um die Uhr spielt diesen Leuten doch nur in die Karten (Anm.d.Red.: Heute wurde auch im Netz heftigst diskutiert, ob es sich bei den Leuten überhaupt um rechten Mob gehandelt hat, wie es die offiziellen Stellen meldeten. Mir ist es eigentlich egal, ob Rechte, Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker oder einfach nur narzisstische Selbstdarsteller mit Selfiestick. Die hatten da nichts zu suchen und hätten eigentlich etwas aufs Maul verdient). Selbst wenn es wirklich nur rechte Gruppierungen waren, ich hätte die Damen und Herren dann halt fünf Minuten später, als endlich genügend behelmte Menpower vor Ort gewesen ist, vom Hof, beziehungsweise von besagten Stufen geprügelt und über das Thema nicht mehr weiter berichtet. Leider ist das dank der kranken Diskussion um Polizeigewalt inzwischen auch nicht mehr möglich und so kann sich inzwischen in diesem Lande jeder alles erlauben, egal ob er aus dem rechten, dem linken oder gar aus einem Flüchtlingslager kommt. Wären es wirklich Corona-Kritiker gewesen, wie jetzt einige behaupten, haben sie ein komplett falsches Zeichen gesetzt. Punkt!

Aber ich schweife ab. Die Ereignisse am Reichstag haben allen Platz in den Medien eingenommen und bestmöglich von den Anliegen der friedlichen Demo der Corona Kritiker abgelenkt. Trotzdem muss ich an dieser Stelle ein großes Lob an Sebastian Fiedler, vom Bund Deutscher Kriminalbeamter, aussprechen. Er hat es geschafft durch sein Interview mit den Medien die friedlichen Demonstranten von den Idioten zu separieren. Indem er den Medien auf den Kopf zugesagt hat, sie sollten sich einmal Gedanken machen, bevor sie besorgte Bürger, die am Samstag demonstriert haben nach Willen der Regierung immer mit den rechten Verschwörern und Antisemiten in einen Topf zu werfen, hat er seit Sonntag quasi in Alleingang eine neue Sichtweise kreiert, die gerade in der Öffentlichkeit etabliert wird. Man wird sehen, ob es von Dauer ist.

 

Heute also viel Stückwerk, aber ich bin immer noch im Urlaub und bitte um Verständnis, dass ich mich nicht um alles kümmern kann.