Endlich Zahlen, Teil 3

Hurra, aller interessanten Tagesmeldungen zum Trotz kann ich endlich meine Zahlenspiele abschließen, die ich letzte Woche begonnen hatte. Die aktuellen Zahlen des RKI sind da und damit auch die Gesamtzahl der PCR-Testungen der letzten Woche. Also zurück zum Zahlenwerk vom Freitag, zumal es auch einen Ausblick auf die Intensivbettenbelegung in den nächsten Wochen geben wird.

Ein kleines ´Was bisher geschah` für unsere Leser mit ADS beziehungsweise Wochenendamnesie: Letzten Freitag habe ich versucht, anhand von Todeszahlen, die das RKI täglich veröffentlicht und der Letalität von Corona, die verschiedene Studien der WHO inzwischen mehr als einmal bestätigt haben, die realen Infektionszahlen auszurechnen (Anm.d.Red.: Wie bereits erwähnt kommt keine der Studien inzwischen für Deutschland noch über eine Letalität von etwa 0,2%. Wie gesagt ein Wert von offizieller Stelle, der aber nie in den Medien erwähnt wird, um die Coronatiker, beim Glauben an die tödliche Gefahr, nicht unnötig zu verwirren). Durch einen simplen Dreisatz komme ich damit auf Werte, für die ich natürlich keinen Anspruch auf Richtigkeit übernehme, die aber zumindest das derzeitige Infektionsgeschehen besser erklären können als es die Bundesregierung mit der Zahl der positiven PCR-Tests vermag (Anm.d.Red.: Deren Probleme habe ich bereits in meinem Blog vom 10.12.20, ´Endlich Zahlen, Teil 1´ beschrieben). Der Grund dafür ist wie bereits erwähnt die Tatsache, dass Todeszahlen nicht so sehr von Variablen beeinflusst werden können, wie etwa die PCR-Tests, die immer von vielen Faktoren, wie beispielsweise den Testkapazitäten abhängen. Von der unbekannten Zahl an zweifelhaften Ergebnissen dank der teilweise semi- bis unprofessionellen Probenentnahmen ganz zu schweigen. Natürlich könnte man einwenden, dass die Regierung durch ihre Schutzmaßnahmen in den Alten- und Pflegheimen die Corona-Todeszahlen drücken würde. Wenn das aber stimmen würde und im Moment dadurch weniger alte Menschen sterben, wären die realen Infektionszahlen in Wirklichkeit noch höher und würden damit die Zahl der positiven PCR-Testungen noch sinnloser erschienen lassen. Am Ende des (Frei-)Tages kam ich mit relativ einfachen, aber von offizieller Seite verifizierter Zahlen auf Infektionszahlen, die in KW 49 in etwa um Faktor 10 über den positiven PCR-Testzahlen der Regierung lagen.

Aufgrund diese signifikant höheren Realzahlen sehe ich mich zunächst einmal darin bestätigt, dass es in einer Pandemie ungeachtet aller Maßnahmen, die man in einer Demokratie ergreifen kann, ein Infektionsgeschehen auf einem gewissen Niveau gibt, dass nicht beeinflusst werden kann. Die Höhe ist abhängig von Einflussfaktoren wie Jahreszeit beziehungsweise der Belastung des Immunsystems, dem allgemeinen Gesundheitszustandes einer Bevölkerung und letzten Endes davon, wie viele neue ´Opfer´ das Virus im nicht immunisierten Teil der Bevölkerung findet, also dem Grad der Durchseuchung. Gerade in der aktuellen sogenannten Grippezeit zwischen Oktober und April springen alle Corona-Viren, alte wie auch unser neuer Freund Sars-CoV-2 im Dreieck und sind nur bedingt durch mehr oder weniger harte Lockdowns beeinflussbar. Natürlich wirken sich solcherlei Maßnahmen augenscheinlich auf die Infektionszahlen aus. Es wäre lächerlich und verbohrt etwas anderes zu behaupten, zumal man diese Zahlen tagtäglich verfolgen kann. Allerdings glaube ich nicht, dass der von oben verordnete Regelwahnsinn die Zahlen überhaupt drückt, sondern er verschiebt sie vielmehr in Richtung der berühmten Dunkelziffer. Anders ausgedrückt, Lockdowns haben kaum Einfluss auf die Infektionszahlen in einem Volk, sondern beeinflussen nur die Zahl derer, die positiv auf Corona getestet werden. Die Neuinfektionen dagegen steigen wahrscheinlich unerkannt weiter.

Bevor ich zu meiner Modellrechnung komme, zunächst zurück zu den Testkapazitäten pro Woche in 2020 (Anm.d.Red.: Die Tabelle des RKI, die ich um meine Werte - gelb unterlegt - ergänzt habe, wurden von mir als Bildmaterial zu diesem Blog ebenfalls hochgeladen. Es zeigt auch die Zahlen, die ich am Ende meines Blogs am Freitag ausgerechnet hatte).  Ich hatte es schon vermutet, aber wenn man es dann schwarz auf weiß sieht, ist man doch überrascht, wie kackfrech die Verantwortlichen mit kleinen Manipulationen ihren Stiefel in der Corona-Pandemie durchziehen. Um den harten Lockdown möglichst kritikfrei beim Volke durchzuprügeln konnte die Regierung letzten Sonntag alles gebrauchen, nur keine sinkenden Infektionszahlen (Anm.d.Red.: Wobei ehrlich gesagt, es sich dabei eigentlich nur um ein ´nice to have´-Kriterium gehandelt hat, zumal es die Regierung bisher in der Pandemie auch sonst nicht interessiert hat, was das Volk so denkt. Wozu auch, wenn man die Meinung der Mehrheit in den Medien so darstellen kann, wie es gerade gefällt). Es sei dahingestellt, ob es Zufall war oder nicht, jedenfalls wurden die Testkapazitäten im Vergleich zur Vorwoche um über 10% gesteigert und erreichen noch dazu den höchsten Stand seit 5 Wochen. Allein damit lässt sich bereits ein Zuwachs von mindestens 2.500 bei der Zahl der positiven PCR-Tests erwarten, dem Wert, den die Bundesregierung absolut unbeeindruckt, aller Probleme zum Trotz, seit Beginn der Pandemie mit der Zahl der Neuinfektionen gleichsetzt. Dazu kommt noch, dass neben dem symptombezogenen Testen seit zwei Wochen vermehrt Schnelltests zum Einsatz kommen und damit noch weniger repräsentativ, aber definitiv zielgerichteter getestet wird. Kurz gesagt, die stark gestiegene Zahl der Neuinfektionen, die die Regierung als Grund für den Lockdown anführt, dürfte in großen Teilen manipuliert sein.

Da ich aber am Freitag bereits anhand der Todeszahlen auf ein riesige Diskrepanz zwischen den positiven PCR-Tests und der realen Infektionszahlen gekommen bin, ist diese mögliche Manipulation nur eine kleine Randnotiz, die erst wieder interessant wird, wenn die Regierung irgendwann den Lockdown als Erfolg verkaufen will. Spätestens dann wird man sehen müssen, ob die Testkapazitäten wieder entsprechend zurückgefahren werden.

Aktuell hätten wir nach meinen Berechnungen etwa 1,6 Millionen Neuinfektionen pro Woche und liegen damit aktuell um etwa Faktor 9 über den Zahlen des RKI. Da Jahreszeit-bedingt, bestimmt aber nicht wegen des Ungehorsams der Bevölkerung, gerade die Infektionszahlen davonlaufen, gehe ich davon aus, dass die Dunkelziffer in den nächsten Wochen wieder steigen wird, da die Testkapazitäten fast ausgeschöpft sind und nicht mehr im selben Umfang  gesteigert werden können.

Anhand der wöchentliche Infektionszahlen konnte ich nun auch auf das Jahr rechnen und habe so auch einen ungefähren Eindruck zur Zahl der Gesamtinfektionen und damit zur aktuellen Durchseuchung in Deutschland (Anm.d.Red.: Sieh dazu ebenfalls die Tabelle des RKI, die ich um meine Werte - gelb unterlegt - als Bildmaterial zu diesem Blog vorangestellt habe). Mit etwa 11 Millionen durchlaufenen Infektionen – Stand KW50 - liegen wir damit bei einer Durchseuchung von circa 13%. Stellt man nun meinen Wert, den 1,3 Millionen bestätigten Gesamtinfektionen seit Pandemiebeginn gegenüber, mit der das RKI hausieren geht, kommen wir auf eine Dunkelziffer von etwa 8,5. Damit liegen wir genau in der Größenordnung von der Dunkelziffer, die Professor Streek anhand seiner Studie in Heinsberg mit ´bis zu 10´ ermittelt hat (Anm.d.Red.: Siehe auch mein Blog vom 11.05.20, ´Von Wikingern und Teutonen´).

Noch einmal, ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit, aber der Vergleich mit den vorliegenden Zahlen führt doch zu überraschenden Übereinstimmungen. Deshalb möchte ich mich jetzt ein wenig aus dem Fenster lehnen und ein paar Prognosen abgeben. Da die Viruslast mit Corona Viren sich laut Expertenmeinung bis in den nächsten Februar, beziehungsweise März/April erfahrungsgemäß noch etwa verdreifachen wird, dürfte auch das Corona Virus keine Ausnahme machen. Deshalb gehe ich von Infektionszahlen aus, die sicher noch bis Februar bis auf 3 Millionen Neuinfektionen pro Woche ansteigen könnten. Da die Testkapazitäten am Limit sind, wird die tägliche Zahl der positiven PCR Tests die 45.000er Marke nicht überschreiten, vorausgesetzt man bleibt bei der aktuellen Teststrategie, das heißt hauptsächlich bei Symptomen zu testen und nicht repräsentativ über alle Altersgruppen hinweg.

Schwieriger wird die Prognose bei der Auslastung der Intensivstationen, sowie der Todeszahlen. Ich habe es bereits gestern eingehend erläutert. Wäre die Infektionswelle wie in den letzten Jahrtausenden üblich, also  relativ unbeeinflusst über Deutschland gezogen, hätte kaum einer die höhere Belastung in den Krankenhäusern bemerkt und auch an den Sterbetafeln wäre nichts Besonderes aufgefallen, denn zwischen November und März sterben immer mehr Menschen, als im Jahresmittel. Aufgrund der besonderen Aufmerksamkeit, die man Corona aber inzwischen entgegenbringt, reduziert man nicht nur die Verfügbarkeit des Pflegepersonals, sondern flutet auch die Intensivstationen mit multimorbiden Patienten (Anm.d.Red.: Begründung siehe mein Blog von gestern 16.12.20, ´Intensivtäter´). Noch in der Influenza Saison von 2018 hätte nicht einmal ein Bruchteil davon ein Krankenhaus gesehen. Das mag hart und unempathisch klingen, aber es muss angesprochen werden. Wir haben uns mit Corona selbst ein Problem geschaffen und wenn wir es nicht geregelt bekommen die vulnerablen Gruppen in den nächsten Wochen mit FFP2 Masken zu schützen, werden die Intensivstationen spätestens Ende Januar kollabieren.

All das wird zwar nicht Corona selbst, sondern eine falsche Überreaktion auf das Virus sein, aber das wird dann keinen interessieren. Vor allem nicht die Regierung, die auch für den Fall sicher schon wieder andere Schuldige ausgemacht hat.

Und der Impfstoff? Später hätte er nicht kommen dürfen, um den bald startenden Wahlkampf der Regierung nicht am Ende noch mit überhöhten Todeszahlen zu trüben (Anm.d.Red.: Obwohl die Impfungen gerade erst beginnen, wurde auch heute wieder von Komplikationen berichtet). Im Januar ist er aber fast zu spät, um die prekäre Lage überhaupt noch rechtzeitig eindämmen zu können. Allerdings wäre ein früherer Termin noch unglaubwürdiger gewesen, bei dem Versuch dieses vermeintliche Teufelsgebräu als gut getesteten Impfstoff zu präsentieren. So gesehen wird er also auf die weitere Entwicklung der Corona-Infektionszahlen in der aktuellen zweiten Welle nichts mehr ausrichten. Trotzdem ist er nicht sinnlos, denn es besteht definitiv die Chance, dass er die vulnerablen Gruppen Ü80, die als erstes geimpft werden sollen, schützen kann, während die Infektionszahlen aufgrund der Grippe-Saison weiter auf hohem Niveau liegen (Anm.d.Red.: Allerdings darf man gespannt sein, was passiert, wenn man im neuen Jahr damit beginnt hochbetagte Menschen mit teils diversen Vorerkrankungen zu impfen. Wenigstens die vielzitierten, potentiellen Langzeitschäden spielen hier keine Rolle mehr).

 

Seine Qualitäten für einen langfristigen Schutz braucht der Impfstoff ohnehin nicht mehr zu beweisen, denn nach meinen Berechnungen dürften wir bis zum Ende dieser Grippe-Saison im April fast Herdenimmunität erreicht haben. Voraussetzung dafür sind aber mindestens Infektionszahlen um die 2 Millionen pro Woche. Meiner Prognose nach wird diese Größenordnung noch in diesem Jahr erreicht und mehr oder weniger stark schwankend bis zum Ende der Grippe-Saison im März/April andauern. Was denn, ich habe doch gesagt, ich lehne mich weit aus dem Fenster!