König von Deutschland

Die Infektionszahlen steigen und steigen immer schneller, und zwar seit zwei Wochen. Mit anderen Worten die ständige Verschärfung der Corona-Regeln bringt nichts, denn das Gesetz von Aktion und Reaktion gilt auch hier, wenn auch mit einer zehntägigen Inkubationszeit. Anders ausgedrückt, wenn man beim Verlassen eines Zimmers ständig mit dem Kopf vor die Wand rennt bringt es überhaupt nichts mehr Anlauf zu nehmen. Es könnte sinnvoller sein, einmal innezuhalten und nachsehen, ob der Fachmann vielleicht doch irgendwo das berühmte Loch in der Mauer gelassen hat. Nicht so Markus Söder! Der hat überhaupt kein Problem damit blindwütig Maßnahmen zu verschärfen, die eindeutig nichts mit dem sprunghaften Anstieg der letzten Zeit zu tun haben. Während alle eingesehen haben, dass die großen Zusammenkünfte ohne Maske in geschlossenen Räumen das Problem sind (Anm.d.Red.: Euphemismus für arabische Großhochzeiten), setzt der bayrische Ministerpräsident mit einem fast pathologischen Starrsinn jeden Tag noch einen auf die Maskenpflicht drauf. Hätte er Schaum vorm Mund könnte man ihn vielleicht wegsperren, aber so schauen alle schweigend zu, wie er die Bußgelder für Maskenvergehen im Stundentakt in Sphären schraubt, für die andere sich einen Kleinwagen kaufen. Immer im Glauben viel hilft viel (Anm.d. Red.: Der Witz dabei, noch nicht einmal die aktuellen Bußgelder werden eingefordert, weil einerseits das Personal dafür fehlt und andererseits der gemeine Ordnungsamtler keinen große Lust verspürt von einer Horde Nordafrikaner zusammengetreten zu werden). Ich habe schon Scheißhausmücken gesehen, die sich intelligenter verhalten haben und nach mehrmaligen Fliegen gegen die Fensterscheibe einfach ihr Heil mal in einer anderen Richtung suchen. Dabei kann man denen noch zugutehalten, dass sie das gläserne Hindernis gar nicht sehen können. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob Söder wirklich die Corona-Situation gemeint hat und nicht seine multiplen allesamt geisteskranken Persönlichkeiten, als er heute davon gesprochen hat, dass ´wir kurz davor sind, die Kontrolle zu verlieren´ (Anm.d.Red.: Sorgen um seinen Status als Corona-Heiland braucht er sich allerdings nicht zu machen. Der letzte Bayer mit Weltruhm war König Ludwig II und da hat es seinen Anhängern auch nichts ausgemacht, dass er nicht alle Latten am Zaun hatte). Es gibt natürlich noch eine alternative Erklärung. Vielleicht hofft Markus Söder, dass die Infektionszahlen saisonal irgendwann stagnieren und wenn er nur lange genug die Bußgelder erhöht, trifft er irgendwann diesen Punkt und erklärt dann, dass genau diese Strafe die Leute zur Einsicht bewogen hat. Aber das wäre ja verrückt, oder?

Der Status als Corona-Heiland scheint auch der Grund zu sein, wieso der bayrische Ministerpräsident entgegen aller Expertenmeinungen auf das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten bestehen kann, ohne aus der Wirtschaft links und rechts eine reinzubekommen (Anm.d.Red.: Wenn sogar die Experten wagen aufzubegehren, auf deren Expertise die Regierung bisher ihre unglückliche Strategie des rigiden Corona-Schutzes aufgebaut hat, sollte eigentlich sogar ein Söder  in seinem Wahn kurz nachdenken. Witzigerweise scheiden sich damit gerade an einem Thema die Geister, da sogar ein Corona-Gegner wie ich, zwar diese Maßnahme nicht als sinnvoll erachtet, aber von seiner Systematik her wenigstens verstehen kann: Ist ein Landkreis mit hohen Infektionszahlen zu einem Corona-Risikogebiet erklärt, dürfen die betroffenen Bewohner nicht mehr von anderen Bundesländern beherbergt werden, ganz einfach weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich unter den Urlaubern oder Geschäftsreisenden ein Infizierter befindet, der dann die Gefahr erhöht die guten Zahlen im Zielgebiet zu zerstören. Eigentlich fast eine sinnvolle Maßnahme im Vergleich zu diesen schwachsinnigen Corona-Tests, die mindestens 48 Stunden vor Abreise oder Rückkehr aus einem Risikogebiet nachgewiesen werden müssen und stets nur eine Momentaufnahme in einer möglicherweise mehrtägigen Inkubationszeit darstellen. Aber es geht bei dem Beherbergungsverbot um wirtschaftliche Aspekte und zumindest bei diesem Thema ist der Widerstand inzwischen stärker als noch bei der ersten Welle). Gerade die Uneinigkeit der Länder, beim Reisen in und aus Risikogebieten, sorgt dafür, dass inzwischen mehr Regeln, Ausnahmen und Schlupflöcher bestehen, als in unserem Steuerrecht. Dort versucht man schon seit Jahren eine Vereinfachung hinzubekommen. Somit steht auch nicht zu erwarten, dass man sich am morgigen Corona-Gipfel mit Mama Merkel einigen wird.

Um jedoch nicht als Ministerpräsidentenlauch sondern strahlender Macher aus der morgigen Sitzung rauszugehen, hat Markus Söder schon den nächsten Giftpfeil des Grauens aus seinem übervollen Köcher der nutzlosen Corona-Schutzmaßnahmen gezogen. Er regt an, die Maskenpflicht im öffentlichen Raum zu erweitern.  Anders ausgedrückt, Maske auf, außer zu Hause! Natürlich gibt es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Söders nächster Beschränkungsidiotie und den zufällig gleichzeitig auftauchenden, gleichlautenden Empfehlungen der Leopoldina, der nationalen Akademie der Wissenschaften. (Anm.d.Red.: Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht nachzuschauen, wer bei denen so mitreden darf und woher die Gelder kommen, aber schaden tut eine solche Stellungnahme dem Verein sicher nicht). Das diese Empfehlung sich ein wenig mit der des RKI beißt, scheint dabei wieder keinen zu stören. Nicht, dass ich den Haufen marodierender Irrer um den seit Wochen untergetauchten Lothar Wieler unbedingt besser finde, aber immerhin haben die schon lange vorher empfohlen, die Maske nicht dauerhaft zu tragen, sondern nur in Bussen und Bahnen oder beim Einkaufen, weil sich durch die Feuchtigkeit Keime im Mund- und Rachenraum bilden können. Aber wen interessieren schon die Aussagen von gestern in einer Corona-Pandemie?

 

Während der deutsche Kontrollnazi sich ob dieser Aussichten im Regelungswut-Paradies wähnt und aus den ´ieren´ nicht mehr herauskommt (Anm.d.Red.: Tagsüber ´denunz-ieren´ und abends vor Freude ´onan-ieren´), herrscht aus der Ecke der deutschen Spießer und Coronatiker wie immer devotes Schweigen. Zur Beschreibung dieser Verhaltensmuster, fallen mir seit langen ohnehin nur noch Anleihen aus dem Tierreich ein: Wie die Lemminge laufen sie schon seit Beginn der Pandemie kritiklos und unreflektiert jeder  Regierungsvorgabe hinterher und wenn sie selbst mal in die unübersichtliche Corona-Regelfalle tappen, verhalten sie sich wie geprügelte Hunde und kriechen winselnd und mit eingezogener Rute zu Kreuze, um es dem Herrchen wieder recht zu machen Dabei verstehen sie gar nicht so richtig, was sie falsch gemacht haben.