Priogruppe 3a

Heute wird es nun mal wieder ein wenig zu rechts für einige Gemüter und überzeugte Anhänger der These, dass Multi-Kulti für Deutschland ohne Abstriche die beste aller Gesellschaften ist. Die Betreffenden sollten hier mal wieder aufhören zu lesen.

Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, nur bisher selten thematisiert, dass unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund, in der Pandemie immer mal wieder für hohe Infektionszahlen gesorgt haben. Wohlgemerkt nicht diejenigen, die sich, kaum hier angekommen um eine schnelle Integration bemühen, sondern eher die Spezialisten, aus dem Lager, die nicht so viel aus der deutschen und damit abendländischen Kultur in ihr Leben integrieren wollen, mal abgesehen von den sozialen Segnungen wie Kindergeld und Hartz IV. Hier zeigt sich seit Langem und gerade mal wieder, dass diese Bevölkerungsgruppe, insbesondere aus sozialen Brennpunkten, immer noch vermehrt die Corona-Patienten auf den Intensivstationen stellt (Anm.d.Red.: Siehe unter anderem mein Blog vom 05.03.21, ´Culture Clash´). Eine Schieflage, die nun bei der Impfung nahtlos fortgeführt wird und bereits letzte Woche auch von den Medien aufgegriffen wurde.

Aber der Reihe nach. Alles hat offensichtlich damit angefangen, dass man in einigen Großstädten feststellte, dass die Intensivstationen zwar voll mit Patienten mit Migrationshintergrund liegen, die Impfzentren dagegen feststellten, dass der Run auf die kostenlose Impfung aus diesen Kreisen eher ausblieb. Wie immer, wenn man sich nicht mit den wahren Gründen auseinandersetzen will, wenn sich Zuwanderer nicht anpassen oder verhalten wie die Axt im Walde, waren auch in der Pandemie die naheliegenden und stets einzigen Entschuldigen, die Sprachbarriere beziehungsweise die Ablehnung, mit der Flüchtlinge und alle anderen Zuwanderer in Deutschland zu kämpfen hätten (Anm.d.Red.: Getreu der deutschen Erbschuld liegt das daran, dass den durchweg aufgeklärten und integrationswilligen Fachkräften, Akademikern und Ärzten aus allen Teilen der Welt die entsprechenden Integrationsprogramme und Sprachkurse vorenthalten und so Tag für Tag jegliche Chance auf eine Zugehörigkeit zur deutschen Gemeinschaft verwehrt werden würden. Anders ausgedrückt, wenn Afrikaner im Park Drogen verticken, osteuropäische Banden in Häuser einsteigen, libanesische Clans ganze Stadtteile beherrschen oder Nafris Frauen belästigen, dann ist es nicht die Schuld dieser armen, ausnahmslos traumatisierten Menschen, sondern es liegt nur am fehlenden Engagement und dem guten Willen des Biodeutschen, aber auch jedes bereits integrierten Bürgers mit Migrationshintergrund, der egoistisch andere Zuwanderer aussperrt).

Pragmatische Lösung: Die Verantwortlichen in Städten mit einer, sagen wir mal etwas bunteren ethnischen und religiösen Community, wie beispielsweise Duisburg Obermarxloh oder Köln Chorweiler, haben vor ein paar Wochen zunächst damit begonnen, die Menschen über Lautsprecherdurchsagen aus Autos in allen möglichen Sprachen Informationen über und Aufrufe zur Impfung nahezubringen. Allerdings nur mit überschaubarem Erfolg, was nicht weiter verwunderlich ist, denn die Sprachbarriere ist in den seltensten Fällen der wahre Grund bei Integrationsproblemen. Wenn man eines sicher weiß, dann, das die Kommunikation und damit der Informationsfluss unter den Migranten in der jeweiligen Muttersprache tadellos funktioniert. Wenn ein Neuankömmling in Deutschland innerhalb kürzester Zeit von seiner Community über jedes Detail informiert wird, wie man hierzulande an die entsprechenden Sozialleistungen herankommen kann, wieso sollte man ausgerechnet den Schutz vor einem tödlichen Virus aussparen, noch dazu, wenn die Impfung kostenlos ist?

Die Antwort ist erschreckend einfach und zeigt wenigstens, dass es eine Gemeinsamkeit gibt, die alle Ethnien und Religionen gemein haben: Ihre Anfälligkeit für Fake-News. Es hat sich gezeigt, dass auch beim geneigten deutschen Neubürger ein teilweise hanebüchener Quatsch in Bezug auf das Virus und die Impfung grassieren, dass sich einem die Zehennägel aufrollen und die Verschwörungstheorien der einheimischen Aluhutträger wie hart recherchierte Fakten wirken lassen.

Die Herkunft der Desinformation ist natürlich unbekannt, dürfte aber eher nicht im rechten deutschen Lager zu suchen sein. Wir haben kein Abo auf Fanatiker, die eigene Ziele verfolgen oder Bekloppte, denen es einfach Spaß macht, Angst und Zwietracht zu sähen. Solche Subjekte sind sicher nicht an der EU-Außengrenze raus gewunken worden. Das Ergebnis ist ein bunter Strauß an religiösen, ethnischen und einfach wirtschaftlichen Vorbehalten, von denen einer lächerlicher ist als der andere.

Für jede Interessengruppe ist etwas dabei. Den zugereisten Frauen aus den Teilen der Welt, in denen Kinder die Altersvorsorge darstellen, hat man erzählt der Impfstoff mache sie unfruchtbar (Anm.d.Red.: Ein Alptraum übrigens für alle, die ihren ganzen Businessplan auf möglichst viele Kinder aufgebaut haben, um maximal Kindergeld, Stütze oder sonstige Zusatzleistungen abgreifen zu können. Kein Phänomen allein unter Migranten). Der muslimische Teil der Zuwanderer will gehört haben, dass im Impfstoff Schwein drin ist und man sich, jetzt wo man es weiß, gegen Allah versündigen würde (Anm.d.Red.: Wenn man nicht weiß, dass man solch unreines Getier zu sich nimmt oder am Verhungern ist, gilt diese Vorgabe übrigens nicht. Bei Unwissenden drückt der Koran beziehungsweise vielmehr die Gelehrten mit Deutungshoheit üblicherweise ein Auge zu. ´Unwissende´ bitte nicht mit ´Ungläubigen´ verwechseln. Die wissen zwar auch nicht um ihren exponierten Status in im Islam. Eine Unwissenheit, die sie aber nicht vor Strafe, also davor beschützt, vom geneigten Muslim nach Lust und Laune um die Ecke gebracht werden zu dürfen). Den Wirtschaftsflüchtlingen im Allgemeinen hat man schließlich erzählt, dass der böse Deutsche sie nach der Impfung abschieben würde. Wo allerdings der Kausalzusammenhang zwischen Impfung und Abschiebung bestehen soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Aber seit wann müssen Fake-News einem Logikcheck standhalten.

Auch wenn nicht klar ist, wie groß diese Gruppe der Verwirrten mit Migrationshintergrund ist und inwieweit sie einem schnellen Erreichend der Herdenimmunität im Wege stehe könnte, die Politik ist offensichtlich der Ansicht eingreifen zu müssen und hat in dieser Woche mit Impfoffensiven in sozialen Brennpunkten begonnen. Ganz nach dem Motto: ´Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg halt zum Propheten´.

Auch die Medien sind offensichtlich überzeugt diese Thematik als relevant darstellen zu müssen. Das erkennt man daran, dass die Nachrichtensender, wie auch bei anderen Themen, deren Relevanz vorzugaukeln wäre, den Mann oder die Frau von der Straße vors Mikro zerren. Natürlich bekommen sie nur ihre zehn Sekunden mediale Aufmerksamkeit, wenn sie die entsprechende These, also die Suggestivfrage des Reporters mit ihrem Geblubber stützen. So ist also auch die ganze Presseschar mit den Impfteams losgezogen, um sich, und vor allem Restdeutschland eine Meinung aus den sozialen Brennpunkten zu bilden. Allerdings berichtet man ausschließlich aus Köln Chorweiler. Offensichtlich hat man als Pressevertreter hier bessere Chancen keine aufs Maul zu bekommen als in den entsprechenden Stadtteilen von Berlin, Duisburg und Co.

Während man über diese ganzen kruden Impfverweigerungs-Theorien noch lachen könnte, finde ich die Diskussion, die gerade aufgrund der mangelnden Impffreudigkeit dieser Bevölkerungsgruppen losgetreten wird, weniger lustig. Es macht mich wütend, dass man mir Tag für Tag androht, ohne Impfung die Freiheitsrechte nicht mehr wiedergeben zu wollen, während man denen, die sich auch sonst nicht um die Corona-Regeln scheren, treffen wen sie wollen und wahlweise zum Urlaub in die Heimat oder einer Familienfeier nach der anderen pilgern, die sich also ihre Freiheitsrechte einfach nehmen, nun auch noch mit engelgleicher Geduld das Thema Impfung erklärt und ihnen sogar seit dieser Woche noch mit mobilen Impfteams in den Hintern kriecht.

Offiziell, weil diese Menschen wegen ihres sozialen Status benachteiligt wären. Sie arbeiten weniger im Home-Office und nutzen beim Arbeitsweg verstärkt öffentliche Verkehrsmittel. Hinzu käme die räumliche Enge in den Wohnungen. Das mag alles sein, aber dann würden doch die, als so sinnvoll gepriesenen Corona-Hygienevorschriften greifen. Außerdem wäre diese Bevölkerungsgruppe, vor allem seit die Arbeitgeber alle zum Testen verpflichtet worden sind, eher noch besser überwacht als jeder dahergelaufene Home-Office Arbeiter. In Wahrheit schießen die Inzidenzen hier durch die Decke, weil die Corona-Regeln in sozialen Brennpunkten genauso ignoriert werden, wie anderswo. Außerdem hat nicht jeder das Glück, 8 Stunden an der Schippe stehen zu dürfen. Dank Arbeitslosigkeit und geschlossener Schulen trifft man sich hier sicher verstärkt. Allein schon aus Langeweile (Anm.d.Red.: Ich glaube eigentlich nicht, dass das Ordnungsamt nach 22 Uhr im Wohnblock in Chorweiler die Ausgangssperre kontrolliert). Das gilt übrigens für jeden Bewohner in diesen Stadtteilen, mit oder ohne Migrationshintergrund. Es mag also sein, dass viele Voraussetzungen in diesen Stadtteilen die Verbreitung von Corona begünstigen, aber es liegt allein an der Missachtung der Corona-Regeln, wenn hier die Inzidenzen explodieren.

Nun ist mir egal, ob jemand die schwachsinnigen Corona-Regeln beachtet oder nicht. Ich bin bekanntlich für Durchseuchung, und Eigenverantwortung bei gleichzeitigem Schutz der vulnerablen Gruppen, die noch dazu inzwischen geimpft sind (Anm.d.Red.: Das wäre ohnehin die bessere Strategie gewesen, zumal das Gesundheitssystem ohnehin nie überlastet war und es nach aktuellem Stand von Corona und seinen angeschlossenen Mutationen auch nie sein wird). Indem man der Bevölkerung ständig wechselnde Regeln aufdrückte, hat man meiner Meinung nach ohnehin wenig bewirkt. Was aber zumindest den Coronatikern nicht egal sein sollte, wenn nun das Brechen der Corona-Regeln, sei es aus Dummheit oder Desinteresse auch noch Vorteile bringen wird.

In der Politik schwafelt man in diesen Tagen permanent über die Wichtigkeit der Impfpriorität und wie man in der Folge niemanden benachteiligen will, der noch kein Impfangebot erhalten hat. Insbesondere, wenn sich der Betreffende durchaus gerne impfen lassen würde. Leider wird es sehr uncool, wenn pünktlich zur Ankündigung, diese Woche Geimpften und Genesenen ihre Freiheitsrechte wieder zurückgeben zu wollen, gleichzeitig und ganz nebenbei eine neuen Priogruppe dazwischengeschoben wird. Priogruppe 3a: Bewohner in sozialen Brennpunkten.

Damit bekommen nun gesunde Menschen bereits eine Impfung, während sich gleichzeitig gerade erst unter anderem Krebspatienten, HIV-Infizierte, Diabetiker oder Menschen mit Herzinsuffizienz zur Erstimpfung anmelden dürfen (Anm.d.Red.: Etwas zynisch übrigens, dass da auch sicherlich Menschen in dieser Priogruppe 3 sind, die durch den panischen Umgang der Verantwortlichen mit Corona erst in diese Situation gebracht worden sind. Siehe hierzu mein Blog vom 30.03.21, ´Coronale Karzinome´). Aber damit noch nicht genug. Hinzu kommt, dass Bewohner der sozialen Brennpunkte auch nicht mit solch stressigen Themen wie der Causa AstraZeneca belästigt werden, auch wenn ich nicht sicher bin, ob es das Thema an sich wirklich an Harz IV-TV, Schminktipps der Lieblings-Influencer*in und dem Katzenvideo des Tages vorbeigeschafft hat. Während andere darum betteln müssen, um nicht mit dem Hirnvenenthrombosen-Booster geimpft zu werden, wird hier gleich Johnson&Johnson verabreicht. Das Zeug muss übrigens auch nur einmal verabreicht werden, während der Rest der Bevölkerung nach vier Wochen zur Zweitimpfung muss. Eine sicher nicht ganz uneigennützig getroffenen Impfstoffwahl des zuständigen Impfzentrums, zumal man es mit Menschen zu tun hat, die auch sonst Arzttermine, besonders am Vormittag, eher als gutgemeinten Vorschlag ansehen.

Wenn dann auch noch zur selben Zeit den Geimpften die Freiheitsrechte zurückgegeben werden, mag das sicherlich reiner Zufall sein. Trotzdem ist es schon praktisch, wenn ausgerechnet jetzt, unter Ignorieren der Reihenfolge, große Teile genau der Bevölkerungsgruppen geimpft werden, von denen erfahrungsgemäß zu erwarten steht, dass sie der Polizei auf Nachfrage eher den Mittelfinger, als den Impfpass zeigen werden (Anm.d.Red.: Ich denke nicht, dass jemand, der sich auch nicht um Kontaktbeschränkungen und damit einhergehende Kontrollen scherte, nun plötzlich ein Problem damit haben sollte, auch ohne Impfpass, die neu zurückgegebenen Freiheiten Geimpfter und genesener ausgiebig und ohne Skrupel zu nutzen). Da erspart man den Ordnungshütern viele Unannehmlichkeiten.

 

Mir persönlich ist es ohnehin egal. Ich mache privat was ich will, Kontaktbeschränkung hin und Ausgangssperre her und wenn es dann in die Kneipe nur mit negativem Test geht, dann ist da halt so. Ich bin aber mal gespannt, ob es dem Coronatiker auffällt, wenn plötzlich coronale Regel- und Impf-Versager ohne Test wieder einkaufen können, in der Kneipe oder beim Friseur sitzen, während sie sich selber weiter ungeimpft einschränken müssen, obwohl sie sich seit Monaten brav jeden Scheiß von der Bundesregierung haben gefallen lassen.