Worte und Taten

Warnung! Ich schweife schon wieder ab. Noch ein kleiner Nachtrag zum Thema Political Correctness. Leider haben die Anhänger dieser neuen Diktatur der weichgespülten Formulierung, dank der sozialen Netzwerke und den darin rumkriechenden Hatern, leider auch die Macht, um ihren zweifelhaften Worten auch die unerträglichen Taten folgen zu lassen (Anm.d.Red.: Nicht, weil diese selbsternannten Wächter des Wortes besonders geschickt agieren oder übermäßig intelligent wären. Im Gegenteil, wer mit einer solchen Vehemenz die Gesellschaft zur Einhaltung der eigenen Wertevorstellungen zwingen will, die sich nur auf Basis der eigenen Empfindungen manifestiert, der ist borniert und engstirnig, eventuell mit pathologischen Zügen. Mit Intelligenz hat das allerdings wenig zu tun.). So diese Woche geschehen, als Jörg Dahlmann, Sportkommentator und bekannt für seine flapsigen Bemerkungen von seinem Arbeitgeber Sky, auf Druck dieses armseligen Haufens selbsternannter Wortwächter, entlassen wurde. Ich zitiere wortwörtlich die ausschlaggebende und angeblich rassistische Bemerkung zum Tor eines japanischen Bundesliga-Spielers: ´ Das wäre sein erstes Tor in Deutschland gewesen. Das letzte hat er im Land der Sushis geschossen´. Da fehlen einem zunächst die Worte (Anm.d.Red.: Was allerdings inzwischen sogar von Vorteil zu sein scheint, denn dann läuft man wenigstens nicht Gefahr, ob seiner Aussagen verfolgt zu werden). Wegen einer solchen Lappalie wird im Internet eine Hexenjagd gestartet, nur weil ein paar Gutmenschen glauben, eine rassistische Äußerung gefunden zu haben (Anm.d.Red.: Es können nicht allzu viele. Zumindest habe ich in den letzten 24 Stunden niemanden gefunden, der aus dieser Äußerung mehr herausgehört hätte als Flapsigkeit). Es ist davon auszugehen, dass die Sache, wie so oft erst Fahrt aufgenommen hat, als die dumme, aber leider Meinungs-beeinflussende Masse nicht weiter differenzierender Hater auf den Zug aufgesprungen ist. Es ist eine Sache, wenn eine überschaubare Community von Sprachaktivisten sich als Moralapostel aufspielen. Es spricht allerdings Bände, wenn sie sich dabei aber ausgerechnet die Unterstützung der anonymen Masse von gewissenlosen Internetsöldnern bedient, die auch sonst mit ihre Stimme überall dort supporten, wo der Hass zu Hause ist. Wir reden hier von Pack, die heute noch, zusammen mit der Political-Correctness-Fraktion ´Rassismus´ brüllen, nur um einen Tag später in einem anderen Forum geifernd zu posten, alle Flüchtlinge doch auf dem Mittelmeer ersaufen zu lassen oder spendieren dem YouTube Video ein ´Daumen hoch´, auf dem ein Polizist von einem Steinwurf eines vermummten Antifa-Terroristen am Kopf getroffen wird.

Zuletzt sollte man aber auch nicht vergessen, dass es bei diesen Ungeheuerlichkeiten auch immer derer bedarf, die sich von der gesteuerten Meinung der sozialen Netzwerke beeinflussen lassen.  Erschreckend, dass es Unternehmen wie Sky gibt, die so Rückgrat-los sind, dass sie ihre Mitarbeiter nicht vor solcherlei Mumpitz schützen. Ich denke ernsthaft über eine Kündigung meines Abos nach. Wenn schon nicht der Arbeitgeber, so haben doch immerhin Kollegen, Freunde und andere mehr oder weniger bekannte Deutsche Jörg Dahlmann den Rücken gestärkt (Anm.d.Red.: Elton mag jetzt nicht die Lichtgestalt am deutschen Künstlerhimmel sein. Ich fand es trotzdem lustig, als er Dahlmann mit den Worten verteidigt: ´Er hat ja nicht Reisfresser gesagt´. ´Zitronenneger´ hätte ich als schlechtes Beispiel sogar noch bevorzugt. In diesem Zusammenhang möchte ich einmal etwas in eigener Sache loswerden. Ich erteile jedem auch weiterhin die Erlaubnis, mich, den Halbfranzosen, als ´Froschfresser´ zu titulieren). Für mich ein wichtiges und notwendiges Zeichen, insbesondere von denen, die ihr Geld mit Worten verdienen und deren Werkzeug die Sprache ist. Wehret den Anfängen! Wenn es erst einmal opportun geworden ist, dass eine Internetpolizei ohne Widerspruch über die politisch korrekte Formulierung entscheiden darf, würde es sehr still in Deutschland werden. `1984´ lässt grüßen.

Aber noch kurz zurück zum Tagesgeschehen in Sachen Corona. Nächster Todesstoß für Jens Spahn. Heute kam heraus, dass er bei seiner großartigen, wenn auch sehr spät gekommenen Idee, ab Dezember die vulnerablen Gruppen kostenlos mit FFP2 Masken zu versorgen dem Steuerzahler einmal mehr unnötig viel Geld aus der Tasche gezogen hat. Mit der Bomben-Idee, die Verteilung der Gratis-Masken gegen Gutschein ausgerechnet über die hochpreisigen Apotheken zu organisieren, hat der Bundesminister dafür gesorgt, dass der ohnehin Corona-gebeutelte Steuerzahler nun auch noch dafür bezahlen darf, damit man sich dort eine goldene Nase verdienten konnte (Anm.d.Red.: Die Apotheken bekamen pro Gutschein, also herausgegebener Maske vom Bund 6 Euro, während selbige im Einkauf, nach Aussagen von Apothekern etwa 1,50 Euro kosteten). Bis zum Ende der Aktion wird diese Idee sagenhafte 2 Milliarden Euro gekostet haben. Zum Vergleich: Hätte der gute Jensemann die Aktion über die Discounter laufen lassen, die aktuell FFP2-Masken für etwa 1 Euro verkaufen, wäre die Aktion mit 400 Millionen zu Buche geschlagen. Gut, er hätte auch mit den Apotheken einen Sonderpreis verhandeln können, aber ich denke zum Thema ´Professionelles Verhandeln von Bundesministerien´ ist bereits alles gesagt.

 

Kurz vor Redaktionsschluss hat dann sich dann noch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zu Wort gemeldet. Sie hat den Impfstoff von AstraZeneca überprüft, nachdem dieser am Montag bekanntlich von vielen Ländern aus dem Verkehr gezogen worden war. Heute nun kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass das Vakzin weiterhin zu empfehlen wäre. Allerding kündigte sie an die Studien und Untersuchungen fortzusetzen. Die Bundesregierung hat schon angekündigt, der Empfehlung zu folgen. Man wird den Aufklärungsbogen nun entsprechend ergänzen. Das ändert zwar nicht das Risiko für den Impfling, aber das Haftungsrisiko für den Bund. Da freuen sich doch alle und man kann beruhigt weiterimpfen. Allerdings steht zu befürchten, dass die Bevölkerung das etwas anders sehen wird. Die Menschen in meiner Umgebung, die der Impfung positiv gegenüberstehen, haben bereits alle angekündigt kein AstraZeneca zu akzeptieren und für diesen Fall den Impftermin abzusagen. Somit steht zu erwarten, dass die Probleme mit der Entscheidung der EMA für Jens Spahn nicht unbedingt kleiner werden.