Hochinfektiös

Friedrich Merz und Boris Palme scheinen die letzten verbliebenen Politiker zu sein, die noch einen alternativen Blick auf die Corona-Situation haben. Während in den Mainstream-Nachrichten der Eindruck vermittelt wird, als wenn schon an Tag 1 des verschärften Lockdowns eine überwältigende Mehrheit in Deutschland, eher heute als morgen, nun auch noch die Unternehmen runterfahren will, scheinen die beiden noch die einzigen Rufer in der Medienwüste zu sein. Zumindest haben sie heute Morgen ein schnellstmögliches Ende des Lockdowns gefordert. Nun mag man die Äußerungen des CDU-Politikers, der sich bisher fast komplett aus der Pandemie herausgehalten hat, eventuell noch als Auftaktrede seines Wahlkampfes ansehen (Anm.d.Red.: Armin Laschet hat passenderweise gleichzeitig darum gebeten, dass man das Thema Corona aus dem Wahlkampf heraushalten solle. Bei seiner unterirdischen Performance in Sachen Corona-Krisenmanagement ein logischer, wenn auch frommer Wunsch, der wohl nicht in Erfüllung gehen wird. Denn auch wenn Spahn und Söder in Sachen Corona außer Panik nichts erreicht haben, haben sie es offensichtlich verstanden, ihr Tun dem einfachen Volk irgendwie besser zu verkaufen). Der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer dagegen hat jegliches Recht und allen Grund in diese Kerbe zu schlagen. Er hat es geschafft, durch seinen Alleingang die vulnerablen Gruppen in Tübingen zu schützen und ist somit der einzige deutsche Politiker, der nicht nur den Mut hatte die Maßnahmen der Bundesregierung als wenig zielführend zu entlarven, sondern er hat aufgezeigt, wie man mit ein wenig strukturiertem Handeln die Infektionszahlen niedrig und die Wirtschaft unbeschadet halten könnte. Würde er nicht dem Landesrecht von Baden-Württemberg unterliegen und musste demnach ebenfalls Gastronomie und Einzelhandel schließen, wären seine Erfolge höchstwahrscheinlich noch größer ausgefallen.

Der normale Corona-Jünger schaut sich dagegen die, von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen kleinen Propagandavideos an und wähnt sich in der schweigenden Mehrheit (Anm.d.Red.: Kleine Werbevideos, die mit schwülstiger Musik Postboten oder Busfahrer heroisieren, die aus reinem Altruismus angeblich ihr Leben Corona-bedingt für eine funktionierende Gesellschaft aufs Spiel setzen und nicht etwa, weil es ihr verdammter Job ist. Es spricht nichts dagegen die Risikogruppen in diesen Berufsständen in die Kurzarbeit zu schicken, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ich weiß nicht, ob ich je wieder ohne Brechreiz Paul van Dyk hören kann).  Diese Anhänger jeglichen Maßnahmen-Wahnsinns stört es überhaupt nicht, dass die Infektionszahlen ungeachtet der immer neuen Kontaktbeschränkungen und weiterer Regeln bis heute gestiegen sind. Im Gegenteil in fast schon masochistischer Folgsamkeit übersieht man diesen Makel und bettelt förmlich darum, den Überlegungen der Corona-Hardliner Söder und Lauterbach möglichst schnell weitere Taten folgen zu lassen. Nächste Endstufe des Wahnsinns für das Treffen mit Merkel am 24.01. wäre nun einen Schließung der Firmen und Betriebe. Eine Maßnahme mit definitiv irreversibel katastrophalen Folgen für die deutsche Wirtschaft, aber bisher ohne jeglichen Erfolgsnachweis, zumal die meisten Firmen inzwischen bestmögliche Hygienemaßnahmen getroffen haben und man sicher von einem Corona-Ausbruch gehört hätte, wenn es denn einen gegeben hätte (Anm.d.Red.: Bisher wurde jedes dieser Ereignisse in einem Großbetrieb, siehe Tönnies, genüsslich medial breitgetreten). Dagegen nahezu andauernd wird über Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen berichtet. Mich wundert das keineswegs, denn mir wurde bekanntlich in den letzten Wochen bereits des Öfteren von zweifelhaften oder komplett fehlenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen in Seniorenheimen berichtet, sowie von Patienten, die sich in Krankenhäusern mit Corona infiziert haben. Alles kein Wunder, wenn man weiß, dass seit Jahren die Reinigung aus Kostengründen an Subunternehmer vergeben wurde, die sich nachts mit unausgebildeten Reinigungskräften durch diese teilweise hochsensiblen Bereiche putzen. Selbst wenn Krankenhauspersonal um diese Uhrzeit anwesend wäre, beziehungsweise Zeit finden würde, um die Betreffenden ein wenig anzuleiten und für die Problemzonen zu sensibilisieren, wäre der Aktion meist wenig Erfolg beschieden, sind die Meisten noch nicht einmal der deutschen Sprache mächtig. Was aber dem Fass endgültig die Krone ausschlägt ist der Fakt, dass sich in der Pandemie an diesem Zustand nichts geändert hat. Im Gegenteil, die Hilferufe von Krankenhäusern mit Geldsorgen haben sich in den letzten Wochen gehäuft. Dank Corona müssen Betten leer bleiben und nicht notwendige Operationen verschoben werden. Das nagt an der Finanzdecke. Wenn vorher schon an indirekten Kosten wie Reinigung gespart wurde, wie sieht es wohl inzwischen in den Kliniken aus. Ich jedenfalls möchte im Moment nicht unbedingt ins Krankenhaus. Das liegt sicher nicht daran, dass wir eine Pandemie haben. Da lauern inzwischen vielmehr Keime, die eine simple Blinddarminfektion schnell mal zum finalen Erlebnis werden lassen. Merke: Nur weil auf dem Leichensack ´Corona´ draufsteht, muss der Unglückliche noch lange nicht daran gestorben sein.

Hat man in den medizinischen, beziehungsweise den Pflegeeinrichtungen schon ein enormes Infektionspotential auf das kein Lockdown, egal wie hart, Einfluss nehmen würde, ist über die Ansteckungsrisiken in den Supermärkten und Drogerien ebenfalls bisher noch kein Wort verloren worden. Nicht nur, dass die Bevölkerung in den größten Teilen weder beim Umgang mit den Masken oder der Handhygiene zu Rande kommen, auch die Angestellten können, sollte bei ihnen eine symptomfreien Corona-Infektion vorliegen, ungeachtet aller Sicherheitsvorkehrungen das Virus über entsprechende Oberflächenkontamination an Ware, Geld, Einkaufs Bon oder sogar dem umlaufenden Kassenband munter in die Bevölkerung tragen. In ähnlichem Umfang dürfte das auch für die Teile der Gastronomie gelten, die noch im Straßenverkauf oder Lieferservice arbeiten. Auch hier kann ein Corona-infizierter Koch oder Auslieferungsfahrer eine maximale Zahl an Konsumenten infizieren. Kein Lockdown wird daran etwas ändern, denn ein Schließen dieser Geschäfte, die für die Sicherung des Grundbedarfs verantwortlich sind, ist schlichtweg nicht machbar. Ich gehe davon aus, dass unter Experten das Thema bekannt ist, aber ebenso wie die Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr mit aller Macht aus der Diskussion herausgehalten wird, weil es keine Lösung gibt.

Es steht also zu erwarten, dass die Politik weiterhin sinnbefreite Maßnahmen für die gesamte Bevölkerung beschließen wird, um Kompetenz vorzugaukeln. Dabei dürften die Verantwortlichen genau wissen, dass keine realistische Chance besteht, die wahren Infektionsherde abzustellen. Zu lange hat man den Pflege- und Medizinsektor totgespart und noch nicht einmal in der Vorzeigediktatur  China könnte man den Einkauf von Lebensmitteln und Hygieneartikeln unterbinden, ohne einen Volksaufstand zu provozieren.

Natürlich werden die Bundesbürger, die ihre Meinung zur Corona-Situation nur aus bewegten Bildern bei RTL beziehen, wenig auf die Vorstöße von zwei Einzelpersonen geben. Allerdings kann ich mir schon seit längerem nicht mehr vorstellen, dass der Zweifler am aktuellen Kurs noch zu einer verschwindend geringen Minderheit gehört. Wenn in Massenmedien wie der Bild-Zeitung oder bereits auf den Online Portalen der Nachrichtensender Reportagen in einer kritischen Schärfe lanciert werden, die noch vor ein paar Wochen nur auf Seiten zu finden waren, die vom Mainstream bis dato als Verschwörer gebrandmarkt wurden, habe ich Hoffnung. Hoffnung, dass zukünftig endlich eine uneingeschränkte öffentliche Diskussion über Corona-Maßnahmen stattfindet und zwar bevor man uns diese Regeln aufs Auge drückt und nicht, wie aktuell stets hinterher, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt. Inwieweit das noch in der aktuellen 2. Welle stattfinden kann, sei dahingestellt zumal Umdenken Zeit braucht und ich bekanntlich überzeugt bin, dass Sars-Covid-2 - Impfung hin, Mutation her - im Frühjahr auf natürlichem Weg eine Ende finden wird.

Allerdings lassen Andeutungen, die von den Verantwortlichen in Nebensätzen fallengelassen werden, darauf schließen, dass man uns die Freiheiten, wie wir sie aus Zeiten vor Corona kannten, nicht freiwillig zurückgeben wird. Dafür sprechen auch heute wieder Andeutungen, wie zum Beispiel der Vorstoß, die unsägliche Corona-App doch noch durch die Hintertür und unter Abschaffung der entsprechenden Datenschutzvereinbarungen zur Pflicht zu machen.

Ähnlich unverständlich die Tatsache, dass nur Geimpfte Bürger als immun gezählt werden, wohingegen die über 20 Millionen Menschen mit einer durchlaufenen Corona-Infektion totgeschwiegen werden, obwohl eine Immunität in einer Größenordnung vorliegt, der die Wirksamkeit eines Impfstoffes deutlich übersteigt (Anm.d.Red.: Die Impfstoffe liegen bei etwa 90% Wirksamkeit, während man bisher kaum Menschen gefunden hat, die 2 Mal mit Corona infiziert wurden. Fünf auf der ganzen Welt, siehe unter anderem mein Blog vom 23.11.20, `Living on my own´).

Besonders unsäglich die heutige Forderung des Präsidenten des Bayrischen Gemeindetages, Uwe Brandl, der fordert personalisierte Bewegungsprofile von Handys zu erfassen, um die 15km lange Corona-Leine zu überwachen. Damit hat der Mann eigentlich schon eine rote Linie angetestet, die Deutschland bisher noch von einem totalitären Staat unterscheidet. Wäre eine solche Forderung von der AfD gekommen, wäre im Münchener Landtag sicherlich die Burg hochgegangen.

Auch nicht viel beruhigender die Meldung von heute, nach der Studien gezeigt haben sollen, dass die Corona-Maßnahmen für einen Rückgang von bis zu 25% bei Infektionskrankheiten, wie Influenza, Tuberkulose, Syphilis etc. verantwortlich sein sollen (Anm.d.Red.: Es wäre interessant zu wissen, inwiefern sich solche Statistiken überlagern. Wird man mit Influenza und einem positiven PCR-Test in beiden Statistiken geführt oder nur bei Corona? Beim Schutz vor Corona die Geschlechtskrankheit vermieden. Das nenne ich mal eine klassische Win-Win-Situation).

 

Für die gesellschaftlichen Werte, die 2019 noch selbstverständlich waren, werden wir kämpfen müssen, ansonsten wird eine permanente Einmischung des Staates in unser Leben von der Ausnahme zur Gewohnheit. Deshalb ist es wichtig die Wenigen, die für Normalität kämpfen, nicht allein zu lassen. Auch wenn es sich Sympathie-technisch nicht unbedingt immer um meinen Favoriten handelt.