Pressefeigheit, Teil 2

Die FFF-Jünger mögen es vielleicht total schmoof finden, wenn ein Lauch wie Karl Lauterbach, plötzlich den Swaggernaut raushängen lässt und sich unerwarteterweise heute für die Legalisierung von Cannabis ausspricht (Anm.d.Red.: Jugendsprache, ich musste es selbst nachschlagen!). Eine Aussage, die beim SPD-Gesundheitsexperten weniger etwas mit persönlicher Überzeugung denn mit politischem Kalkül auf dem Weg ins Bundesgesundheitsministerium zu tun gehabt haben dürfte und natürlich mit seinem, seit Corona überbordenden Mitteilungs- und Geltungsbedürfnisses. Ich bin überzeugt, wenn der gute Karl in den letzten anderthalb Jahren regelmäßig einen durchgezogen hätte, wäre uns und der deutschen Wirtschaft Coronamaßnahmen-technisch sicher vieles erspart geblieben.

Das Thema der Cannabis-Legalisierung kam gestern während den laufenden Koalitionsverhandlungen auf und wurde aber heute erst von den Medien groß aufgemacht. Offensichtlich sind die Nachrichtensender ihrem coronalen pawlowschen Reflex gefolgt, nachdem auch wirklich jeder Gehirnfurz eines Karl Lauterbach, zu welchem Thema auch immer, als Worte des Messias zu verbreiten. Für mich dagegen hat dieser Streitpunkt zwischen den Verhandlungspartnern für die Zukunft Deutschlands in etwa die Relevanz, die Tempo 130 für die Sicherheit auf deutschen Autobahnen im speziellen und das Weltklima im Allgemeinen haben würde: Nix! Wenn bereits aufs solchen Nebenkriegsplätzen gestritten werden muss, was lässt das für die wirklich wichtigen Themen befürchten?

Ich persönlich vertrete die Meinung, dass es vollkommen ausreichen würde, jedem den Zugang zu diesen Drogen zu erleichtern, bei dem es aus medizinischen Gründen Sinn macht. Alles andere halte ich dagegen für vollkommen kontraproduktiv. Das liegt zum einen daran, dass ich, dank jahrzehntelanger Beobachtung eindeutig verifizieren konnte, dass die Aussage ´Kiffen macht blöd´ beim Gewohnheitskonsumenten durchaus ihre Berechtigung hat. Viel grenzwertiger finde ich es allerdings, nun auch noch der ersten Generation, die im digitalen Zeitalter herangewachsen ist, den Zugang zu bewusstseinserweiternden Drogen zu erleichtern. Dank der unglaublichen Reizüberflutung sind Krankheitsbilder wie ADHS oder Depressionen in den letzten beiden Jahrzehnten explodiert und beweisen, dass das heranwachsende Gehirn nicht unbedingt auf diese Art von Stimulation ausgelegt ist.

Kiffen mag vielleicht dem ein oder anderen Jugendlichen, der diese digitale Gehirnwäsche, ohne den teilweisen Verlust wichtiger Gehirnareale überstanden hat, das Kommende erträglicher gestalten. Angesichts anderthalb Jahre Schulausfall und der Tatsache, dass man mit diesem Bildungsrückstand auch noch sein ganzes Leben lang für einen Lockdown-bedingten Schuldenberg sowie für die zweifelhaften Ideen einer toleranzbesoffenen Minderheit von Fantasten aufkommen darf, wäre das durchaus nachvollziehbar. Für den Rest der Mischpoke hingegen, die faul und bräsig jeden Freitag einem Mädchen mit blonden Zöpfen und Asperger-Syndrom hinterherrennt dürfte sich die Gesamtgemengelage durch Cannabis sicher nicht verbessern (Anm.d.Red.. Allerdings wäre es dagegen für die Selbstständigkeit der Heranwachsenden und die Nerven der Umstehenden durchaus wünschenswert, wenn Hausärzte zukünftig den zahlreichen Helikoptereltern das Kiffen auf Rezept verschreiben dürften).

Aber zurück zu den Medien und ihrem, immer mehr in die Manipulation abdriftenden Informationsauftrag. Gestern habe mehr damit beschäftigt, mit welchen Strategien seit Beginn der Pandemie die politisch gewollten Aussagen transportiert werden, während gleichzeitig jegliche anderslautenden Botschaften ungehört verhallen.

Bisweilen entwickeln aber auch Ereignisse und Meldungen, die der präferierten Botschaft entgegenstehen ein Eigenleben oder treten so unerwartet auf, dass ein entsprechendes gerichtetes Umdesignen nicht mehr möglich ist. Präferiertes Mittel der Wahl, um dann, meist unangenehme Wahrheiten möglichst unspektakulär zu verkünden und/oder sich und dem Zuschauer den Nimbus der ausgewogenen Berichterstattung vorzugaukeln ist, gerade bei den Nachrichtensendern, das Laufband am unteren Bildschirmrand. Dort wird dann unauffällig mitgeteilt was dem Mainstream unangenehm ist und/oder der Gutmensch nicht hören will.

Sehr bezeichnendes Beispiel von gestern, als die Meldung von Zyklusstörungen bei Frauen nach der Corona-Impfung nur im Laufband erschien, während gleichzeitig von einem gewissen Gil Ofarim in den Hauptnachrichten im Halbstundentakt berichtet wird (Anm.d.Red.: Dabei handelt es sich offenbar um einen leidlich bekannten deutschen Sänger, der seit einer Woche durch die Medienlandschaft geistert, weil man ihn angeblich in einem Hotel an der Rezeption nicht bedient hätte. Grund dafür sollen seine jüdischen Wurzeln gewesen sein. Ein Angestellter soll ihn an der Hotelrezeption beim Check-in dazu aufgefordert haben den Davidstern wegzustecken, den er um den Hals trug. Nehmen wir für einen Moment einmal an, mich würde ein C-Promi interessieren, der seine Bedeutungslosigkeit bereits durch die Teilnahme bei diversen Formaten des Hartz IV-TV in den Privatsendern beweisen hat. Dann fehlen mir trotzdem noch diverse Zusatzinformationen, um das Geschehene überhaupt ansatzweise bewerten zu können.  So legte beispielsweise zu diesem Zeitpunkt ein technischer Defekt die Rezeption lahm, so dass sich lange Schlangen bildeten und eigentlich gerade niemand bedient wurde. Auch wird tunlichst von Seiten der Medien vermieden, Details zur Herkunft des beschuldigten Hotelangestellten zu veröffentlichen. Merke, wenn die deutsche Herkunft des Betreffenden nicht sofort und explizit erwähnt wird, ist es keiner! Ein Indiz dafür, dass es sich um importierten, muslimisch motivierten Antisemitismus handeln könnte, der per se von Politik und Medien konsequent ignoriert wird. Anders ausgedrückt, zwischen einem Fall von Antisemitismus und ekelhafter Eigen-PR eines C-Promis ist alles möglich. Auf jeden Fall hat die Sache bis zu einer Klärung der Sachlage maximal eine Erwähnung in einem Boulevardmagazin verdient, aber hat definitiv nichts als Meldung in den Hauptnachrichten eines Nachrichtensenders zu suchen). Nebenwirkungen der Corona-Impfungen verschämt am unteren Bildschirmrand, ein noch nicht bewiesener antisemitischer Vorfall in Dauerschleife im Hauptprogramm.

 

Früher glaubte ich mal, Journalismus hätte die Aufgabe Fakten zu liefern, auf deren Basis sich jeder eine eigene Meinung von den Ereignissen machen konnte. Die Medien berichten aber schon lange nicht mehr neutral von der Realität, sondern sie bestimmen inzwischen, wie sie für den Einzelnen auszusehen hat.