Was der Gouda vom Köttbullar lernen kann

Ich hatte mich eigentlich schon ins Wochenende verabschiedet, da hat mich heute Morgen doch noch eine Meldung aus den Schuhen gehauen, die ich hier noch einmal zum Selberbasteln so stehenlassen will: Die Niederlande erwägen einen Teillockdown wegen explodierender Infektionszahlen. Die Impfquote liegt bei 84% in der Gruppe der über 18-jährigen (Anm.d.Red.: Das ist jetzt der neue hippe Wert, mit dem Medien und Politik versuchen die Impfquote toll klingen zu lassen, obwohl sie eigentlich, wenn man die Jugendlichen dazuzählt, immer etwa 20% niedriger liegt).

Israel hatte diese Entwicklung bei ähnlichen Impfquoten schon im September. In diese Reihe ordnen sich jede Menge Länder ein, die angeblich so tolle Impferfolge verzeichneten, als da wären Dänemark oder England. Ich bin gespannt wie lange die deutschen Coronatiker noch die Mär von der Pandemie der Ungeimpften weitererzählen werden, wenn gerade die ungetesteten Geimpften den Takt in der Pandemie vorgeben (Anm.d.Red.: Das die Zahl der Impfdurchbrüche aufgrund fehlender Selbsttests mit einer riesigen totgeschwiegenen Dunkelziffer daherkommt, habe ich bereits erläutert. Beweise für meine Annahmen liefern mir dann Meldungen, wie die aus Tübingen, die mir ein Kollege und treuer Leser geschickt hat. Dort musste ein Konzert abgesagt werden, weil sich 30 Mitglieder des Bachchores mit Corona infiziert haben. Gemeldete Zahl der Impfdurchbrüche: 27 oder 90% der Infizierten. Dabei dürfte gerade in Chören aufgrund der Diskussion um die Aerosolemissionen beim Singen die Impfquote deutlich über  dem Durchschnitt liegen. Noch Fragen?).

Auch wenn viele es nicht hören wollen, aber es muss einmal mehr auf den Tisch: In Schweden, dem Land, das auf Eigenverantwortung setzte und von Lockdown und Maskenpflicht stets Abstand genommen hat, gibt es nach wie vor keine Anzeichen für eine vierte Welle, trotz einer identischen Impfquote wie in Deutschland. Wenn da nicht noch etwas in den nächsten Wochen explodiert, ist die einzige Erklärung, die mir einleuchtet, dass in Schweden viel mehr Menschen die Corona-Infektion auf natürlichem Wege durchgemacht haben müssen und damit die berühmten T-Zellen gebildet haben. Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese sogenannten Gedächtniszellen immer noch da sind, wenn die Antikörper einer Impfung schon lange verschwunden sind und sie einen deutlich besseren und langfristigeren Schutz vor einer erneuten Corona-Erkrankung auch durch mögliche Mutationen bilden.

Das nun stets kommende Totschlagargument, Schweden hätte dafür einen hohen Preis gezahlt ist von mir bereits vor einem Jahr relativiert worden. Es ist wahr, dass man in der ersten Welle anteilig mehr Corona-Opfer hatte als in Deutschland. Hauptgrund war jedoch auch hier der unzureichende Schutz der Risikogruppen zu einem Zeitpunkt, als die Durchseuchung noch nahezu ´Null´ betragen hat. Schon in der zweiten Welle ohne Impfung wohlgemerkt stand Schweden, trotz minimaler Einschränkungen deutlich besser da als Deutschland mit seinem 6-monatigem Lockdown in der zweiten Welle. Inzwischen ist die Mortalität, also die Corona-Todesfälle bezogen auf die Gesamtbevölkerung mit 0,15% nur leicht höher als in Deutschland mit 0,11% (Anm.d.Red.: Es ist bekanntlich ein ungeschickter Wert, weil er nicht, wie die Letalität die Todeszahlen ins Verhältnis zu der Zahl der Infizierten setzt. Siehe dazu meine frühen Beiträge mit Details in Blogbeiträgen vom 20.05.2020, `Circus Maximus´ und später. Leider haben die Verantwortlichen es auch zwei Jahre nach Pandemiebeginn geschafft, diesen Wert zu überhöhen, indem sie nie mit Feldstudien die wirkliche Zahl an durchgemachten Corona-Infektionen für Deutschland ermittelten. Nach wie vor wird nur die deutlich niedrigere Menge an positiven PCR-Testungen wie selbstverständlich als Zahl der durchgemachten Infektionen präsentiert und damit die Dunkelziffer bewusst in besagtem Dunkel gelassen. Gleichzeitig ist es auch kein großes Geheimnis, dass die Todeszahlen dagegen durch das unsägliche ´an/mit´- Coronaparadoxon künstlich in die Höhe getrieben werden. Bruchrechnung Klasse 5: Zu kleiner Wert geteilt durch zu großen Wert sieht nach mehr aus als umgekehrt. So wird die Corona-Panik hochgehalten, denn ich gehe davon aus, dass die Letalität noch weit unter meinem, damals angenommenen Wert von 0,4% liegt und in einer verschwiegenen Realität  im Vergleich zu anderen Todesarten doch sehr abfallen würde).

Könnte das schwedische Modell am Ende doch meine Theorie stützen, dass man besser die Risikogruppen vor Corona schützt, aber möglichst viele in der gesunden Restbevölkerung mit dem Virus in Kontakt kommen lassen muss? Die Impfung hat auf jeden Fall nicht die versprochene Normalität gebracht und auch die Wirksamkeit der Boosterimpfung steht in Europa erst einmal nur auf dem Papier, auf dem die Impfpromotionsreden unserer Politiker abgedruckt werden. Ich habe heute erste, ich betone, unbestätigten Meldungen erhalten, wonach auch bereits die ersten Cluster mit Impfdurchbrüchen bei der Bossterimpfung in Osterreich aufgetaucht wären.

Wenn es wirklich nur mit zunehmender natürlicher Durchseuchung der gesunden Bevölkerung besser werden wird, sollten sich aber, wie gestern bereits erwähnt, tunlichst 25% der Bevölkerung mit Sportallergie und Fastfood-Sucht zur besagten Risikogruppe zählen und jede nur mögliche Vorkehrung zum eigenen Schutz treffen. Impfen Maske, regelmäßiger Test und vielleicht ganz revolutionär, ihre Lebensweise grundlegend ändern.

Gar kein Problem sollte man dagegen mit der Durchseuchung bei Kindern haben, die seit Jahrzehnten regelmäßig im Herbst und meist harmlos durch Corona-Viren erkranken und damit noch dazu beweisen, dass eine Erkrankung mit ähnlichen Vorgängermutationen in der Vergangenheit T-Zellen gebildet hat, die nun bestmöglich auch vor der Delta-Variante schützt (Anm.d.Red.: Schulschließungen waren und sind der falsche Weg. Hätte man in der zweiten Welle die Schulen im Februar aufgemacht, nachdem die Risikogruppen größtenteils geimpft waren, hätten sich schon fast alle Kinder mit der delta-Variante durchseucht und man hätte sich diese Neuinfektionen in der dritten und vor allem jetzt in der vierten Welle gespart. Aktuell liegt die Inzidenz bei U18 teilweise weit über 500 ohne nennenswerte Hospitalisierungen. Aber wie sagt Lothar M. so schön: Wäre, wäre, Fahrradkette!).

Eine Corona-Infektion auf natürlichem Wege, also die Zahl der Genesenen in den gesunden Bevölkerungsteilen außerhalb der Risikogruppen zulassen, um hier eine maximale Durchseuchung zu erreichen. Wenn meine Folgerungen zutreffen, sollte man die Impfdurchbrüche jetzt als Chance sehen, um dieses Ziel, doch noch zu erreichen. Besser spät als nie!

 

Allerdings sollten die Verantwortlichen endlich aufhören über Ungeimpften-Mobbing zu quatschen, sondern mit flächendeckenden Tests für alle, die im Kontakt mit Risikogruppen stehen, den Durchseuchungsprozess bestmöglich begleiten. Schweden könnte Resteuropa somit den Weg aus dem coronalen Teufelskreis weisen, den wir auch hierzulande nun schon zum vierten Mal ertragen müssen. Jetzt habe ich doch wieder mehr selber gebastelt als ich vorhatte. Nun aber: Schönes Wochenende!