Sprichwörtlich

Heute wurde die Impfpflicht für Gesundheitspersonal mit überwältigender Mehrheit im Bundestag gegen die Stimmen der AfD im Zuge des verschlimmbesserten Pandemiegesetztes beschlossen. ´Lügen haben kurze Beine´ drängt sich da auf. Die Tinte unter den Ernennungsurkunden der neuen Regierung ist noch nicht trocken und die erste Wahlkampflüge ist zumindest teilweise durchgewunken worden und es steht zu befürchten, dass das gerade mal die Spitze des Impfpflicht-Eisberges war.  Für die Kranken in dieser Republik will ich es mir nicht wünschen, aber der Demokratie wäre es dienlich, wenn nun eine Personalflucht aus dem Alten- und Pflegesektor beginnen würde, um die Verursacher dieser Ungeheuerlichkeit zum Umdenken zu zwingen (Anm.d.Red.: Eine Corona-Impfpflicht ist ein zu großer Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte und meiner Meinung nach bei Menschen außerhalb der vulnerablen Gruppen und insbesondere bei Kindern überflüssig, sinnlos und möglicherweise kontraproduktiv. Müsste ich trotzdem entscheiden, würde eine Impfpflicht bei all denen Sinn machen, die zur coronalen Hochrisikogruppe gehören, also schwere Vorerkrankungen haben, hochalt sind und/oder sich einen BMI jenseits der 30 erarbeitet haben).

Es ist eindeutig, der Wahrheitsgehalt von Sprichwörtern hat durch Corona gelitten. ´Ausnahmen bestätigen die Regel´ dürfte bei der Zahl der Impfdurchbrüche ebenso in Zweifel zu ziehen sein, wie ´gut Ding will Weile haben´ in Bezug auf den Impfstoff selbst. ´Wo gehobelt wird, da fallen Späne´ klingt für mich als bisher braver Bundesbürger und Kritiker der Corona-Politik nur noch zynisch und ´aller guten Dinge sind drei´ wird gerade durch die Omikron-Variante sogar ad absurdum geführt.

Teilweise kann man sie gleich umschreiben. `Wer nichts bewirten will, wird Wirt´ beziehungsweise `wer nichts erwirtschaftet, ist Wirt´. Auch schön und vielleicht auch ein wenig selbstkritisch ´was der Bauer nicht kennt, impft er nicht´ (Anm.d.Red.: Allerdings hat das schon vielen Bauern in der Geschichte der Menschheit den Hintern gerettet).

Andere dagegen haben durch, mit oder unter dem Deckmäntelchen von Corona eine Renaissance erlebt. In Bezug auf die Beschneidung unserer Freiheitsrechte fällt mir sofort ´Gelegenheit macht Diebe´ ein und an ´Geld regiert die Welt´ zweifelt seit dem Tanz um den Impfstoff ohnehin kein Mensch mit Restverstand.  

´Den Bock zum Gärtner machen´ hat allerdings in Deutschland Hochkonjunktur, wie man an Karl Lauterbach sieht (Anm.d.Red.: ´Reden ist Silber, Schweigen ist Gold´. Keine Ahnung, wieso ich gerade jetzt daran denken muss). Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, hat man gleich noch den (Baer)bock zum Außenminister gemacht und einen Bundeswehrgeneral zum Leiter des Krisenstabes, der die von Olaf Scholz versprochenen 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten zum willigen Impfschaf bringen soll. Wer gedient hat und die Nachrichten der letzten Jahre verfolgt hat, weiß, dass unsere Armee sicher Beamten im Gesundheitsamt dabei unterstützen kann, sich die Falten aus dem Sack zu schlagen, aber sicher nicht um Dinge in guter Qualität, ausreichender Menge und vor allem ´just in time´ verfügbar zu machen (Anm.d.Red.: Superlative setzt man beim Bund nur bei den Kosten. Die Matrosen auf der Gorch Fock werden in Zukunft ein Lied davon singen). Da halte ich den nach Tarif bezahlten Logistiker meiner Firma für geeigneter, würde aber öffentlichkeits-technisch nicht genug her machen. Außerdem ist es auch besser, wenn derjenige auf der eigenen Gehaltsliste steht, wenn Olaf Scholz uns die 30 Millionen am 24.12 irgendwie zusammengeschummelt als ersten Erfolg der neuen Regierung unter den Weihnachtsbaum legt.

Das man keine Skrupel hat, die Gebilde aus Lügen und Halbwahrheiten der alten Bundesregierung weiterzuführen und sogar noch zu toppen, sieht man an gerade bei der Interpretation der Infektionszahlen. Die sinken derweil weiter. Was auch kein Wunder ist, denn irgendwann geht dem Virus der Nachschub aus. Der neuen Bundesregierung passt diese Entwicklung aber so gar nicht in den Kram, gefährdet diese, eigentlich positive Entwicklung die Geschwindigkeit der Booster-Impfkampagne und kam zu schnell, als dass es als Verdienst des neuen Bundesgesundheitsministers hätte verkauft werden können. Deshalb entdeckt man jetzt eine Zahl für die eigene kranke Argumentationslinie, von der ich in diesem Blog schon häufig geredet habe, weil sie die Gefährlichkeit von Corona deutlich unspektakulärer aussehen lässt: Die Dunkelziffer. Man ignoriert einfach die Tatsache, dass die Dunkelziffer sich hauptsächlich aus den unerkannten, weil symptomfreien Corona-Erkrankungen speist und erklärt einfach, dass die sinkenden Infektionszahlen aktuell daran liegen, dass man aufgrund der eigentlich hohen Infektionszahlen und der Nachfrage in der Folge nicht mehr mit PCR-Testungen nachkommt und es deshalb eigentlich viel mehr Infektionen, also steigende Zahlen geben muss. Hört sich unlogisch an, ist es auch!

Die neue Ampelkoalition hat keine Zeit verloren und bereits zwei Tage nach Amtsantritt die alte Bundesregierung beim Verbreiten von vollkommenem Blödsinn zur Verifizierung der eigenen Vorgehensweise übertroffen. Mit der falschen Interpretation der Dunkelziffer testen die Verantwortlichen speziell in Sachen Corona gerade einmal mehr neue Grenzen aus, bei der Frage, wieviel Müll im allgemeinen einem Volk erzählt werden kann, ohne dass jemand mal kritisch nachfragt, ob der Verbreiter solcherlei Theorien noch alle Nadeln an der Tanne hat (Anm.d.Red.: Vor Corona wurde diese Aufgabe von einer Berufsgruppe übernommen, die man Reporter nannte und die nur der Wahrheit und nicht Klicks, Auflagen oder ähnlichem verpflichtet waren).

 

Das muss man sich mal reintun. Seit jetzt schon drei Wochen liegt die Zahl der wöchentlichen Testkapazitäten am oberen Limit von etwa 1,9 Millionen PCR-Tests, wobei etwa 20% dieser Tests ein positives Ergebnis liefern. Anders ausgedrückt, es mag zwar sein, dass der Bedarf an PCR-Tests höher ist, als derzeit zur Verfügung gestellt werden kann, aber das führt definitiv nicht dazu, dass bei diesen konstanten 1,8 Millionen Tests pro Woche anteilig weniger positive Ergebnisse gefunden werden, wenn die Infektionszahlen steigen würden. Das Gegenteil wäre der Fall. Wenn die Infektionslage wirklich so schlimm wäre, wie man der Bevölkerung glauben machen will, müsste der Anteil an positiven PCR-Tests gerade explodieren. Er verharrt aber bei 20%. Und das, obwohl seit über zwei Wochen 3G am Arbeitsplatz gilt und auch immer mehr Geimpfte sich wegen 2G+ verstärkt in diesen Tagen testen lassen. Somit werden durch die verpflichtenden Schnelltests wieder viel zielgerichteter Corona-Verdachtsfälle den PCR-Tests zugeführt, was ebenfalls die positiven Anteile stark nach oben treiben müsste. Wenn, ja wenn die Infektionslage sich verschärfen würde. Was sie aber nicht tut. Mit diversen Lügen beenden wir also die erste Woche unter der neuen Regierung. Trotzdem wünsche ich ein schönes Wochenende!