Gegendarstellung

Ich bin gestern extra nach 22 Uhr vor die Tür gegangen, um damit aktiv Widerstand gegen die unerhörten und vor allem unwirksamen Maßnahmen in diesem unseren Lande zu leisten. Was soll ich sagen? Ich habe niemanden vom Ordnungsamt oder der Polizei getroffen. Nach 15 Minuten bin ich frustriert wieder ins Haus gegangen. Wie soll man vernünftig aufbegehren, wenn es keinen gibt, der diese Renitenz zu würdigen weiß? Die Idee bis 24 Uhr joggen zu gehen habe ich allerdings umgehend verworfen. Das ist laut Pandemiegesetz zwar erlaubt, aber viel zu gesund. Außerdem in der Dunkelheit trotz Ausgangssperre keine wirklich gute Idee. Zumindest in meiner Stadt, die gerne in den Schlagzeilen ist, weil sich irgendwelche Clans und arabische Großfamilien im besten Fall auf offener Straße die Dachlatten um die Ohren hauen, im schlimmsten Fall im Rudel mit Messer aufeinander losgehen (Anm.d.Red.: Es ist natürlich vollkommen an der Haaren herbeigezogen, dass das irgendetwas mit der ´Wir schaffen das-Nummer´ von Angela Merkel zu tun haben könnte, zumal sich meine Stadt damals damit gebrüstet hatte, nach eigener Aussage die meisten Flüchtlinge in ganz NRW aufgenommen zu haben. Die so erhaltenen Hilfsgelder vom Bund sind sicher schon ausgegeben, während die Einwohner auf unbestimmte Zeit die Zeche zahlen).

Derweil haben die Medien beim Thema ´unabhängige Berichterstattung´ einen neuen Tiefpunkt erreicht. Anhand der Beiträge und Kommentare zu den Videos der 53 Schauspieler, die am letzten Donnerstag Corona-Kritik geübt hatten, ist leider zu erkennen, wie weit wir in Deutschland von einer ausgewogenen und neutralen Verbreitung von Fakten sind (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 23.04.21, ´Der Widerstand lebt!´). Zunächst noch einmal in aller Deutlichkeit: In den Videos wird ausschließlich auf Themen aufmerksam gemacht, die die Corona-Maßnahmen und den Umgang damit kritisieren. Es geht um die systematische Bevormundung der Bevölkerung durch die Regierung, die permanente Panikmache, mit der versucht wird jeden Deutschen auf Linie zu halten, die Widersprüchlichkeit der Corona-Einschränkungen, die Kollateralschäden, die dieser falsche Umgang mit der Pandemie wirtschaftlich und sozial nach sich zieht und letzten Endes die unrühmliche Rolle, den die Medien dabei spielen. Statt sich aber der Kritik zu stellen, haben alle wichtigen Nachrichtensender dagegen auch heute damit weitergemacht, die Initiative zu diskreditieren, indem sie Partei ergreifen und unerträgliche Halbwahrheiten verbreiten, bei denen einzelne Schauspieler mit, aus dem Zusammenhang gerissenen Fragmenten aus ihren Stellungnahmen zitiert werden, die beweisen sollen, sie hätten sich inzwischen aufgrund des öffentlichen Drucks von der Initiative distanziert. Wenn es überhaupt zu einer solchen Reaktion gekommen sein sollte, dann sicher nicht, weil hier ein unüberlegtes Handeln eingesehen worden wäre. Diese Schauspieler haben sich ihre Teilnahme an der Aktion sicher lange überlegt. Wenn es wirklich zu einer Relativierung gekommen sein sollte, dann nur aufgrund der Androhung von beruflichen Konsequenzen, wie es aus einigen dunklen Ecken von Zeugen-Coronas geifernd gefordert worden war. Das ist dann aber der eigentliche Skandal, wenn man in Deutschland inzwischen für unbequeme Kritik solcherlei Repressalien befürchten müsste (Anm.d.Red.: In diesem Zusammenhang möchte ich zu meiner eigenen Überraschung einmal Armin Laschet loben, der sich am Wochenende in einer Talkshow eindeutig gegen solcherlei Forderungen einiger Coronatiker gestellt hatte, die die Entfernung besagter Schauspieler aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen forderten. Indem er diese Strömungen als nicht hinnehmbar in einer Demokratie brandmarkte, hat er bei mir seit langem mal wieder einen Stein im Brett). Ich hätte mir gewünscht, dass auch die versammelten Presseorgane diesem, einer Demokratie unwürdige Verhalten eine eindeutige Absage erteilt hätten.

Leider verlegte man sich bei den Nachrichtensendern dagegen ausnahmslos und wie leider üblich auf das Niedermachen der unliebsamen Corona-Kritik (Anm.d.Red.: Ich bin nach wie vor unentschlossen, ob es sich hierbei lediglich um Quoten-Hascherei handelt oder von Manipulation gesprochen werden muss. Bei einer übers Wochenende gestarteten natürlich nicht repräsentativen Umfrage meinerseits hatte ich das Gefühl, dass weit über die Hälfte der Befragten Verständnis für die Initiative der Schauspieler hatten und größtenteils auch deren Ansichten teilten). Dieser Vorgang erfolgt meist in zwei Stufen. Erste Stufe: Das Abdrängen in die rechte Ecke. Eine Unart, die bereits Freitagmorgen sehr exzessiv praktiziert wurde und nach wie vor jeglicher Grundlage entbehrt. Während noch Schauspieler wie Jan Josef Lievers damit beschäftigt waren, sich von Reichsbürgern, Aluhutträgern und anderen Gestalten zu distanzieren, zündete der Mainstream automatisch bereits die nächste Stufe und schickte das zweite Totschlagargument ins Feld: Die moralische Verwerflichkeit jeglicher Corona-kritischen Meinung mit dem Verweis auf die Corona-Opfer und natürlich die übermenschlichen Leistungen des medizinischen Personals in der Pandemie. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist dann auch der härteste Corona-Kritiker mit dem Schreiben von Entschuldigungen beschäftigt, dass die eigentliche Kritik längst in den Hintergrund getreten ist.

Ich weiß noch nicht, was ich trauriger finden soll, dass die Medien der Regierung in die Karten spielen oder dass sich immer noch Protagonisten finden, die dieses perfide Spiel mitmachen. Für ein wenig mediale Aufmerksamkeit lässt sich medizinischen Personal, seit Jahren chronisch unterbezahlt und überarbeitet, zu solchen Gelegenheiten genau für diejenigen als menschliches Kritik-Schutzschild instrumentalisieren, die für die Misere im Gesundheitssektor verantwortlich sind. Offensichtlich ist dem geneigten Krankenpfleger Beifall in der Pandemie Lohn genug.

Bei Ärzten, wie der Leiterin der Intensivmedizin am Uniklinikum Essen, Carola Holzner, besser bekannt als Bloggerin Doc Caro im Internet, bin ich mir da allerdings nicht mehr so sicher. Sie war heute alle 20 Minuten auf den Nachrichtensendern zu sehen, wie sie die moralische Keule der Corona Opfer und überarbeiteten Mediziner besonders hart geschwungen hat und die 53 Schauspieler anklagte, sie hätten mit ihrer Initiative eine rote Linie überschritten (Anm.d.Red.: ´#machmalneSchicht´ statt ´# wirmachenallesdicht´ war ihr sehr medienkompatibler Slogan. Holzner hat dabei die besagten Schauspieler aufgefordert doch mal eine Schicht auf einer Intensivstation zu machen, um sich von der Lage vor Ort zu überzeugen. Wenn seit Monaten totkranke Patienten – wohlgemerkt nicht Corona-infiziert - auf den Intensivstationen einsam sterben, weil man selbst in der Stunde ihres Todes die Angehörigen aus Angst vor der Pandemie nicht zu ihnen lässt, sollte man auch mal darüber nachdenken, ob es nicht für die Hinterbliebenen dieser Opfer ein Schlag ins Gesicht ist, wenn man solche zynischen nicht durchführbaren Angebote macht). Wenn man trotz ständigem Lamentieren, ob der drohenden Überlastung des Gesundheitssystems aufgrund der Corona-Pandemie dennoch genug Zeit hat in Talkshows aufzutreten und in Blogbeiträgen die Bemühungen anderer zu torpedieren, die nur angetreten sind, um Menschen in Not zu helfen, dann muss man sich die Frage gefallen lassen, ob einem die Klicks auf dem eigenen Blog nicht wichtiger sind als die Sache selbst.

 

Bei der Hetzjagd gegen Corona-Kritiker sollte vor allem nie vergessen werden, dass es für die Medien offensichtlich  überhaupt keine Rolle spielt, dass das Eine mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun hat. Mir zumindest erschließt sich nicht, warum jemand mit Corona-Toten und überarbeiteten medizinischen Personal ankommt, wenn andere auf die verzweifelte soziale und finanzielle Lage im Kulturbereich aufmerksam machen wollen. Das wäre gerade so, als würden die Mitarbeiter des Feldlazarettes es aufgrund der eigenen Verwundeten moralisch verwerflich finden, wenn sich andernorts jemand dafür einsetzt, die Haftbedingungen von Kriegsgefangenen zu verbessern. Es mag derselbe Krieg sein, aber zwei komplett verschiedene Schauplätze und beide Aktivitäten haben ihre moralische Berechtigung.