Neues Jahr, neues Unglück!

Warum verlassen wir uns bei der Wettervorhersage auf Meteorologen statt Schamanen? Ganz einfach, irgendwann hatte die Menschheit, mal abgesehen von einigen Naturvölkern eingesehen, dass Regen die Folge eines komplexen Zusammenspiels physikalischer Gesetzte ist und eher nichts damit zu tun hat, dass ein seltsam gewandeter Typ wild schreiend im Kreis herumhüpft. Damit verglichen steckt man hierzulande in Sachen Corona bildlich gesprochen noch irgendwo zwischen Stammesritualen und Planwagenromantik.

Zumindest könnte man diesen Eindruck bekommen, schaut man sich unsere Häuptlinge, deren Berater und das Gros der Indianer vom Stamme der Alemannen an. Hier hängt man offensichtlich dem alten Alberglauben nach, dass man eine Krankheit nur vertreiben kann, wenn man unbeirrt dieselben Rituale praktiziert. Übertreibung? Mitnichten, wieso sonst sollten die Bundesregierung und die Länder seit sonst am Lockdown, also dem vielgepriesenen alternativlosen Allheilmittel festhalten? Dabei steigen die Corona-Kennzahlen, die für die Verantwortlichen so indiskutabel sind, wie Kondome in der katholischen Kirche, seit Beginn des Lockdowns am 02.11.20 ungebrochen (Anm.d.Red.: Natürlich mag es den ein oder anderen geben, der sich an dieser Stelle wundert, denn vordergründig scheint die Zahl der täglichen Neuinfektionen zu sinken. Hier wurde dann aber offensichtlich immer noch nicht der Zusammenhang zwischen Testkapazitäten und der Zahl der Neuinfektionen verstanden. An dieser Stelle endet dann aber meine missionarische Aufklärungstätigkeit, denn ich bin überzeugt, dass diese Spezies unter der Leserschaft meines Blogs langsam ausgestorben sein sollte. Deshalb nur in aller Kürze: 20% weniger positive PCR-Tests bei einer 35% reduzierten Testkapazität in der Weihnachtswoche KW 52 lassen eher auf steigende Infektionszahlen schließen. Die Folgewoche mit Sylvester wird vom RKI bekanntlich erst am nächsten Mittwoch veröffentlicht, dürfte aber auch dieselbe Tendenz aufweisen). Nun ist überliefert, dass sogar dem letzten Indianerstamm nach monatelanger Dürre, an der auch das nervtötendem Getanze und Rumgeschreie des selbsternannten Regenmachers nichts geändert hatte, irgendwann der Geduldsfaden gerissen ist. In der Folge hat den Kerl mitsamt seiner zweifelhaften Praktiken im besten Fall achtkantig aus dem Tipi geworfen beziehungsweise meist am nächstgelegenen Pfahl traditionell zu Tode gemartert. Dann hat man die Arschbacken zusammengekniffen und auf Regen gewartet oder aber die Kräftigsten losgeschickt, um sich auf die Suche nach alternativen Wegen der Wasserbeschaffung zu machen (Anm.d.Red.: Eine bewährte Vorgehensweise, die nicht zufällig Parallelen zu einem sinnhafteren Umgang mit der Pandemie aufweist: ´Ü65 schützen, der Rest an die Schippe´).

Während es in der Menschheitsgeschichte aber offensichtlich immer Lerneffekte gab oder zumindest ein Abfinden mit den Realitäten, sind wir in der Corona-Krise dagegen in etwa an dem Punkt stecken geblieben, an dem wir seit Monaten dabei zusehen, wie uns die selbsternannten Heilsbringer, wenn schon nicht im Kreis, aber letztendlich doch auf der Nase herumtanzen. Die Regierung verspricht uns sinkende Infektionszahlen und damit die Rückkehr zur Normalität, wenn wir nur weiter beim Niedergang der deutschen Wirtschaft und des sozialen Zusammenhaltes mitmachen. Gerade hat man beschlossen den sinnlosen Lockdown bis Ende Januar zu verlängern, ohne dass er bis dato auch nur für eine Stagnation der Infektionszahlen gesorgt hätte (Anm.d.Red.: Medienkritik wie immer Fehlanzeige. Die haben sich heute sinnloserweise darauf eingeschossen, Corona-König Spahn, ob seiner Impfstoff-Beschaffungspolitik zu kritisieren. Dazu morgen vielleicht mehr). Genau wie der Regenmacher weiß, dass nicht sein Rumgetanze letzten Endes Regen bringt, scheint auch der Bundesregierung klar zu sein, dass nicht der Lockdown das Virus besiegen wird. Es ist allerdings vollkommen ausreichend, wenn es am Ende so aussieht, damit man den angestrebten Lohn erhält. Der Regenmacher wahrscheinlich einen Sack Gold, die Protagonisten in der Corona-Pandemie dagegen mehr Macht. Während Ersterer also sehnsüchtig auf das Auftauchen von Wolken am Horizont hofft, hat es die Bundesregierung viel besser. Das Datum für die Bundestagswahl steht schließlich fest. Bis dahin gilt es seine Auftraggeber bestmöglich abzulenken. Einerseits, um sie davon abzuhalten, festzustellen, welch Scharlatan man da eigentlich aufgesessen ist, hauptsächlich jedoch, um Zeit zu gewinnen. Dabei haben sich zu allen Zeiten Menschenopfer mehr als bewährt. Während unser Regenmacher aufgrund seiner spirituellen Tätigkeit noch zwischen Kindern, Jungfrauen oder unliebsamen Konkurrenten auswählen konnte, hat sich die Bundesregierung auf den Corona-Kritiker eingeschossen (Anm.d.Red.: Ernstzunehmende Konkurrenten in der Opposition gibt es seit Beginn der Pandemie und dem Gleichschalten der Meinungen ohnehin nicht mehr). Für Menschen, die ihr logisches Denken nicht seinerzeit am Eingangstor zur Pandemiepanik abgegeben haben, ist es schon seit langen klar, dass nicht ein paar Tausend sogenannte Corona-Verweigerer für die aktuelle Situation verantwortlich sein können (Anm.d.Red.: Es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass wir bei den ´Verweigerern´ nur von absoluten Vollpfosten reden, die die Juden, Bill Gates oder eine außerirdische Macht beziehungsweise Bill Gates als außerirdische Macht für die aktuelle Lage verantwortlich machen und die Existenz des Virus komplett leugnen. Bei der überwältigenden Mehrheit, derer, die die Regierung so polemisch als Corona-Leugner bezeichnet, handelt es sich ausschließlich um ganz normale Bürger wie mich, die einfach nur ein Problem damit haben, dass hier mit der Corona-Lage erschütternd falsch umgegangen wird. Darüber hinaus halten sich meinesgleichen aber im öffentlichen Raum ebenso an die Vorgaben zum Schutz, vor der Pandemie, ganz gleich, wie schwachsinnig sie auch sein mögen. Ich bin sogar der Meinung, Menschen, die sich skeptisch mit der Corona-Lage auseinandersetzen, schützen sich sogar weitaus effektiver als die große Masse, denn sie haben sich wenigstens eingehender mit den Mechanismen hinter den Maßnahmen befasst. Wie wenig die meisten sich offensichtlich mit solchen Dingen beschäftigen, konnte man gestern wieder sehr schön bei den Fußball-Bundesligaspielen beobachten. Während BVB-Präsident Watzke dabei gezeigt wurde, wie er sich, wie schon einige seiner Kollegen in den Wochen zuvor, die Maske runterzog, um sich ausgiebig im Mund-/Nasenbereich rumzufingern, saß Oliver Kahn komplett ohne Maske rum). Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Verantwortlichen ganz woanders zu suchen sind und es dabei auch noch mit komplett unbekannten Infektionsmechanismen zu tun haben. Welche das wären, dazu im folgenden meine kleine Weihnachts-/Neujahrs-Retrospektive der dümmsten coronalen Infektionsschutzvergehen.

Grundsätzlich bin ich bekanntlich der Meinung, eine Corona-Pandemie, gleich ob es sich um Sars-CoV2 oder die anderen alten Bekannten handelt, ist nur bedingt aufzuhalten. Wenn man aber, wie die Bundesregierung, die Infektionsbegrenzung, als einzig probates Mittel ansieht, erwarte ich zumindest einen Grundlevel an Professionalität. Ich schwinge mich nicht dazu auf, alle Gründe für die hohe Ansteckungsrate definitiv zu kennen, allerdings bekommt man einen sehr guten Eindruck, woran es liegen könnte, wenn man sich nur im Alltag umschaut. Neben den bereits bekannten, aber von den Medien totgeschwiegenen Infektionsherden wie Busse und Bahnen, habe ich in den Weihnachtstagen noch mehr Ungeheuerlichkeiten gesammelt (Anm.d.Red.: Wie immer aus erster Hand beziehungsweise selbst erlebt). Ich überlasse es jedem Einzelnen die, im folgenden beschriebenen potentiellen Infektionsherde in den Kategorien ´Dummheit´, ´Sorglosigkeit´, ´Müdigkeit´ oder ´Desinteresse´ einzuordnen.

Da wäre zunächst meine Weihnachts- und Sylvester-Einkäufe. Ich habe keine Ahnung, wie es im Rest der Republik aussah, aber an den Theken der Supermärkte und Metzgereien im Ruhrgebiet herrschte Krieg. Um bei dem Bild zu bleiben: Ein Soldat im ähnlichem Umgang mit seiner ABC-Schutzmaske hätte bei einem Chemiewaffenangriff keine Chance. Alle von mir in diesem Blog beschriebenen Maskendefizite auf einem Fleck: Masken, die unter der Nase hingen, Masken, die mit nicht desinfizierten Händen angepackt wurden, um sich über Mund und Nase zu wischen, Masken, die so verdreckt waren, dass einem übel werden konnte etc.

Das Fest an sich habe ich ebenfalls nicht ´still´ empfunden, zumindest nicht, wenn es um ´zwei Haushalte mit maximal fünf Personen´ ging. Ich bin sicher, dass ich auf der Heimfahrt von meinen Eltern in der Nacht von Heiligabend zum 1. Weihnachtstag noch nie so viele Autos auf der Straße gesehen habe. Von den teilweise kruden Auswüchsen, die sich ergaben, um an den drei Weihnachtstagen trotzdem alle Verwandten zwar nicht gleichzeitig aber nacheinander zu treffen, möchte ich gar nicht erst anfangen.

Ein Hauptgrund für steigende Infektionszahlen sind meiner Meinung nach immer noch die dilettantischen Corona-Testungen. Da wäre zunächst die Tatsache, dass mir Bekannte unabhängig voneinander berichteten, dass vielbeklatschten Helden aus den Pflegeberufen über die Feiertage die zu großen Teilen Urlaub gemacht haben. In der Folge wurde aufgrund fehlender Corona-Schnelltest-Kapazitäten nicht etwa das Besuchsrecht in den Alten- und Pflegeheimen eingeschränkt, sondern einfach ohne Test erlaubt. Lückenloser Schutz der vulnerablen Gruppen ´at its best´!

Dabei braucht mir niemand mit dem Hinweis zu kommen, die Tests wären zu aufwendig und würden zu viel Personal binden. Wir selbst haben einen 25er Pack Schnelltests für Weihnachten gekauft und ich konnte nach einer kurzen Einweisung durch einen Fachmann den Test selbstständig durchführen. Allerdings wie bereits erwähnt, definitiv nicht an mir selbst, wie Herr Spahn so vollmundig vom dahergelaufenen Pädagogen fordert, sondern zielsicher im Rachen eines Anderen. Der Test nebst Auswertung geht mit ein wenig Übung und Organisation so schnell, dass man locker 60 Personen pro Stunde testen könnte. Ich kenne kein Altenheim mit einem solchen Besucherdurchsatz. Jede dieser Einrichtungen hätte sicher Ehrenamtliche gefunden, um sie zu Schnelltests mit einer einzigen Fachkraft an den Eingang setzen zu können.

Allerdings habe ich eine interessante, wenngleich auch sehr erschreckende Erkenntnis aus der eigenen Erfahrung mit den Schnelltests mitgenommen. Ich habe bereits darüber berichtet, wie unangenehm ein korrekt durchgeführter Test für den Probanden ist. Unser privater Test wurde ebenfalls vorschriftsmäßig im Nasen-/Rachenraum und an der Rachenhinterwand durchgeführt. Dabei berichteten 50% der Getesteten aus meinen   Freundes- und Verwandtenkreis, die bereits einen PCR-Test über sich ergehen lassen mussten, dass es dieses Mal um Klassen unangenehmer gewesen wäre. Auf Nachfragen habe ich dann erfahren, dass bei keinem das Teststäbchen seinerzeit wirklich am Depot gewesen sein konnte. Mit anderen Worten, es kann davon ausgegangen werden, dass eine  erschreckend hohe Zahl an PCR-Tests, Schnelltest oder Standard, aufgrund einer fehlerhaften Probenentnahme falsch negativ ist und dadurch hohe Todeszahlen in den vulnerablen Gruppen vorprogrammiert waren (Anm.d.Red.: Immer vorausgesetzt die Regierungsstrategie wird als zielführend erachtet, sollte man an eine Übersterblichkeit von Corona glauben. Genaue Zahlen werden dieses Jahr noch nachgereicht). Wie schon  gesagt: Auch hier hört man den Schutz der vulnerablen Gruppen leise ein Abschiedsliedchen trällern.

Weitaus erschreckender ist aber, dass es allen Betroffenen, darunter auch regierungstreue Coronatikern, offensichtlich vollkommen egal zu sein schien, dass bei den Corona-Maßnahmen derart unzureichende Standards herrschen. Man muss sich offensichtlich mit der Tatsache abfinden, dass viele Menschen zwar der Regierung dank gebetsmühlenartiger Wiederholung nachplappern, wenn es um die Gefährlichkeit von Corona als schwerwiegende Erkrankung geht. Bei der Umsetzung der Corona-Regeln und -Vorschriften herrscht allerdings eine himmelschreiendes Laissez-Faire.

So auch bei dem ebay-Verkäufer, dem ich unbekannterweise kurz vor Weihnachten einen Besuch abgestattet habe, um für meinen kleinen Neffen diverse Matchbox-Autos zu kaufen. Um es kurz zu machen, während ich, obwohl Corona-Skeptiker, dort vorschriftsmäßig mit Mundschutz aufgelaufen bin, kam er mit ausgestreckter Hand auf mich zu, trug natürlich keinen Mundschutz und sah offensichtlich auch kein Problem darin, einen halbe Stunde mit mir zusammen im Keller Spielzeugautos zu begutachten. Ich frage mich, wie viele dieser Vögel noch rumlaufen, die die Regierungsmaßnahmen lauthals und angeblich vollumfänglich unterstützen, sie aber nicht über die eigene Türschwelle lassen?

Aber auch ohne danach zu suchen, ist zu erkennen, dass das normale Volk vom Undercover-Infizieren inzwischen zur offenen Zurschaustellung seiner Corona-Gleichgültigkeit übergegangen ist. Winterberg und andere Naherholungsgebiete standen nämlich während des Jahreswechsels unter einem Daueransturm derer, die verständlicherweise die wenigen freien Tage über Weihnachten und den Jahreswechsel im Schnee verbringen wollten. Schließlich waren alle ausländischen Skigebiete für den Deutschen tabu. Dauerstaus, wildes Parken auf den Zufahrtsstraßen und Menschenansammlungen, meist ohne Abstand und Maske. Wilde Müllentsorgung und Verrichtung menschlicher Bedürfnisse zum Teil in den Vorgärten erboster Anwohner inklusive. Letzteres wundert wenig, wenn man jegliche Gastronomie inklusive Toiletten vor Ort dicht gemacht hat. Trotz der üblichen einseitigen Berichterstattung der Medien war dieser nationale coronale Ungehorsam nicht mehr zu kaschieren, den Verkehrsmeldungen sei Dank!

Den Infektionszahlen wird all das wahrscheinlich keinen weiteren Schub geben, zumal wir inzwischen anscheinend einen Sättigungspunkt erreicht haben (Anm.d.Red.: Das wird die Regierung aber nicht daran hindern spätestens nächste Woche die Testkapazitäten wieder auf 1,6 Millionen pro Woche hochzufahren, um damit sprunghaft gestiegene Infektionszahlen zu Weihnachten vorzugaukeln, mit dem Ziel den weiteren Lockdown mit weiteren Argumenten zu unterfüttern. Ich befürchte nur, dass wie üblich neue Verschärfungen anstehen, um die Vorherigen statt als sinnlos, denn doch als unzureichend zu legitimieren).

 

So oder so, der Lockdown bringt jedenfalls nichts. Gerade in Gastronomie und Einzelhandel schädigt er diejenigen, die an den derzeitigen Infektionszahlen definitiv keine Schuld tragen. Argumente wie ´Es wäre noch schlimmer, wenn die Gastronomie offen wäre´, lasse ich bei den beschriebenen Schlachten an der REWE-Fleischtheke nicht gelten, zumal in den Restaurants die Hygienekonzepte stets besser gegriffen haben als im Einzelhandel. Ungeachtet dessen durchseucht sich die Bevölkerung mit zunehmender Geschwindigkeit. Allein seit meiner letzten Berechnung im Dezember dürften sich weitere 9 Millionen Menschen mit Corona infiziert haben und wir wären mit circa 20 Millionen Menschen mit durchlaufener Corona-Infektion inzwischen bei etwa 20% Durchseuchung in der Bevölkerung. Wenn es so weitergeht, gehen der Bundesregierung bis zur Bundestagswahl die Argumente aus und sie stehen am Ende doch blöder da, als unser guter Regenmacher vom Anfang des Blogs. Schließlich ist es in dieser Jahreszeit und fern der trockenen Prärien des mittleren Westens sicher einfacher dem geneigten Leichtgläubigen vorzutäuschen, man könne Regen machen, als eine Pandemie aufhalten.