Der König ist tot, es lebe der König!

Bis zu Corona war der Freitag mein unangefochtener Lieblingstag. Seitdem musste ich hier zumindest den Vormittag ausnehmen. Grund dafür ist, wenig überraschend die Bundespressekonferenz von RKI und Bundesgesundheitsministerium. Nach einer langen Woche, in der Politiker und Medien des Mainstreams die immer gleichen, aber dennoch falschen bis maximal halbwahren Aussagen wiederholt haben, setzen die ungekrönten Popstars der Pandemie, Jens ´Kuhblick´ Spahn und Lothar `Metahperpapst´ Wieler zum Wochenende traditionell in der Bundespressekonferenz auf diesen ganzen Haufen gequirlte Pandemie-Scheiße und unkoordinierten Regelungswahn immer noch eine Kringel drauf.

Auch heute wieder haben die beiden Herren ihr Bestes gegeben und die Wahrheit gebogen, was das Zeug hält. Natürlich war wie immer der Grundtenor, dass die Ungeimpften an allem schuld sein sollen. Diese Lüge stützt sich nun schon seit der zweiten Welle auf das zielgerichtete Testen. Indem man die Schnelltestkapazitäten signifikant aufbaute und 3G in allen Lebensbereichen erließ, werden seit Beginn der letzten Corona-Saison im Herbst 2020 verstärkt Ungeimpfte mit oder ohne Symptome den PCR-Tests zugeführt (Anm.d.Red.: Zur Erinnerung! Nur die Zahl der positiven PCR-Tests geht 1:1 in die Statistik der Neuinfektionen ein. Der Schnelltest liefert nur zielgerichtet Verdachtsfälle zum PCR-Testen). Geimpfte haben keinen Grund für Schnelltests, besonders wenn sie symptomfrei sind und tauchen erst bei den PCR-Tests auf, wenn es richtig ernst wird, also meist in den Krankenhäusern. Inzwischen wird der Anteil Geimpfter auf den Intensivstationen systematisch unterschlagen, die Impfdurchbrüche wurden ohnehin von Anfang an nicht quantifiziert und ich frage mich schon seit einiger Zeit, wo die ganzen Ungeimpften eigentlich noch herkommen sollen.

Wieler kam mit der düsteren Prognose um die Ecke, dass demnächst auch notwendige Krebs-OP´s wegen der vollen Intensivstationen verschoben werden müssen. Das mag vielleicht sogar sein, aber ist dann, wie immer nur die halbe Wahrheit. Es waren nämlich dieselben Verantwortlichen im letzten Jahr, die mit ihrer Panikmache und den Lockdowns die Krebsvorsorgeuntersuchungen sabotierten (Annm.d.Red.: Siehe dazu bereits meine frühen Ausführungen unter anderem in meinen Blog vom 25.05.2020, `Stat(ist)ische Sicherheit´). Man braucht kein Arzt zu sein, um zu wissen, dass sich mit zunehmender Zahl unerkannter Krebsverläufe in 2020 die Zahl der Krebs OP´s in 2021 erhöht hat. Eine Statistik, die aus verständlichen Gründen für den Laien gar nicht zu finden ist, denn sie würde einige Coronatiker der fahrlässigen Tötung nachweisen.

Jens Spahn, der Pandemiekönig, Freund der Pharmaindustrie und zweifelhafter Stolz der deutschen Homosexuellen-Community hatte heute seinen letzten freitäglichen Auftritt mit Lothar Wieler. Ich bin sicher nicht traurig darüber, allerdings glaube ich nicht, dass sich die Qualität dieser Veranstaltung signifikant erhöhen wird, ganz gleich, wer Spahns Nachfolge antreten wird (Anm.d.Red.: Kasper und SPD-Nostradamus Lauterbach wird es zum Glück nicht werden. Scholz kann ihn nicht leiden und man sucht dringend noch eine Frau fürs zukünftige Kabinett. Da hat die lächerliche Frauenquote wenigstens einmal ihr Gutes). Es muss, glaubt man den Medien, wohl eine Frau werden und ich könnte mich totlachen, wenn ich mir gerade vorstelle, wie man bei der SPD rumeiert. Da will man gerade politisch korrekt eine Frau einsetzen, hat aber nichts Brauchbares für ein Amt mit diesem Schleudersitzpotential. Mit der falschen Entscheidung würde man der Partei im Speziellen und den Verfechtern der Frauenquote im Allgemeinen schaden. Ein köstliches Dilemma nach meinem Geschmack.

Im Nachgang zur Bundespressekonferenz durfte sich dann Professor Streek auf dem Nachrichtensender ´welt´ äußern und hat heute mal wieder den Finger in einige Wunden gelegt. Unter anderem hat er erneut verdeutlicht, dass das größte Problem in der aktuellen Lage das fehlende Personal darstellt und dies allein an den Versäumnissen der letzten 30 Jahre liegt und nicht an der Mär vom frustrierten Pfleger durch Ungeimpfte auf Intensivstationen. Wichtiger war jedoch, dass er endlich einmal wieder den größten Missstand in dieser Pandemie auf den Tisch gebracht hat. Es fehlt an belastbaren Daten und so haben wir keine Aussagen zum Infektionsgeschehen. Weder die Dunkelziffer bei den Neuinfektionen noch der Grad der Durchseuchung oder gar die Zahl der Impfdurchbrüche wird wissenschaftlich untersucht, sondern stets so hingebogen, wie es der Politik für ihre Strategie gerade zupasskommt (Anm.d.Red.: Einen ungeheuerlichen Missstand, auf den ich bereits früh hingewiesen habe. Siehe dazu unter anderem meinen Blog vom  24.06.20, ´Dumme Puten´). Dabei hätten uns wöchentliche  PCR-Tests bei einer fixen Personengruppe, die die deutsche Bevölkerung repräsentiert, schon lange die notwendigen Antworten liefern können. Keine sensationell innovative Erkenntnis, denn schon Katar oder Großbritannien arbeiten mit diesem Werkzeug, auch wenn alles getan wird, die Ergebnisse nicht zu sehr in die Welt zu tragen. Problem dabei, solche Studien würden nämlich die Fehler der Regierung in der Pandemiebekämpfung entlarven und sind damit unerwünscht.

Man muss schon zeitweise, ob der Unverfrorenheit einiger Institute des Mainstreams und der Inkompetenz einiger Nachrichtensender schlucken, wenn ein Professor Streek morgens die mangelnde Datenlage und damit eine Annahmen-basierte Pandemiebekämpfung anprangert und wenige Stunden später im selben Studio ein Reporter ohne weiteren Kommentar mit einer neuen Studie der Humboldt-Universität in Berlin angeschissen kommt, die sich den Infektionsverlauf aus einem Haufen Annahmen zusammenfantasiert, weil die belastbaren Daten wie gesagt gar nicht existieren. So kommt dann auch wenig überraschend heraus, dass der Einfluss von Ungeimpften auf die Pandemie – Trommelwirbel – deutlich größer ist als der von Geimpften. Manchmal kann man gar nicht so viel essen, wie man kotzen könnte.

Wer glaubt, der Nachrichtensender ´welt´ hätte damit seine, euphemistisch ausgedrückt, ambivalente Berichterstattung für diesen Freitag beendet, der wurde eines besseren belehrt, als wenig später Anna Schneider, die Chef-Reporterin in demselben Studio zu Wort kam (Anm.d.Red.: Ich wundere mich schon seit Wochen, dass die Frau immer noch in dieser Position ist, zumal sie sich nicht zum ersten Mal sehr kritisch zu Corona-Themen und den involvierten Politikern äußert und bei mir einmal mehr offene Türen einrennt). Sie findet nicht nur die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts diese Woche ebenfalls diskussionswürdig, sie sieht auch die große Freude, mit der die Politik die Entscheidung aufgenommen hat, sehr skeptisch. Wer will es einem durchschnittlich intelligenten Politiker mit Ambitionen verdenken, wenn er diese Entscheidung als Freibrief auslegt, der jegliche Einschränkung zukünftig rechtfertigt? Wenn man nicht sehr kompetent ist und egoistisch die Karriere vor das Wohl des Landes stellt, ist eine grobe Maßnahme mit möglichem Kollateralschaden immer der wohlüberlegten begrenzten Aktion vorzuziehen. Ganz nach dem Motto, wozu ein Skalpell benutzen, wenn man auch ein Schlachtermesser hat? Während die Chefredakteurin noch die Intensionen der Politik verstehen kann, härtere Maßnahmen zu favorisieren, kann sie die masochistische Freude mit der sich auch große Teile der Bevölkerung an dieser Corona-Einschränkungs-Battle beteiligen allerdings nicht mehr verstehen.

 Ich stimme auch mit Frau Schneider des Weiteren überein, als sie Christian Lindner kritisierte, der gerade hinsichtlich seiner Haltung zur Impfpflicht ohne Not umgekippt ist und damit, noch nicht einmal in der Regierungsverantwortung, bereits sein erstes Versprechen gebrochen hat. Die Chefredakteurin ist enttäuscht über den FDP-Wendehals, da auch sie, obwohl geimpft für eine eigenverantwortliche Entscheidung bei der Impfung wirbt und sich in der laufenden Hetze gegen die freie Meinung in diesem Land nicht mehr aufgehoben fühlt.

 Vielleicht ist Frau Schneider auch nur, wie viele andere auf die falschen Umfragen hereingefallen, wie zum Beispiel den Deutschland-Trend der ARD. Hier gehen 60% der Befragten die Corona-Maßnahmen immer noch nicht weit genug, 30% sagen es wäre angemessen und nur 10% gehen sie zu weit. So weit so uninteressant! Könnte es nicht sein, dass einfach nur die falschen Fragen gestellt werden? Was soll man bitte auf die Frage antworten, wenn man, wie ich die Maßnahmen für falsch hält?!

Ich finde es auch nicht zu gewagt, anzunehmen, dass der Ort der Umfrage einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Umfrageergebnis haben könnte. Ich zumindest war nicht sonderlich überrascht, dass das ARD-Magazin Panorama diese Woche in Frankfurt vor eine Impfstation in der 200 Meter langen Schlange nur Menschen fand, die das Organisationstalent der Bundesregierung als suboptimal bezeichneten. Man müsste schon geisteskrank sein, wenn man bei 2°C zwei Stunden in der Kälte steht, und dann noch die Organisatoren lobt. Allerdings sollte man auch einmal darüber nachdenken, welche, durchaus wichtige Meinungen man hier gerade nicht bekommt. Ganz einfach, weil bestimmte Menschen sich gar nicht vor den Impfzelten rumtreiben. Menschen mittleren Alters und ohne Vorerkrankungen, die sagen könnten, dass man als sozialer und verantwortungsvoller Bundesbürger mit seinem Arsch zu Hause bleibt, um nicht einem wirklich Bedürftigen unnötig in der Kälte warten zu lassen oder ihm gar die raren Impfdosen wegzunehmen (Anm.d.Red.: Schickt mich in die Fußgängerzone einer beliebigen Stadt und ich habe in zwei Minuten zehn Menschen gefunden, die mir sofort zustimmen würden). Ich habe es satt, dass in diesem Land immer nur noch ausschließlich die Leute gefragt werden, die besser den Mund nur zum Reinschieben des nächsten Burgers aufmachen sollten, aber sicher nicht um ihre manipulierten, bis vollkommen ahnungslosen Gehirnfürze abzusondern. Vor einem Impfcenter findet man vornehmlich Menschen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen impfen lassen wollen. Der Rest ist woanders. Das ist schließlich keine FfF-Demo, auf denen 90% nur rumhängen, weil alles besser ist als Schule und man sogar noch Bier saufen kann.

 

Es dürfte unnötig sein, zu erwähnen, dass das Interview mit der ´Welt´ Chefreporterin seitdem nicht mehr gesendet wurde. Ich wünsche Anna Schneider viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg und uns allen ein schönes Wochenende!