Geschwätz von Gestern

Gestern noch hatte ich mich mit Unverständnis darüber geäußert, dass die Regierungs-Coronatiker um Markus Söder keine Abkehr von der 7-Tages-Inzidenz als einzig gültigen Messwert der Pandemielage planen, sowie Impfskeptiker mit empfindlichen Benachteiligungen in die Impfzentren zwingen wollen. Zwei, für den schlichten Wähler einfach gesetzte Landmarken, die auch, aber nicht nur Corona- Krisenmanagementkompetenz vorgaukeln sollen. Gerade mit dem Bestrafen der Ungeimpften kann man ähnlich wie mit der Tempolimitdiskussion auf deutschen Autobahnen bei den Spießern und Parksünderaufschreibern im deutschen Volke auf Stimmenfang gehen (Anm.d.Red.: Wie schon in meinem Blog vom 14.04.21, `Überdruck´ beschrieben, geht es nicht um den Sicherheits- oder Umweltfaktor eines Tempolimits. Das widerlegen alle Statistiken. Hier werden ausschließlich unter dem Deckmäntelchen des Gemeinwohls die niederen Instinkte des Kontrollnazis angesprochen, der Befriedung verspürt, wenn andere eingeschränkt werden, ungeachtet dessen, ob er selber ebenfalls Nachteile hat. Gutes Beispiel hier auch das Maskentragen. Der brave Deutsche ist geimpft und könnte sich selbst zusätzlich mit einer FFP2-Maske vor Infektion schützen, es bräuchte niemanden zu kümmern, wenn andere keine tragen und sich eventuell gefährden. Ich bin aber sehr sicher, dass mit dem Tag, an dem die Bundesregierung dem Bürger die Eigenverantwortung in Sachen Corona geben würde – was natürlich nie passieren wird - nicht nur der Kritiker der Corona-Strategie, sondern auch diese glühenden Anhänger der Maskenpflicht plötzlich keinen Grund mehr sähen, eine aufzusetzen. Auf diesem Prinzip von Neid und Missgunst beruht auch der Wahlkampf der linken Parteien, allen voran der der Grünen in Sachen Steuern für Besserverdienende). Noch nicht mal ein Tag nach dem Bekenntnis zur 7-Tages-Inzidenz der Regierung scheren die politischen Gegner reihenweise aus. Einzelne nicht CDU-regierte Bundesländer, wie die Grünen in Baden-Württemberg verabschieden sich gerade von der 7-Tages-Inzidenz als alleinigen Kennwert und/oder stellen sich, wie die Freien Wähler in Bayern sogar offen gegen den indirekten Impfzwang, den besonders Markus Söder mit seinen Repressionsandrohungen gegen Ungeimpfte gerade antreibt.

Mir war klar, dass viele der teils doch übel ins Kraut schießenden Überlegungen als Rohrkrepierer enden, da man Menschen nicht einfach bestrafen kann, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine Impfung ablehnen (Anm.d.Red.: Nur so am Rande: In meinem Bekanntenkreis liegt jemand 6 Tage nach der Impfung ohne Vorerkrankungen nach zwei Herzinfarkten im künstlichen Koma, andere haben Heißhungerattacken, sind ständig müde oder zeigen Immunschwächereaktionen. Es vergeht auch kaum ein Tag, an dem neue Nebenwirkungen der mRNA-Impfstoffe auftauchen und untersucht werden soll, wie heute beispielsweise Hautirritationen und Nierenprobleme bei Biontech). Überrascht hat mich allerdings die Geschwindigkeit, mit der sich der Widerstand regt.

Auch der 1.FC Köln von dem gestern berichtet wurde, er würde zukünftig nur noch Geimpfte ins Stadion lassen, hat heute zurückgerudert. Wie immer haben es die Medien versucht anders darzustellen und beiläufig von einer Rechtfertigung des Vereins in Folge von Kritik geredet. Ich persönlich sehe das vollkommen anders, denn der Präsident des Vereins, Alexander Wehrle hat klargestellt, dass Ungeimpfte aktuell ihre Dauerkarte ruhen lassen können, aber umgehend wieder Zutritt zum Stadion bekommen, sollten die Corona-Einschränkungen fallen. Damit hat der Verein klargestellt, dass er ausschließlich in der aktuell geltenden pandemischen Lage keine Ungeimpften zulässt. Ob es eine freiwillige oder erzwungene Unterstützung der Impfkampagne der Bundesregierung ist oder der FC nur Probleme bei den Eingangskontrollen befürchtet hat, sei dahingestellt (Anm.d.Red.: In der pandemischen Lage und mit den dann geltenden 3G-Regeln  ist es für jeden Unternehmer heikel, wenn sich im Falle eines Corona-Ausbruches nach einem Event mit Zuschauern herausstellen würde, dass ein Ungeimpfter ohne oder gar mit einem gefälschten Test der Auslöser war). Der 1. FC Köln hat jedoch unmissverständlich klargemacht, dass diese Regelung an dem Tag fallen wird, an dem es keine Corona-Schutzverordnung für Deutschland mehr geben sollte. Anders ausgedrückt, an dem Tag, an dem der Bundestag die pandemische Lage aufhebt, nimmt man auch gern wieder Geld vom Ungeimpften auch ohne Test.

 

Das Beispiel des 1.FC Köln zeigt, dass beim Geschrei um die zukünftigen Einschränkungen für Ungeimpfte und den polemischen Formulierungen der Coronatiker, die beim Ungeimpften schon vom Sozialgefährder reden, gerne unterschlagen wird, dass all diese Ungeheuerlichkeiten und Verbrechen an den Bürgerrechten nur möglich sind, solange in Deutschland die pandemische Lage gilt. Es ist also wenig verwunderlich, dass die Bundesregierung in der Ministerpräsidentenkonferenz/Corona-Gipfel vom Dienstag angekündigt hat, selbige über den Termin der Bundestagswahl hinaus zu verlängern. Da die GroKo die Mehrheit im Bundestag hat, dürfte dieser Plan für CDU aber auch SPD aufgehen. Denn nur dieser Ausnahmezustand ist die Voraussetzung dafür, um den Ungeimpfte Wahlkampf-wirksam dissen zu können. Er verhindert, dass die Betroffenen die Regierung mit Klagen und einstweiligen Verfügungen überhäufen würden, beispielsweise wenn ein Gastronom aufgrund der eigentlich vollkommen entspannten Lage auf den Intensivstationen nicht einsehen will, warum er nicht auch Ungeimpfte bedienen solle oder umgekehrt sich Ungeimpfte ihre Grundrechte vor Gericht einklagen würden (Anm.d.Red.: Auch hier ist es eine dreiste Lüge, dass viele Unternehmer, Einzelhändler oder Gastronomen von sich aus nur noch geimpften Menschen Zutritt zu ihren Geschäften gewähren würden). Deshalb halte ich auch den Fall des 1. FC Köln für einen überberichteten Einzelfall, um das Gros der doch meist einfach gestrickten Fußballfans zum Impfen zu zwingen. Wenn gar die Bundesregierung hier ihre Finger bei diesem Vorstoß im Spiel gehabt hat, dürften in nächster Zeit die restlichen Bundesligavereine nachziehen. Allein der FC macht den Kohl schließlich nicht fett, zumal der Verzicht auf ein Spiel der Kölner in der Vergangenheit eher leicht zu ertragen war.