Frohe Weihnachten!

Es wird aktuell andauernd in den Nachrichten gesendet und ebenso konsequent ignoriert. Immer dann, wenn die Frage aufkommt, wieso andere Länder mit vergleichbarer oder gar niedrigerer Impfquote besser durch die Pandemie kommen als Deutschland, lautet unisono die Antwort: ´Diese Länder haben einen höheren Anteil an Genesenen´ oder, wenn noch weniger Wert auf Subtilität gelegt wird, `Diese Länder haben eine größere Durchseuchung´ oder ´haben aus den unterschiedlichsten Gründen eine Kreuzimmunität gebildet´. Großbritannien, Südafrika beziehungsweise eigentlich ganz Afrika sind Beispiele, die gerade wieder bei der aktuellen Omikron-Variante zeigen, dass die Todeszahlen und damit auch die Hospitalisierungen bei kleinen Werten stagnieren, obwohl die Infektionszahlen explodieren (Anm.d.Red.: Schweden zählt auch dazu, aber ohne vierte Welle ein gern verschwiegenes Land mit hoher Durchseuchung).

Meiner Meinung nach war es bekanntlich ein Fehler die Durchseuchung in Deutschland außerhalb der Risikogruppen zu verhindern, aber das wäre jetzt bei Omikron alles zu verschmerzen, wenn wir nun einen wirksamen Impfstoff verimpfen würden, beziehungsweise könnten. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. In einer der vielen Faktenchecks, in denen diverse Theorien widerlegt werden, die ansonsten den Corona-Kritikern in die Karten spielen würden, ist die Stellungnahme von Ralf Bartenschlager, Leiter der Abteilung für Molekulare Virologie an der Uniklinik Heidelberg und Präsident der Gesellschaft für Virologie, sowie Carsten Watzl, Leiter des Fachbereichs Immunologie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der Universität Dortmund und Generalsekretärder Deutschen Gesellschaft für Immunologie (Anm.d.Red.: Https://correctiv.org/faktencheck/2021/04/21/beguenstigen-impfungen-corona-mutationen-wissenschaftler-widersprechen-den-behauptungen-von-geert-vanden-bossche/).

 Bartenschläger widerspricht dabei dem gerne verwendeten Bild der Medien, dass es sich beim Virus um einen denkenden Organismus handeln würde. Das sei aber gerade dann, wenn es um Mutationsvorgänge gehe, eine irreführende Sicht. Denn bei Mutationen handele es sich um Fehler bei der Vermehrung des Virus. Diese Fehler seien ´rein zufällige Ereignisse´. Einige davon könnten dem Virus besser dabei helfen, sich zu vermehren, andere könnten ihm aber auch schaden. ´Das Virus denkt sich nicht aus, wie es sich besser ausbreiten könnte, das ist ein reines Zufallsereignis als Ergebnis von zufälliger Mutation und entsprechender Selektion´, so Bartenschlager.

Hier beginnt aber das Problem, denn Carsten Watzl ergänzt, dass Mutationen immer dann zu erwarten seien, ´wenn sich das Virus ungehindert verbreiten kann´ es also ´eine geringe gesellschaftliche Immunität´ gebe. Wenn ich die beiden Herren richtig verstehe, heißt das für mich, die niedrige Durchseuchung und/oder ein semiwirksamer bis unwirksamer Impfstoff bereiten der, ohnehin schon flinken Omikron-Variante gerade genau die geringe gesellschaftliche Immunität, die Fluchtmutationen begünstigt und damit die, ohnehin schon schwindelerregende Infektionsgeschwindigkeit mit Omikron weiter anheizen wird (Anm.d.Red.: Aus diesem Grund rät Prof. Streek in einem Interview von gestern auch von einer Impfpflicht für alle ab, da ein nicht optimal angepasster Impfstoff, wenn er verpflichtend verimpft wird, einer Gesellschaft mehr schadet als nützt). Ich sehe mich dadurch in meiner Meinung bestätigt, dass mit dem aktuellen Impfstoff nur Risikogruppen geimpft und geboostert werden sollten, einfach, weil wir nichts Besseres haben, aber sonst die Gesunden sich zurückhalten müssten, um die Mutationsgeschwindigkeit beziehungsweise die Zahl der Fluchtmutationen klein zu halten. Da ich der Ansicht bin, dass, wie bei Influenza, bei Corona auch die Impfstoffentwicklung immer hinter der Mutationsfreude des Virus hinterherhetzen wird, liegt hier auch einer der Hauptgründe meiner Impfskepsis verortet.

Natürlich ist das nur meine Meinung und jeder hat das Recht auf seinen persönlichen Corona-Schutz durch Impfung, aber vor diesem Hintergrund muss man es ja nicht auch noch per Regierungsanweisung diese Maßnahmen von der Bevölkerung erzwingen. Die Bundesregierung macht aber seit Monaten nichts Anderes. Schlimmer noch, sie verbreitet Angst und hat, zur Befeuerung der Impfkampagne um jeden Preis, zynischer weise auch noch eine Wette abgeschlossen, dass sie es schafft bis Neujahr 30 Millionen Menschen geboostert zu haben. Die Regierung impft Deutschland, meiner Meinung nach, bei 2G statt konsequentem 2G+ (Anm.d.Red.: Würde man die Schikanen zur Erhöhung des Impfdruckes außen vor lassen, natürlich besser 3G+) und mit Ansage in die nächste Welle.

Aber nun zur guten Nachricht. Ich sehe keinen Grund zur Panik. Aktuell ist es zwar die Strategie der Medien mit entsprechenden Berichten den Eindruck zu vermitteln, dass die Maßnahmen der Bundesregierung für den 28.12 zu spät kommen und es übel werden könnte. Damit verspricht man sich aber nur wie üblich maximale Aufmerksamkeit, dem Lebenselixier dieses Berufstandes. Ich bin auch sicher, dass in den nächsten Wochen die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Rekord setzen werden, aber die Zahl der belegten  Intensivbetten dagegen wird sich, wie die Todeszahlen deutlich unter dem Niveau der vierten Welle bewegen (Anm.d.Red.: In Großbritannien, einem Land mit 67 Millionen Einwohnern und damit einer Sterblichkeit von etwa 1800 Menschen pro Tag meldet man in Deutschland in den Medien panisch, dass seit dem Auftreten der neuen Variante 14 Menschen an/mit Omikron gestorben wären. Natürlich, wie üblich ohne etwas über Alter, Impfstatus, Vorerkrankungen oder gar Gewicht gemacht zu haben).  Da die Regierung aber nach wie vor die Strategie der unbedingten Infektionsvermeidung verfolgt und alles mit positivem PCR-Test in Quarantäne schickt, macht man sich mit Recht Sorgen, dass die Infrastruktur für eine gewisse Zeit über Gebühr belastet werden könnte (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 21.12.21, `Einmal ist Versehen, fünfmal ist Vorsatz´). Allerdings ist daran nicht Omikron schuld, sondern diejenigen, die am Ruder stehen.

Wenn also in den nächsten Wochen mal ausnahmsweise nicht der Zusammenbruch des Gesundheitssystems und die Triage angedroht wird, sondern dieses Mal Stromausfälle, Geschäftsplünderungen oder brennende Stadtviertel, weil die entsprechenden Mitarbeiten bei Energieversorger, Polizei oder Feuerwehr in Quarantäne stecken, dann sollte man sich nicht verrückt machen. Alles wird gut. Ich mach jetzt erst einmal Urlaub und empfehle für die Feiertage meine Weihnachtsgeschichte vom letzten Jahr (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 22.12.20ff, ´Eine christlich demokratische Weihnachtsgeschichte´. Ich habe sie gerade noch einmal durchgelesen und finde es handelt sich um ein, zu Unrecht verkanntes Kleinod der deutschen Weihnachtsliteratur).

 

Jeder mag seine Meinung zu Corona haben, aber denkt dran, wir haben noch andere Probleme auf dieser Welt, die für einige beziehungsweise bisweilen für alle weitaus schlimmer sind oder es noch werden. Viele sind angetreten, um die Welt zu retten. Einige aus Überzeugung, andere, weil es ihnen eine Krankheit diktiert und weitaus die meisten, weil sie sich persönliche Vorteile in dieser Welt verprechen. Vielen ist gemeinsam, dass sie auf die ein oder andere Weise früher oder später daran scheitern werden. Der wichtigste Mensch auf dieser Welt hat mal gesagt; ´Es gibt fast 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten. Du musst nicht alle zum Freund haben´. Deshalb kümmert Euch um die, die Euch wichtig sind. Ich mach das jetzt, denn es ist Einzige was zählt und bin raus. Frohe Weihnachten!