Spaß mit Nadeln

Kleines Gedankenspiel. Jemand spricht den folgenden Satz aus: ´Ich möchte ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die darauf verzichten sich in die deutsche Kultur zu integrieren. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen!´

Ich kann den Aufschrei der Gutmenschen in diesem unseren Lande förmlich hören, wie sie durcheinanderrennen wie aufgeschreckte Hühner*innen, ans Grundgesetz erinnern, Meinungs- und Religionsfreiheit einfordern, unsere Verantwortung aus der Vergangenheit anmahnen und natürlich eine öffentliche Entschuldigung bei alle Migranten, sicherheitshalber auch beim Zentralrat der Juden einfordern (Anm.d.Red.: Dabei sind die Juden als Volk, Kultur oder aber Religionsgemeinschaft am weitesten integriert. Weiter noch als so mancher Urbayer und/oder Muslim). Selbstverständlich käme die Forderung nach einer sofortigen öffentliche Ächtung des Verantwortlichen inklusive Enthebung von allen seinen Ämtern, er ist fortan dem rechten Milieu zuzuordnen, weswegen der Verfassungsschutz aufgefordert ist ihn ab sofort zu beobachten. Schließlich ist er und seine Familie, seine Väter und seine Väter-Väter zu ächten bis in die Steinzeit, seine Bankkonten sind umgehend einzufrieren und seine Kinder sind auf dem Schulhof bis zur Volljährigkeit als ´Kinder des Nazis´ zu mobben. Alles in allem der ganz normale Umgang mit nicht Mainstream-konformen Meinungen in dieser Zeit.

Wäre das jetzt ein Blog zur Migranten-Politik der Bundesregierung, dürfte klar sein, worauf ich hinaus will: Aufzuzeigen, dass entgegen der öffentlichen Wahrnehmung eine große schweigende Mehrheit mit der oben gemachten Aussage konform gehen würde und mich tierisch darüber aufregen, dass in den Medien permanent ein falsches Bild erzeugt wird. Ich schreibe aber einen Corona-Blog und der oben genannte Satz wurde so nie gesagt. Gesagt dagegen hat Herr Niklolaus Blome, seit September 2020 Ressortleiter Politik und Gesellschaft in der Zentralredaktion der Mediengruppe RTL diesen Satz in Bezug auf die Corona-Impfungen, nur mit dem Unterschied, dass der Nebensatz etwas anders lautete: ´Ich möchte ausdrücklich um gesellschaftliche Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig darauf verzichten sich impfen zu lassen. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen!´

Ich bekam das Zitat von Herrn Blome von einem Freund über WhatsApp und musste ein wenig suchen, um die Kolumne in ´Spiegel-online´ zu finden. Eine kleine ironische Randnotiz, die sich Corona-Skeptiker in diesen Tagen zusenden, in der uns Jens Spahn gerade in Dauerschleife erzählt, wie sicher der Corona-Impfstoff sein wird. Kein medialer Aufschrei, ob der Tatsache, dass hier für Menschen, die eine andere Meinung haben, neben Repressionen sogar eine öffentliche Ächtung gefordert wird.  

Mir fehlen die Worte, wenn ich sehen muss, dass islamische Gefährder, die mit dem Ziel angereist sind die abendländische Kultur zu zerstören offensichtlich mehr Schutz in diesem Lande genießen, als Kritiker mit deutscher Staatsangehörigkeit, aber nicht massenkompatiblen und/oder unbequemen Meinungen. Wenn bereits die Managementebene eines Privatsenders die Meinungsfreiheit so mit Füßen tritt, braucht sich niemand mehr zu fragen, ob das, was auf deren Nachrichtenkanälen gesendet wird, kritisch recherchiert wurde oder nur das Verbreiten der entsprechend gewünschten Ansichten ist. Ich denke zu dem Thema Impfpflicht werden wir nächstes Jahr noch einiges in dieser Richtung hören. Spätestens wenn alle geimpft sind, die vorschnell hier geschrien haben, beziehungsweise entmündigt im Pflegeheim gar nicht mehr schreien brauchten, wird das Thema wieder hochkommen. Genau dann, wenn Jens Spahn, wie schon bei den Grippeimpfungen in den Jahren zuvor, Millionen Impfdosen in den Kühlschränken verrotten, weil sich zu wenig freiwillige Opfer finden.

Wenn man den ersten Schock über diesen signifikanten Angriff auf die Meinungsfreiheit verdaut hat, stellt sich die Frage, warum überhaupt Äußerungen, wie die des Herrn Blome getätigt werden müssen, wenn doch angeblich eine überwältigende Mehrheit des Deutschen Schlange steht, um sich eine Impfdosis reinjagen zu lassen? Wo ist das Problem, wenn ein paar Skeptiker sich nicht impfen lassen, wenn es doch ohnehin nur 60% braucht, um eine Durchseuchung und damit eine Austrocknung des Virus zu erreichen? Ich denke, die Schlussfolgerung dürfte dieselbe sein, wie bei der Frage zum Umgang mit Corona-Kritik allgemein: Wieso redet die Bundesregierung permanent die Gruppe der Kritiker klein befindet sich aber trotzdem gleichzeitig ständig im Angriffsmodus gegen Corona-Maßnahmen-Verweigerer, überflutet permanent die Medien mit großangelegten Kampagnen, die zum Mitmachen bei den ´gemeinsamen Bemühungen´ im Kampf gegen Corona aufrufen und betreibt ´nudging´ im Dauermodus (Anm.d.red.: Dieser Ausdruck wird von Wissenschaft und Obrigkeit verwendet, wenn Bürger zu einem bestimmten Verhalten bewegt werden sollen, ohne dass diese recht merken, dass sie bewegt werden. Gutes Beispiel ist die Fliege im Pissoir auf der Herrentoilette, die den Mann unbewusst…sie wissen schon). Ich vermute die Antwort ist einfach. Genau wie es eben nicht die kleine Gruppe ist, die dem eingangs genannten ´Fake-Satz´ zustimmen würde und dem integrationsunwilligen Migranten eher mehr ´multi´ denn ´kulti´ attestiert, scheint auch die Gruppe der Corona-Kritiker und Impf-Skeptikern größer zu sein, als gemeinhin von der Regierung dargestellt.  

Dabei ist es besonders wichtig auch ein paar kritische Stimmen zum Thema Corona-Panik im Allgemeinen und aktuell auch bei der Impfstofffrage im Speziellen zu hören, zumal die Politik und, wie gerade beschrieben, auch die Medien alles tun, um einen schlecht getesteten Impfstoff, als das Geschenk unserer Obrigkeit ans schnöde Fußvolk zu propagieren (Anm.d.Red.: Auch wenn mir durchaus klar ist, dass dieser Kampf bereits verloren ist, bevor er angefangen hat. Gegen die mediale Präsenz von Spahn und Söder mit dem stupiden Wiederholen immer derselben Halbwahrheiten kommt man einfach nicht an). Nicht, dass es mich interessieren würde, wann, wie, wo und in welchen Mengen das Gebräu verabreicht werden kann, aber es sagt einiges über den Zustand der Demokratie aus, wenn der Bundesgesundheitsminister das Verpennen der rechtzeitigen Eilzulassung für den Impfstoff im Oktober als Besonnenheit verkaufen kann, ohne dass die Opposition steil geht. Es scheint aber auch keinem aufzufallen, dass es absoluter Nonsens ist, wenn Spahn alle glauben machen will, wenige Wochen mehr bei dem Zulassungsprozess würden etwas bringen, wenn eine normale Zulassung für Arzneimittel dagegen Jahre dauert. Dabei sei an dieser Stelle die fehlende Erfahrung mit möglichen Langzeitschäden nicht einmal thematisiert.

 Lustigerweise kann dieser Fauxpas sogar noch etwas bringen. Denn während die EU noch am Zulassen ist, gingen in UK und USA, dank rechtzeitig gestellter Eilzulassungen, die Impfungen bereits los. So spielen die Inselaffen und die Freiluftklapse auf der andern Seite des Atlantiks quasi die Laborratten für die Europäer (Anm.d.Red.: Dumm nur, dass Resteuropa sich nicht zurücklehnen und zusehen kann, was passiert. Schließlich hat man das Volk seit dem Frühjahr dahingehend gebrainwasht, dass unsere Ü85-jährigen an einem gefährlichen Virus sterben und nicht, wie wir Dummerchen bisher dachten, zu 99% einfach nur am Ende ihres Lebensweges angekommen sind. Da kann es schon mal passieren, dass einem Bundesgesundheitsminister der Tod eines übergewichtigen, multimorbiden 92-jährigen mit schwerer Diabetes und Alzheimer dank eines positiven PCR-Tests angerechnet wird, wenn man den Impfstoff nicht schnell genug herbeischafft. Manchmal ist die Welt dann doch gerecht). Es dauerte in Großbritannien dann auch noch nicht einmal 24 Stunden, nachdem dort die ersten Corona-Impfungen gesetzt worden waren und schon kam es zu ersten Nebenwirkungen. Berichtet wurde von allergischen Reaktionen, die besonders heftig bei Menschen auftreten, die noch dazu schwere weitere Erkrankungen haben. Aufgefallen war es bei zwei Mitarbeitern in einer britischen Gesundheitsbehörde. Deshalb wurden nun weltweit Allergiker mit schweren Erkrankungen bis auf unbestimmte Zeit von den Impfungen ausgeschlossen. Biontec hat sofort mitgeteilt, dass bei ihren Testimpfungen dieses Problem nie aufgetreten ist und man das nun untersuchen will.

Da lehnt man sich doch gleich beruhigt zurück, denn die eigene 92-jährige Oma kann schließlich nicht gemeint sein. Die hat schließlich keine schweren Vorerkrankungen und wirft nur zum Spaß jeden Tag 30 Tabletten ein. Sicherlich hat auch Biontec bei  seinen Testimpfungen an anderen 92-jährigen Omas irgendwo in Südamerika solche Komplikationen bereits ausgeschlossen.

Wer jetzt glaubt, es gäbe eine leichte Form der Kritik oder gar wildes Beschuldigen in Richtung der Pharmaunternehmen sieht sich getäuscht. Würden alle Impfbefürworter in Medizin und Politik im Hinblick auf Corona selbst gleichermaßen relaxt reagieren, statt die Menschen ständig im Panikmodus zu halten, wären wir in der Pandemie ein gutes Stück besser dran. In diesem Zusammenhang auch noch ein kleines Bonbon von Lothar Wieler, der in einer Pressekonferenz die folgenden denkwürdigen Worte abgesondert hat:

´Wir müssen uns über eines im Klaren sein. In Deutschland sterben in etwa 2500 bis 2700 Menschen jeden Tag. Das ist die normale Todesrate. In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 900.000 Menschen. Das heißt es wird unter anderem vorkommen, dass sind einfach statistische Wahrscheinlichkeiten, dass auch Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung versterben werden. Da ist es extrem wichtig herauszufinden, ob der Grund die Impfung war oder eben eine andere zugrunde liegende Krankheit. Denn wir werden am Anfang ja auch gerade die Hochrisikogruppen impfen und das sind ja die alten und hochaltrigen Menschen, die ja ein höheres Risiko haben zu versterben, eben weil sie ein hohes Alter erreicht haben…´.

Zunächst einmal sind es deutlich mehr als 900.000 Menschen (Anm.d.Red.: Wahrscheinlich hat er aus Gewohnheit wie in der Statistik der Neuinfektionen die Toten vom Wochenende noch nicht einfließen lassen). Allein in der Grippesaison 2018 waren es 954.000 und damit etwa 35.000 mehr als im Jahr zuvor. Soviel zunächst einmal zum Thema ´geringere Letalität´ von Influenza. Frecher weise hat Wieler damit genau mein Argument geklaut, mit dem ich Lauterbachs ständiges Rumgenöle relativiert habe  (Anm.d.Red.: Zur Erinnerung, selbiger sieht täglich ein Flugzeug mit Corona-Toten abstürzen oder so ähnlich. Das im gleichen Zeitraum das Adäquat von circa vier Flugzeugen mit Herz/Kreislauf vom Himmel fallen bleibt dabei unerwähnt).

Wer diesen Blog verfolgt dürfte jedoch wissen, worüber ich mich viel mehr geärgert habe. Nicht nur, dass der RKI-Chef hier bereits für den sehr wahrscheinlichen Fall vorbauen will, dass es in den vulnerablen Gruppen auch viele Tote geben wird, weil die Belastung einer Impfung einfach zu viel war. In vielen Fällen wird es bei diesen, meist todkranken oder stark vorgeschädigten Menschen genau der Tropfen sein, der das berühmte Fass zum Überlaufen bringen wird. Dagegen wäre nichts zu sagen, es ist aber eine Unverschämtheit, dass der RKI-Chef ohne mit der Wimper zu zucken hier eine klare Aufarbeitung fordert, wer ´mit´ oder aber ´wegen´ der Impfung gestorben ist. Klingelt da was? Natürlich: ´an´ oder ´mit´ Corona!

Hier wird etwas kackfrech wie selbstverständlich eingefordert, wofür ich und alle Corona-Kritiker seit Beginn der Pandemie kämpfen: Die klare Aufschlüsselung der Todesfälle nach Hauptursache. Während unsereins schon zufrieden wäre, wenn man nur die als Corona-Tote zählen würde, die, Vorerkrankung hin oder her, nachweislich aufgrund eines schweren Infektionsverlaufes an dem Virus gestorben sind, geht Lothar Wieler bei der Impfung viel weiter. Er möchte sogar die Leute nicht als Impfopfer gezählt wissen, die nachweislich zum Impfzeitpunkt irgendeine andere Vorerkrankung hatten. Die Impfung hat dann faktisch keine Rolle gespielt oder war eben nur der letzte Tropfen im besagten Fass. Anders ausgedrückt: Wenn die Impfung nicht entgegen allen Testreihen kerngesunde Menschen tötet, ist die Zahl der Impfopfer bei dieser Zählweise gleich Null (Anm.d.Red.: Langfristig sieht das vielleicht mal anders aus, aber was stört die Verantwortlichen in den Machtpositionen von heute die Konsequenzen in zehn Jahren? Da bleibt noch viel Zeit die Wahrheiten zu verdrehen).

Zum besseren Verständnis: Würden die Verantwortlichen diese Zählweise, die in ihrer Rigidität meiner Meinung nach alle Grenzen der seriösen Wissenschaft sprengt, auch für die Corona-Toten ansetzen, gäbe es keine Pandemie. Zumindest keine über die man sich aufregen könnte. Das wären nämlich dann genau diejenigen, bei denen die Corona-Infektion ohne eine erkennbare Vorerkrankung einen tödlichen Verlauf genommen hat. Laut dem Hamburger Rechtsmediziner Dr. Püschel sind das … Trommelwirbel…ja genau: Null! (Anm.d.Red.: Aus der Reihe ´Berichte in Fachzeitschriften, für die sich komischerweise keine Sau in Corona-Zeiten interessiert´ siehe unter anderem ´https://www.aerzteblatt.de/archiv/214070/Umgang-mit-Corona-Toten-Obduktionen-sind-keinesfalls-obsolet´).

Abschließen möchte ich den heutigen Beitrag zum Thema Impfstoff mit einem Erfahrungsbericht aus der bunten Welt der Allgemeinmedizin. Eine befreundete Hausärztin ist dem Wunsch dreier ihrer Patienten gefolgt, die seit Jahren ihre liebe Not mit einer regelmäßigen Herpes-Infektion hatten. Nun muss man wissen, dass der Impfstoff noch relativ neu auf dem Markt ist, aber im Gegensatz zu Corona den kompletten, über Jahre dauernden Genehmigungsprozess durchlaufen hat. Ohne es zu wissen, würde ich sogar annehmen, dass diese Tatsache vor dem Hintergrund der Corona-Impfstoffdiskussion bei den drei Herpes-Patienten die Entscheidung Pro-Impfung positiv beeinflusst hat. Was soll ich sagen? Ende vom Lied und aktueller Staus Quo: Alle drei Patienten haben seit der Impfung vor ein paar Wochen Dauerherpes und kein Mediziner hat eine Erklärung oder gar eine Therapie.

 

Sollte ich jetzt jemanden mit diesen Zeilen Angst gemacht haben und Zweifel an der Corona-Impfung gestreut haben, so kann ich demjenigen versichern: Gut so!