Inklusiv

Jetzt breche ich einmal eine Lanze für den Impfstoff und habe als bekennender Corona-Impfverweigerer gestern vor einem voreiligen Verteufeln von AstraZeneca wegen eines Blutgerinnsels bei einem Impfling gewarnt. Schon heute haben wir eine Tote, vier weitere Blutgerinnsel und Berichte von schwersten allergischen Reaktionen. Der Fluch der guten Tat würde ich mal sagen. Lothar Wieler hat dagegen alles richtig gemacht. Er hat die 3. Welle angekündigt und auch wenn sie es nicht ist, sondern nur ein ´Atmen´ der aktuellen Corona-Saison, durfte der RKI-Chef heute mit Jens Spahn wieder ins Fernsehen.

Es ist zermürbend mit anzusehen, wie eine handvoll Menschen trotz einer komplett geänderten Pandemielage immer noch an der für sie, je nach Funktion, bequemen und/oder lukrativen Strategie des Stillstandes festhält. Stellvertretend für die Regierung predigen Wieler und Spahn das Festhalten an der 7-Tages-Inzidenz und machen einmal mehr, wie gewöhnlich in den letzten 12 Monaten, die eigene Bevölkerung für steigende Infektionszahlen verantwortlich.

Wie dumm muss der Großteil dieses Volkes sein, um nicht zu bemerken, dass sie verarscht werden? Jeder einzelne Bürger verhält sich zwar seit Monaten gleich, wird aber trotzdem, je nach Infektionslage, entweder für sein besonnenes Verhalten gelobt oder aber ob seiner Unvorsichtigkeit getadelt. So, als wäre die Einstellung zu Corona von der jeweiligen Tagesform abhängig. Man ist nicht einen Tag überzeugter Coronatiker und hält sich strikt an alle Regeln und am nächsten Tag steht man auf und denkt sich, dass man heute eigentlich mal eine Party für 20 Leute geben kann.

Meiner Meinung nach beeinflusst bekanntlich keine, vom Menschen gemachte Tat ernsthaft den Infektionsverlauf. Wenn man schon davon überzeugt sein will, dann sehe ich die Schuld eher bei der Politik. Indem seit Pandemiebeginn  auf Landes- und Bundesebene andauernd widersprüchliche Regeln und Festlegungen erlassen wurden, verwirrt man die große Masse des folgsamen, aber nur durchschnittlich intelligenten beziehungsweise interessierten Herdenviehs. Man ist zwar willig zu gehorchen, aber wenn man schon kurz vom Handy aufblickt und Facebook ruhen lässt, braucht es für dies Fraktion klare Ansagen. Langes Suchen auf diversen Webseiten nach dem richtigen Verhalten in seinem Bundesland oder seiner Stadt ist beim Gros der Bevölkerung keine Option (Anm.d.Red.: Alternativ könnte man allerdings kleine Kätzchen animieren, wie sie die aktuell geltenden Corona-Regeln spielerisch darstellen und das dann in YouTube hochladen).

Während das Volk weiter tatenlos der Politik bei ihrem egoistischen Treiben zusieht, wird der Berg an Hiobsbotschaften, von nicht mehr zu korrigierenden wirtschaftlichen und psychologischen Schäden in dieser Gesellschaft, täglich furchteinflößender. Ich habe eigentlich kein Mitleid. Spätestens nächstes Jahr wird die Heulerei losgehen, wenn nach und nach rauskommt, welche finanziellen Konsequenzen auch den Leuten blüht, die sich in dieser Pandemie irgendwo zwischen vollkommen panisch und unreflektiert desinteressiert dem Treiben der Regierung ergeben haben. Heute kam beispielsweise heraus, dass angeblich allen Menschen in Kurzarbeit enorme Steuernachzahlungen blühen. Ich habe keine Ahnung von Steuerrecht und kenne damit nicht die Begründung, aber ich kenne die Konsequenzen: Entweder wird das große Bevölkerungsteile tiefer in finanzielle Probleme treiben oder die Regierung verzichtet auf dieses Geld. Das bedeutet jedoch nichts anderes, als dass es auf den großen Billionen-Berg der Corona-Hilfen beziehungsweise -schäden kommt, die dann die sogenannten Besserverdienenden über Jahrzehnte abtragen dürfen.

Derweil geht der, als moralische Diskussion getarnte Wahlkampf weiter. Wie die Dominosteine purzeln gerade CDU-Politiker, weil sie angeblich in der aktuellen Krise Vorteile für sich herausgezogen hätten. Heute kam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann ein weiterer sogenannter ´Maskenprofiteur´ hinzu und ein anderer namens Klaus-Peter Willsch gerät unter Druck, weil er seinen 60 Geburtstag im coronalen Ungehorsam gefeiert haben soll (Anm.d.Red.: Dabei bestand zu diesem Zeitpunkt nur eine Empfehlung sich nicht mit mehreren Personen zu treffen). Es ist natürlich kein Zufall, dass ausgerechnet jetzt solche Dinge vermehrt ins Rampenlicht gezerrt werden. Um als politischer Gegner maximalen Benefit aus der Lage zu ziehen, muss man die Gunst der Stunde nutzen und die gesammelte Munition auf einmal verschießen. Nutznießer sind wie so oft die linken Parteien. Wie schon seinerzeit bei den Plagiatsvorwürfen, bei denen vornehmlich bekannte konservative Politiker ihren Doktortitel und meist auch ihr Amt abgeben mussten, waren SPD & Co die Profiteure. Ohne jemanden in Schutz nehmen zu wollen. Es mag auch moralisch verwerflich sein, sich an Corona zu bereichern, aber ich frage mich ernsthaft, was ehrenhaft daran ist, den politischen Gegner aufgrund persönlicher Verfehlungen zu diskreditieren, nur weil man ihn nicht auf der Sachebene zu schlagen vermag (Anm.d.Red.: Auch der zweite Mann im Staate nach Karl Lauterbach, der sich befleißigt fühlt, zu allem und jedem seinen Senf dazuzugeben, hatte wieder seinen Auftritt. Bundespräsident Steinmeier hat Corona-Profiteuren seine Liebe entzogen und die Beschuldigten entsprechend geböshundet. Es wäre eine böswillige Unterstellung, wenn man dem guten Frank-Walter dabei unterstellen würde, er wolle seinen Genossen Schützenhilfe leisten). Wäre es nicht so traurig, müsst man lachen. Wem man verkaufen kann, dass hier altruistische Menschen in Politik und Wirtschaft am Werke sind, die selbstlos auf den eigenen Vorteil verzichten, der glaubt auch den Medien, dass Joe Biden aktuell für die schnellen Impfungen in den USA verantwortlich ist (Anm.d.Red.: Für die ganz Doofen: Das ist, einer der wenigen Körner, die das blinde Huhn mit der schlechten Friese schon lange vor Bidens Amtsantritt gefunden hatte). Kein Machtmensch tritt irgendwo an, nur um die Welt von Corona zu befreien und auch sonst zu einem besseren Ort zu machen. Weil gerade kein linker Politiker am Pranger steht oder einige Pharmaunternehmen den Corona-Impfstoff dieses Mal zum Selbstkostenpreis bereitstellen, was für sich allein genommen schon eine Lüge sein dürfte, bedeutet das nicht, dass keine egoistischen Ziele verfolgt werden. Man kann leidlich gespannt sein, wie sehr der moralische Feldzug gegen die CDU die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an diesem Wochenende beeinflusst, zumal hier ohnehin die CDU kaum eine Chance auf eine Regierungsbildung gehabt hätte. Eines weiß ich jedoch schon jetzt: Sollte die AfD mehr Prozentpunkte bekommen als erwartet, werden alle anderen Parteien diese Entwicklung dem Vertrauensverlust der CDU durch die aktuellen Skandale zuschreiben. Auch wenn sich alle, bis auf die AfD ohne Not aber feige dem ruinösen Regierungskurs angeschlossen haben, braucht man kein Hellseher zu sein, um zu wissen, dass hier keine Verbindung gezogen wird.

Ich möchte mich nun mit einer Meldung ins Wochenende verabschieden, zu einem Thema, dass mich bereits diese Woche umgetrieben hat: Die Political Correctness! Das europäische Parlament hat die EU zur ´LGBTIQ Freedom Zone´ erklärt (Anm.d.Red.: In diesen Zeiten scheinen bekloppte Abkürzungen Konjunktur zu haben. Nach AHA+L+A+was auch immer, ist nun auch für alle Arten von Minderheiten etwas gefunden worden: ´LGBTIQ´ für ´Lesbian Gay Bisexual Transgender Intersexual Queer´). Gerne kommt bisweilen auf anderen Internetseiten noch ein weiteres ´Q´ hinzu. Es bedeutet ´Questioning´ und will auch politisch korrekt die Minderheiten*innen mit einbeziehen, die noch darüber unentschlossen sind, in welche Körperöffnungen sie was von wem gesteckt bekommen haben wollen und/oder ob sie dabei auch selber entsprechende Werkzeuge besitzen wollen oder lieber nicht. Nicht falsch verstehen, wenn ich mich lustig mache bedeutet das meiner Meinung nach nicht, dass ich diskriminiere. Im Gegenteil, jeder hat ein Recht auf Verarsche und es wäre Diskriminierung, wenn ich Minderheiten dabei ausnehmen würde. Ich bin stolz darauf in einem Teil der Welt zu leben, in der keine Minderheiten unterdrückt werden und in der jeder für sich frei entscheiden kann, was er sein will.

Allerdings sollten ein paar wichtige Realitäten, sowohl von Minderheiten, als auch eifrig unterstützenden Political Correctness-Aggressoren, beachtet werden. Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass die ´queeren Menschen´, für die das ´Q´ in der obigen Abkürzung steht, neben sexuellen Belangen auch andere Minderheiten einschließen, die zu allen möglichen Themen abweichende Ansichten haben. Liebe Gutmenschen und glühende Befürworter dieser Sichtweise, die ihr gerade als Mitläufer des Regierungskurses in der Pandemie und deshalb auch in der Mehrheit unterwegs seid: Denkt bitte einmal darüber nach, inwieweit es einen Widerspruch zur eigenen liberalen Einstellung darstellt, wenn ihr nicht nur jeglichen Diskurs mit Corona-Skeptikern ablehnt, sondern sogar unterdrückt und als rechte Gesinnung diffamiert! Ist es ethisch vertretbar queere Minderheiten nur dann zu akzeptieren, wenn sie weder stören noch den eigenen Interessen zuwiderlaufen (Anm.d.Red.: Anders ausgedrückt, es wäre verlogen, wenn Kathrin Göring-Eckardt nur so lange Homosexualität akzeptiert, bis sie Herrn Göring mit Herrn Spahn im Bett erwischt…schon klar: Weißes Pferd auf grüner Wiese!).

Zweitens, ich bin unbedingt für die Rechte von Minderheiten, aber es sollte nicht vergessen werden, dass auch Mehrheiten ein Recht auf das Ausleben ihrer Überzeugungen und Vorlieben haben. Zurzeit sieht man gerade an der Diskussion um das richtige Gendern in der deutschen Sprache, wie Political Correctness-Fanatiker übers Ziel hinausschießen und in geradezu obszöner Weise gegenüber der Mehrheit die eigenen Vorstellungen durchsetzen wollen. Trauriger Höhepunkt diese Woche auf dem Nachrichtensender Welt, als in einem Beitrag eine diverse Person zu Wort kam, die sich offensichtlich dem weiblichen Geschlecht näher fühlte. Das entnehme ich der Vehemenz, mit der man sich darüber beschwerte, bisweilen von Unwissenden mit ´Herr´ angeredet zu werden und mit Rücksicht auf die eigene Überzeugung geschlechterneutrale oder inklusive Formulierungen im deutschen Sprachgebrauch einforderte. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber wenn man mit Vornamen Heinrich heißt, sollte man Irrtümern dieser Art eigentlich etwas verständnisvoller gegenüberstehen. Wie hat es Dieter Nuhr diese Woche in diesem Zusammenhang so schön formuliert: ´Minderheiten sollen alle Rechte haben, nur nicht das Recht die eigenen Empfindung zum einzigen Maß für alle zu machen´.

 

Schönes Wochenende!