Kopfschüsse

Letzte Woche habe ich noch darüber berichtet, dass wir nur hoffen können, dass es nicht dank Karl Lauterbach und seinem Rudel ergebener Experten, beziehungsweise der nach wie vor favorisierten Null-Covid-Strategie, zu einem Kollaps der kritischen Infrastruktur kommen wird (Anm.d.Red.: Siehe meinen Blog vom 20.01.22, `Knieschüsse´). Zur Erinnerung, es sind nicht die PCR-Labors, sondern die Gesundheitsämter, die nicht mehr ansatzweise mit ihrer Arbeit hinterherkommen. Das führt dazu, dass viele Menschen mit einem negativen PCR-Test am Ende der Quarantäne nun zu Hause sitzen und tagelang auf die Freigabe durch den Gesundheitsbeamten ihres Misstrauens warten.

Wer aber dachte, die Geschichte hätte damit ihr unrühmliches Ende gefunden, der kennt unseren Bundesgesundheitskaspar schlecht. Nachdem er, aufgrund der riesigen Nachfrage, die PCR-Testkapazitäten inzwischen priorisiert hat und damit vornehmlich Berufen mit engem Kontakt zu Risikogruppen Zugang zu diesem sogenannten ´Gold-Standard´ erteilte, hat Karl, der Große nicht etwa ein Einsehen gehabt und alle Beteiligten mit 3 Millionen Tests pro Woche in die Katastrophe reiten lassen. Nein, er hat in seinem Wahn eine Omikron-Welle aufhalten zu können, darüber hinaus verfügt, dass in Ermangelung eines PCR-Testes zukünftig bei den normalen Sterblichen ein positiver Schnelltest ausreicht, um in Quarantäne zu wandern.

 Wenn sich die Fassungslosigkeit angesichts dieser himmelschreiender Inkompetenz erst einmal gelegt hat, sollte jedem klar sein, was das in der Praxis bedeutet: Die Gesundheitsämter müssen sich nun nicht mehr allein um die Infektionen kümmern, die angesichts explodierenden Infektionszahlen aus den PCR-Laboren kommen, sondern sie müssen von nun an zusätzlich die Quarantäne derer überwachen, denen die tausenden von offiziellen Testcentern einen positiven Schnelltest aus der Nase gezogen und damit eine mögliche Corona-Erkrankung prognostiziert haben (Anm.d.Red.: Bekanntlich werden zwar nicht alle mit einem positiven Test, also einer Virenlast auch krank, aber für die Quarantänepflicht ist das erst einmal unerheblich). Ich finde keine Worte, um so viel Dummheit angemessen zu würdigen. Als wenn es nicht gereicht hätte, dass die Gesundheitsämter die Infektionen aus den PCR-Tests nicht annährend abgearbeitet bekommen, nun sollen dort auch noch alle positiven Schnelltests betreut werden. Da ist es wenig tröstlich, wenn die Trefferquote bei selbigen meist gerade mal bei 17% liegt (Anm.d.Red.: Bei den Treppenwitzen der Geschichte um falsche Pandemie-Zahlen mag es da nur noch eine Hinterhaus-Stiege sein, aber man sollte kurz erwähnen, dass mit der Tatsache, dass nun auch Schnelltests beim Gesundheitsamt offiziell als Corona-Nachweis anerkannt werden, auch sie von einem Tag auf den anderen in der Statistik der täglichen Neuinfektionen auftauchen. Sogar Karl Lauterbach hat schon bei Markus Lanz zugegeben, dass dadurch die Inzidenzen empfindlich steigen werden). Es braucht also nicht viel Fantasie, um vorherzusehen, wo dieses Land in den nächsten Wochen mit seiner desaströsen Corona-Politik enden wird. Schulen, Arztpraxen und viele kleine Einzelhändler müssen schließen, weil alle mehr oder weniger symptomfrei oder vollkommen gesund zu Hause sitzen und darauf warten, dass das Gesundheitsamt angeschissen kommt, um sie aus der Quarantäne zu befreien.

Wem gerade ernsthaft daran gelegen ist seine Arbeit zu machen, beziehungsweise wer als Mitarbeiter in Arztpraxen, Krankenhäusern, Altenheimen, Feuerwehr, Polizei etc. die kritische Infrastruktur nicht wegen einer bornierten Regierung kollabieren lassen will, der sollte wirklich dreimal darüber nachdenken, ob er ohne Not und vor allem ohne Symptome einen offiziellen Test macht, der ihn in der Folge mindestens fünf Tage in Quarantäne schickt. Denn es steht in den Sternen, wann sich einer im Gesundheitsamt deiner erinnert. Gerade als Geboosterter sollte man den meist harmlosen Impfdurchbruch in Kauf nehmen. Meinen Segen als Ungeimpfter haben die Betroffenen. Eine Corona-Infektion  und damit das Risiko, dass Dauerpaniker Karl Lauterbach mit seiner verschwurbelten Omikron-Gefahr und nicht Resteuropa mit seinen Lockerungen Recht hat, nehme ich für eine funktionierende Infrastruktur gerne in Kauf.

 

Wer in diesen Tagen also mit Symptomen einen Test macht oder so dumm war, sich freiwillig testen zu lassen und in Quarantäne geht, der kann nur hoffen, dass er jemandem in der Stadtverwaltung kennt, der seine Akte an der virtuellen Schlange vor dem Gesundheitsamt vorbeischleust. Ansonsten läuft er Gefahr, dass nicht das Gesundheitsamt, sondern das Ende der pandemischen Lage sein Martyrium beendet. Nach Lage der Dinge kann das in diesem Lande aber noch bis in den Frühling dauern, wenn nicht das Bundesverfassungsgericht vorher ein Einsehen hat.