Corona-Mobil

Gestern habe ich noch über die unterschiedlichen Infektionszahlen in Europa sinniert. Nach den Informationen, die ich heute erhalten habe, bin ich mir allerdings nicht mehr so sicher, ob Deutschland wirklich so weit unter den Zahlen der anderen liegt. Damit ist es mal wieder so ein Tag, an dem ich bedaure, dass ich nur einen drittklassigen Blog schreibe und nicht Chefredakteur der Bild-Zeitung bin (Anm.d.Red.: In der naiven Annahme, dass der Mann auch wirklich berichten darf, was er für richtig hält und nicht von den Verlagsbesitzern, Regierungsvertretern oder andern Lobbyisten  daran gehindert wird). Ich habe wieder mal aus erster Hand und nicht aus Internet und Medien Kenntnis von einer Ungeheuerlichkeit erhalten, die den von der Regierung verordneten Corona-Schutzmaßnahmen die Maske des Altruismus vom Gesicht zieht und für ein paar Sekunden die hässliche Fratze der Sinnlosigkeit entblößt (Anm.d.Red.: Man entschuldige meine schwülstige Wortwahl, aber ich denke im Folgenden wird klar, dass das Geschehen etwas Pathos verdient).

Die Story stammt von einer befreundeten HNO-Ärztin, deren Tochter aufgrund eines Corona-Falles in der Schule einen Corona-Test machen musste. Wie in den vorangegangen Blogbeiträgen, bei denen mir Informationen aus erster Hand zugespielt wurden, bitte ich um Verständnis, dass ich den Namen der Stadt nicht nennen werde, da er Rückschlüsse auf meine Quellen zulassen könnte. Ich will schließlich niemanden in Schwulitäten bringen (Anm.d.Red.: Schwulitäten? Ist bestimmt nicht politisch korrekt. Mir aber egal ihr kleinen Schaumkuss-mampfenden Rotationseuropäer).

Das Gesundheitsamt der besagten Stadt, hatte in der Corona-Pandemie eigentlich eine sehr gute Idee. Statt die Bevölkerung im Falle eines Corona-Verdachtes kreuz und quer durch die Landschaft zu schicken, wurde ein mobiles Testcenter ins Leben gerufen, das bei Bedarf bis vor die Haustür kommen kann. Man dachte sich den niedlichen Namen ´Corona-Mobil´ aus und eigentlich hätte das Ganze durchaus für die Verantwortlichen eine Erfolgsstory werden können, wenn man denn auf die Regierungsstrategie steht. Aber in Realität ist es eine Lachnummer geworden.

Angefangen hat die Schmierenkomödie wie bereits erwähnt mit einem bestätigten Corona-Fall in einer Schule. Gemäß geltender Regeln in dieser Stadt (Anm.d.Red.: Vielleicht auch in anderen Städten und/oder Bundesländern, aber beim Thema lokal verschiedene Corona-Regeln blickt sowieso niemand mehr durch) mussten nun auch acht weitere Schüler an den direkt angrenzenden Tischen, darunter auch besagte Tochter der HNO-Ärztin einen Corona Test machen (Anm.d.Red.: Über das Thema Inkubationszeit und damit die Sinnhaftigkeit solcher Momentaufnahmen haben wir schon oft den Kopf geschüttelt, aber darauf will ich dieses Mal gar nicht hinaus). Pflichtschuldig riefen also die Betroffenen beziehungsweise deren Eltern beim Gesundheitsamt an, um einen Test anzumelden. Nun kommt das Corona-Mobil ins Spiel. Das Gesundheitsamt wiess die Betroffenen an zu Hause zu bleiben und auf die mobile Testtruppe zu warten. Die kam dann auch relativ zügig und in vollem Ornat, also mit Schutzanzug, Handschuhen, Stiefeln und Vollgesichtsschutz. Erste Verwunderung bereits nach Öffnen der Haustür. Man bat die Schüler zur Haustür und es spielte dabei keine Rolle, in welchem gesundheitlichen Zustand sich die Betroffenen befanden. So zeigte eine der acht Schüler/innen akute grippeähnliche Symptome und entsprechend ein wenig Unverständnis, warum sie zum Testen das Krankenbett verlassen musste.

Wer nun denkt, der Höhepunkt der Geschichte sei erreicht, sieht sich getäuscht, denn anstatt einen fachmännischen Abstrich aus den entsprechenden Depots des Nasenrachenraumes zu entnehmen, übergaben die vermummten Gesandten des Gesundheitsamtes ein entsprechendes Röhrchen und baten die Betroffenen ins Bad zu gehen und dort einen Abstrich selbst vorzunehmen (Anm.d.Red.: Über die Wichtigkeit eines professionellen Abstriches und die Blödsinnigkeit eines Selbsttests habe ich bereits im Blog vom 27.08.20, ´Selbst ist der Idiot´, hingewiesen). Das Ergebnis ist wenig überraschend, wenn sich Schüler mit dem Stäbchen ein wenig in den Wangentaschen rumwischen und sich ein paar Popel auf das Stäbchen laden, statt eher waagerecht durch die Nasenhaupthöhle zum Nasenrachenraum zu gelangen: Alle Acht waren negativ inklusive der Schülerin mit starken Grippesymptomen, die später auch noch zugab, dass sie so starke Halsschmerzen hatte, weswegen sie den Abstrich nur ganz vorne im Mund gemacht hat. Immerhin ein einziger Test wurde fachmännisch durchgeführt, denn meine Freundin, die HNO-Ärztin ließ es sich nicht nehmen, den Abstrich bei der eigenen Tochter selbst vorzunehmen.

Dieselbe HNO-Ärztin ließ es sich dann auch nicht nehmen beim Gesundheitsamt anzurufen und dort freundlich nachzufragen, ob die Damen und Herren angesichts dieser total unwirksamen Teststrategie noch alle Latten am Zaun haben. Da ich die Umgangsformen meiner Freundin kenne, dürfte die Anfrage sicherlich etwas euphemistischer formuliert gewesen sein, denn es wurde sehr freundlich geantwortet. Leider wären die Fahrer des Corona-Mobiles ausnahmslos Feuerwehrleute, THW-Mitarbeiter und sonstige Helfer, die leider nicht über die entsprechenden Kenntnisse verfügen würden, um einen solchen Test durchzuführen. Das Argument der HNO-Ärztin, dass es sich bei den Testpersonen, die einen Selbsttest durchführen, meist nicht anders verhalten würde, wurde freundlich vom Gesundheitsamt goutiert, aber offensichtlich nicht als Showstopper gesehen. Man sei aber sehr dankbar für diesen nützlichen Hinweis und würde ständig an Verbesserungen arbeiten. Ende der Durchsage!

Ich bin es inzwischen gewohnt, dass bei den Verantwortlichen in der Corona-Pandemie sich eine überhebliche und vollkommene Resistenz gegen jegliche Kritik an ihrem Vorgehen etabliert hat. Neu ist allerdings, dass man sich, auf dem Weg zum ohnehin vorher definierten Ergebnis, inzwischen noch nicht einmal mehr die Mühe macht den Anschein zu erwecken, man würde grundlegende medizinische Standards einhalten.

Wenn der hier geschilderte Fall nur in weiteren 10% deutscher Städte gängige Praxis ist, dann haben wir zur Zeit eine tägliche Zahl an Neuinfektionen, die den gemeldeten Wert von 2000 Infizierten locker vervielfachen dürfte. Ich habe leider nicht die richtigen Quellen, um herauszufinden, wie viele Gesundheitsämter wirklich so arbeiten, aber es würde mich nicht wundern, wenn hier eine der möglichen Erklärungen zu finden ist, warum um uns herum die Zahlen explodieren und nur Deutschland auf der Insel der Corona-Seligen lebt.

Schaut man sich mit diesen Infos im Kopf die aktuellen Berichte in den Medien an, fallen einem sofort noch andere Testpatzer ins Auge, die darauf hindeuten, dass die gemeldeten Zahlen noch nicht einmal im Ansatz stimmen. Wenn man sich mit dem Thema so lange beschäftigt wie ich, fallen Details auf. Täglich sieht man Bilder aus Testzentren, in denen Menschen von vermummten Gestalten Teststäbchen in Mund und Nase gesteckt werden. Allerdings sieht man in über der Hälfte der Berichte, dass nur im Mund herumgerührt wird oder das Stäbchen 1-2 cm in der Nase verschwindet. Da es nicht so scheint, als wenn es sich dabei um gestellte Situationen für das jeweilige Fernsehteam handeln würde, ist jeder dieser Tests noch nicht einmal das Stäbchen wert, an dem der Schnadder der Testperson klebt. Kein Virendepot kann in diesen Arealen getroffen worden sein. Kombiniert man das noch mit eigenen Erfahrungen, die Freunde und Bekannte von mir bei den Tests in den Corona-Testzentren an den Flughäfen und Autobahnen gemacht haben, in denen ebenfalls nur ein wenig in den Wangentaschen gestreichelt wurde, anstatt das Stäbchen bis zur Brechreiz- und Schmerzgrenze in den Hals zu rammen, dann sind die offiziellen Zahlen der Corona-Infektionen vollkommen aus der Luft gegriffen, zumal sogar Coronatiker wie Drosten und Lauterbach zugeben, dass die PCR-Tests ebenfalls eine gewisse Unschärfe haben (Anm.d.Red.: Andere Fachleute behaupten sogar, dass die Tests alles finden außer Corona. Würde die Sache auch nicht besser machen. Ich habe aber bereits früher erklärt, dass ich mir als Laie hierzu kein Urteil erlauben will. Bei Bedarf darf jeder gerne danach googeln).

Ich kann nicht beurteilen, ob ein Markus Söder diesen Testwahnsinn kennt oder ihn sogar fördert, um sich und die Arbeit der Bundesregierung, über die der anderen EU-Länder heben zu können. Tatsache ist aber, dass uns die Infektionszahlen, wie auch in Frankreich und Spanien eigentlich gerade um die Ohren fliegen und wir nur aufgrund dieses Messfehlers noch nicht wieder allein zu Hause sitzen oder mit Maske ins Freie gehen müssen. Keine Ahnung, ob ich mich jetzt darüber freuen soll.

Wenn aber diesmal zu unseren Gunsten etwas falsch läuft, an anderen Stellen war es sicher umgekehrt. Es macht mich wütend, dass auf Basis solcher Manipulationen Politiker in der Corona-Pandemie Entscheidungen getroffen haben und weiterhin treffen, die unsere Leben grundsätzlich beeinflussen und nicht selten Existenzen zerstören.