Klassengesellschaft

Markus Söder kann nicht verstehen, weshalb es ein Problem sein soll, sich mal ein Jahr lang sich ein wenig diszipliniert zu verhalten und alle Schutzmaßnahmen zu befolgen, die der Regierung den lieben langen Tag so einfallen und doch nichts bringen, weil die meisten sie falsch anwenden, vergessen oder bewusst für sich persönlich als nicht nötig erachten (Anm.d.Red.: In Kneipen und Restaurants ist die Schutzmaske ohnehin nach dem Betreten nur noch ein modisches Accessoire am Arm und was die Maskenpflicht für Bedienungen betrifft, musste ich überrascht feststellen, dass gerade in den überfüllten Küstengebieten keine Pflicht herrscht, so dass 90% der Damen und Herren komplett verzichten, obwohl sie permanent von einem Tisch zum anderen springen. Im Falle von Bayern kommen dann noch permanente Pannen bei den Corona-Tests hinzu, wo gerade wieder zehntausende Testergebnisse zu spät kommuniziert wurden und wieder eine unbekannte Zahl Infizierter munter durch die Welt gegeistert sind).

Die deutsche Bevölkerung hat sich unterdessen in einer aktuellen Forsa-Umfrage zu über 80% mit den Coronaschutzmaßnahmen der Regierung einverstanden erklärt und findet sie teilweise sogar zu lasch. Bei solchen Nachrichten wird mir immer wieder schmerzhaft bewusst, dass 10 % unserer Gesellschaft nicht nur 85% des Vermögens besitzen, sondern offensichtlich auch die Gehirnkapazität in ähnlicher Unverhältnismäßigkeit verteilt ist. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man ernsthaft zufrieden damit sein kann, wie der letzte Rest an Gemeinschaft zusammen mit der Wirtschaft zerstört wird, nur um  die Bevölkerung vor einer Ansteckung mit einem Virus zu schützen, der auf der ganzen Welt nachweislich nicht mehr Todesopfer oder gesundheitliche Folgeschäden nach sich zieht, wie jeder dahergelaufene Influenza-Erreger (Anm.d.Red.: Nein, die Zahlen sagen nichts Anderes! Genau wie die Corona-Paniker jeden Corona-infizierten Toten auf der Haben Seite verbuchen, ohne auch nur einen tieferen Blick auf die wirkliche Todesursache zu werfen, muss es auch mir als Corona-Skeptiker erlaubt sein, die harten Zahlen für meine Sicht der Dinge zu gebrauchen. In dieser Realität gibt es auch für Corona-infizierte noch sehr viele andere Todesursachen. Schließlich sind die etwa 1% der Bevölkerung, die jährlich von uns gehen, auch vor Corona nicht einfach grundlos umgefallen. Wann hat sich beispielsweise zum letzten Mal jemand mit der Problematik des Krankenhauskeimes beschäftigt, an dem in Deutschland jährlich bis zu 30.000 Menschen sterben? Auch das diffuse Geschwurbel über mögliche Folgeschäden nach einer Corona-Infektion machen nur Sinn, wenn man sie quantifiziert und vor allem ins Verhältnis zu anderen Viruserkrankungen setzt). Dabei sind Wirte, Kulturschaffende, Prostituierte etc. noch gar nicht eingerechnet, die sogar, ohne ein Genie zu sein, das Ende der staatlich aufgedrückten Schutzmaßnahmen, lieber heute als morgen, begrüßen würden.

Ich halte mich lieber an meine eigenen Beobachtungen und Nachfragen. Demnach teilt sich die Bevölkerung in vier Lager: Etwa 50% und damit bekanntlich eben nicht die, stets gern aus Regierungskreisen beschworene, überwältigende Mehrheit, folgt bedingungslos dem Mainstream. Die Gefährlichkeit von Corona und somit die beschlossenen Schutzmaßnahmen der Regierung werden nicht in Frage gestellt. Gerade bei älteren Menschen ist das ein tiefverwurzeltes Vertrauen in die Obrigkeit und deren Sorge um das Volk, die in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg gewachsen ist und sich Männer wie Adenauer und Helmut Schmidt ehrlich verdient hatten. Des Weiteren wird nicht angezweifelt, was in den Medien berichtet wird. Der weitaus größere Teil dieser ersten Gruppe folgt dem Kurs der Regierung allerdings meist nicht aus Überzeugung, sondern mangels Intelligenz und/oder Interesse. Hier handelt es sich um ein Konglomerat aus den Teilen der Bevölkerung, die vom ersten Lockdown und der aktuellen Situation nur in einem überschaubaren Maße betroffen sind, weil sie in, von der Pandemie nicht betroffenen oder sogar begünstigten Berufszweigen arbeiten, entsprechende Hilfen wie Kurzarbeitergeld erhalten oder auch schon vor Corona in der sozialen Hängematte baumelten.

Mit etwa 35% kaum kleiner ist die zweite Gruppe. Hier sind die Teile der Bevölkerung angesiedelt, die offen zugeben die Gemengelage an vielen Stellen nicht mehr zu verstehen. Man sieht allerorten die lächerlichsten Pannen, Dummheit und Ignoranz im Umgang mit den Schutzmaßnahmen und fragt sich angesichts ausbleibender Horrorszenarien, wie es um die Gefährlichkeit von Corona wirklich bestellt ist. Jegliche neuen Maßnahmen werden kritisch beäugt und sogar teilweise in Frage gestellt. Allerdings hat man weder Zeit noch Lust sich näher über die Themen zu informieren und so befolgt man die Maßnahmen der Regierung zwar kopfschüttelnd, aber umfassend. Einen zweiten Lockdown gilt es unbedingt zu vermeiden. In dieser Gruppe tummeln sich Intelligentere, Interessierte und Menschen, denen die Corona-Panik ihre Lebensgrundlage geraubt hat.  

Die dritte Gruppe der Corona-Skeptiker mit etwa 15%, zu der auch ich gehöre, halten Corona für absolut überschätzt und sehen die Rezession als fatale Folge der rigiden Maßnahmen der Regierung an, die mehr zerstört als gerettet haben. Sie sehen seit Monaten eine Einschränkung sowohl der Pressefreiheit als auch der Meinungsfreiheit und befürchten, dass im besten Fall die Regierung an ihrer Strategie festhält, um den ersten Lockdown nicht als Fehler zu entlarven. Hier besteht die Angst, dass versucht wird, die sogenannte neue Normalität zukünftig als Standard zu etablieren, um noch bessere Möglichkeiten zu haben, auf öffentliche Meinung und Leben bei Bedarf zum eigenen Machterhalt Einfluss nehmen zu können.

Eigentlich wären wir damit bei 100%, denn die vierte Gruppe kann vernachlässigt werden, besteht sie doch aus dem verschwindend kleinen Teil derer, die schon vor Corona schwere psychische Probleme hatten. Ein toxischer Mix aus Rechten, Antisemiten und/oder anderen narzisstisch veranlagte Irren herum, die je nach Tagesform mal der einen oder der anderen Verschwörungstheorie nachhängen und auch mal den Reichstag stürmen wollen, wenn ihnen besonders langweilig wird. Man sieht sich wahlweise eingesperrt in einem Land mit der falschen Grenze beziehungsweise Staatsform wie die Reichsbürger oder glaubt an die weltweite Verschwörung der Mächtigen. Die mag es sogar geben, allerdings versuchen die nicht in Form von Bill Gates die Weltherrschaft an sich zu reißen oder die Weltbevölkerung mit Hilfe von Chemtrails gefügig zu machen. Das passiert subtiler und wird nur selten bemerkt.

Leider sind es genau diese wenigen faulen Äpfel, die sich immer wieder in den Obstkorb schummeln und der Regierung als willkommene Begründung dienen, jede Kritik an ihren Corona-Maßnahmen zu unterdrücken.

Die Zustimmung in der Bevölkerung bröckelt. Daran ändern auch die Umfragen der Forsa etwas, zumal man in Zeiten der großen Zensur genau hinschauen muss, ob sich auch dieses Institut schon von der Meinungsforschung mehr in Richtung Meinungsbildung verlagert hat. Wir wissen nicht erst seit Trump, dass eine falsche Information irgendwann als richtig akzeptiert wird, wenn sie nur oft genug ausgesprochen wird. Ich für meinen Teil glaube nicht an diese 80% Zustimmung in der Bevölkerung und warte entspannt auf den Herbst. Steigende Infektionszahlen, trotz Schutzmaßnahmen werden dann ohnehin eine eigene Sprache sprechen.   

 

Zustimmung und Sinnhaftigkeit der Schutzmaßnahmen hin oder her, sie dürften ihren Zweck erfüllen, als gelungenes Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen dieser Welt, machen sie doch ein ständiges Beschäftigen des Individuums mit dem Virus und dieser Fülle an Vorgaben nötig. Je nach Arbeitsspeicher haben so die meisten Bewohner dieses Planeten keine Kapazitäten mehr frei, um sich Gedanken darüber zu machen, warum die Regierungen dieser Welt sich so wenig um die wirklich drängenden Themen kümmern, wie beispielsweise Armut, Umwelt, Überbevölkerung, Migration und Krieg.