Endstufe der Digitalisierung

An dieser Stelle noch einen kleinen Nachtrag zu dem Blog vom Freitag und der Frage, ob es wirklich nur noch um Infektionsschutz geht oder doch inzwischen, beziehungsweise von Anfang an, andere Interessen eine Rolle spielten. Wie am Beispiel von China und seinen, mit dem Infektionsschutz begründeten, hochgradig paranoiden Abschottungsmaßnahmen während Olympia zu sehen, fehlen die Hintergrundinformationen, um zu beurteilen, ob hier eine akribische Planung zugrunde liegt und Corona von vornherein Teil des Plans oder nur als zufällig auftretendes Ereignis ein gern genommenes Argument war. Quasi das Virus, das zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftrat.

Auch wenn viele Länder die Einschränkungen lockern, laufen nichtsdestotrotz in der ganzen Welt, übrigens in überraschend großer und sonst nie gekannter Eintracht von Regierungen, Gremien und Organisationen noch sehr viele Maßnahmen, die sich auf den zukünftigen Pandemieschutz berufen. So unterschiedlich die Stoßrichtungen dabei auch sein mögen, die digitale Komponente ist allen Initiativen gemein und beinhaltet stets die Bemühungen nach einer papierlosen Verfolgung des Impfstatus, sprich dem digitalen Impfpass. Damit ist er technisch gesehen nichts anderes als der kleinere Bruder eines digitalen Identitätsnachweises. Somit ist Corona, egal ob zufällig aufgetreten oder bewusst inszeniert, das aktuelle Vehikel der Wahl, mit eine, seit Jahren getriebene, vollkommene Digitalisierung des Individuums noch mehr Fahrt aufnimmt.

Ich möchte und kann mir an dieser Stelle kein Urteil erlauben, inwieweit digitaler Ausweis, Gesundheitspass, oder virtuelles Geld Segnungen eines neuen Zeitalters zum Wohle der Menschheit darstellen oder aber die komplette digitale Überwachung des Einzelnen vorbereiten und damit die Macht über alle in die Hände weniger legen wird. Tatsache ist jedoch, dass Corona das laute und öffentliche Nachdenken über Themen möglich gemacht hat, die bei genauerem Hinsehen eigentlich gar nichts mit der Pandemiebekämpfung an sich zu tun haben. Viele davon wären noch vor zwei Jahren mit einem allgemeinen und lauten Aufschrei der Gesellschaft beendet worden (Anm.d.Red.: Sogar das Implantieren von Chips mit persönlichen Informationen, zum Bezahlen oder gar als digitalen Zugangsschlüssel wird dabei diskutiert. Im Moment sind es nur ein paar Freaks, die bei dieser Technologie freiwillig mitmachen. Nachdem aber mit der Impfpflicht zum ersten Mal und ganz selbstverständlich die Unversehrtheit des eigenen Körpers angegriffen wird, erscheint mir mittelfristig der Schritt zu einem verpflichtenden Tragen von solcherlei individuellen Datenbanken unter der Haut nicht mehr so abwegig).

Mir ist auch bewusst, dass ich mich hier hart am Rande zur Verschwörungstheorie bewege. Nichtdestotrotz muss man akzeptieren, dass es keine Fake-News aus den Tiefen des Internets sind, sondern Meldungen in den Mainstream-Medien, die sich wie selbstverständlich und kommentarlos in die Realität schleichen und damit nach und nach Teil der Normalität werden. Aber wie gesagt, man muss bei manchen Verschwörungstheorien nur lange genug warten, dann wandeln sie sich plötzlich zu Wahrheiten.

 

Noch vor zwei Jahren war mein Credo: Wer nichts verbrochen hat, hat auch nichts zu befürchten. Ich dachte mir nichts bei der zunehmenden Digitalisierung unseres Lebens. Ich habe noch vor zwei Jahren Menschen belächelt, die akribisch versuchten, es zu vermeiden, im Netz irgendwelche digitale Fußspuren zu hinterlassen. Die schlichte Eingabe der eigenen Adresse auf einer Internetportal, die ohnehin in jedem Telefonbuch zu finden ist, kam bei diesen Zeitgenossen einem digitaler Striptease gleich und wurde akribisch und kontrovers diskutiert. Heute wedeln genau dieselben Menschen bei jeder Gelegenheit vor Krethi und Plethi mit ihrem iPhone rum und zeigen eifrig ihren digitalen Impfnachweis, während im Hintergrund, mir nicht persönlich bekannte Zeitgenossen sicher schon die nächste Endstufe der digitalen Gemütlichkeit vorbereiten. Das Lachen ist mir zumindest inzwischen vergangen.