Frühlingsgefühle

Es ist zwar noch nicht spruchreif, aber es sieht ganz so aus, als hätte die österreichische Regierung keine Antworten auf die Fragen des Verfassungsgerichtes gefunden, deren Beantwortung für den 18.02.22 eingefordert worden waren (Anm.d.Red.: Siehe mein Blog vom 31.01.22, `Das Ende ist nah´ inklusive entsprechenden Link zur Anfrage des Verfassungsgerichtes. Ein bunter Strauß von Fragen zum Umgang mit der Corona-Pandemie, die alle Kritiker der Maßnahmen der Regierung auch hierzulande unermüdlich stellten und die ich auch hier im Blog unzählige Male angesprochen habe). In der Konsequenz scheint das zu bedeuten, dass alle Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht ausgesetzt werden. Allein die Maskenpflicht scheint man aufrechterhalten zu wollen. Offensichtlich hat die österreichische Regierung dieselbe Profilneurose wie die Deutsche und kann es nicht ertragen, dass das einzige visuelle Zeichen stattlicher Bevormundung in den letzten zwei Jahren Corona-Pandemie einfach so wegfällt. Sollte sich diese Nachrichten aus Österreich bewahrheiten, ist aber davon auszugehen, dass das Gericht auch diese unsäglich blöde, aufgezwungene Volksvermummung einkassiert und sie dorthin entlässt, wo sie von Anfang an hingehört hat: In den medizinischen Bereich und ansonsten in die Freiwilligkeit des Einzelnen.

 Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu erkennen, dass, sollte sich die Nachrichten aus Österreich bewahrheiten, damit auch der Corona-Irrsinn inklusive der sinnlosen Diskussionen zu einer Impfpflicht mit einem unwirksamen Impfstoff in Deutschland bis auf weiteres erledigt hätten. Denn es sind dieselben Fragen und demzufolge auch die identische und sehr dünne Antwortlage der Bundesregierung auf unangenehme Fragen zum Umgang mit Corona.

Noch ist es aber nicht so weit. Im Gegenteil, heute war mal wieder einen Bund-Länder Konferenz und im Nachgang hat unser aller Kanzler in seiner ihm einschläfernden Art damit geprahlt, dass Deutschland die Omikron-Welle besser durchgestanden hätte als alle anderen in der Welt. Gut, Länder wie Dänemark und Großbritannien haben zwar schon seit Wochen die Pandemie für beendet erklärt, beziehungsweis in den meisten Ländern der Dritten Welt ist sie niemals ausgerufen worden, ohne dass irgendetwas Schlimmes passiert wäre, aber die Zeiten, in denen Politiker einen auf die Finger bekommen haben, wenn sie so einen blanken Unsinn von sich gegeben haben, ist schon lange vorbei.

Obwohl die Intensivbettenbelegung niedrig ist und sie nichts dagegen tun können, dass sich gerade fast alle Geimpften und Geboosterten mit Omikron anstecken, waren sich alle Beteiligten heute offensichtlich einig, etwas managen zu müssen, was vielleicht irgendwann mal so etwas wie eine Pandemie hätte gewesen sein können. Basis war die unglaublich sensationelle Feststellung des Bundesgesundheitskaspars Anfang der Woche, dass die Infektionszahlen sinken. Eine Entwicklung, die jeder interessierte Bürger auch schon vor Wochen durch simple Beobachtung vorausgesagt hatte. Einfach, weil bei den galoppierenden Infektionszahlen, vor allem unter den Geimpften, irgendwann für Omikron nichts mehr zum Infizieren da gewesen ist. Die Regierung wusste das sicher auch, musste aber geduldig auf den eigentlichen Rückgang der Infektionszahlen warten, um wie immer nicht Kollege Zufall, sondern den bunten Strauß an lächerlichen Corona-Einschränkungen als Grund für die vermeintliche Rettung der Nation verkaufen zu können (Anm.d.Red.: Da spielt es schon keine Rolle mehr, dass Karl Lauterbach diesen Effekt erst für Ende des Monats vorausgesagt und sich einmal mehr selbst widerlegt hat).

Die Bund-Länder Konferenz blieb auf Basis der vollkommen entspannten Pandemielage also eigentlich heute überhaupt nichts anderes übrig als zu lockern. Natürlich war man sich nicht zu schade, jede einzelne Lockerung als Geschenk einer treusorgenden Regierung an das Volk zu verkaufen. Dabei handelt es sich ausschließlich um den Wegfall der Beschränkungen, die ohnehin noch nie jemanden klaren Verstandes interessiert hatten, wie die Kontaktbeschränkung im privaten Raum oder die das Bundesverfassungsgericht ohnehin spätestens nächste Woche einkassiert hätte beziehungsweise, wie am Beispiel der 2G-Regel im Einzelhandel ohnehin schon gekippt hat.

Wie die Österreicher hält auch Deutschland an der Insignie der Pandemie, der Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen fest. Auch hat sie immer noch den naiven Glauben, dass sie mit ihrer Impfpflicht durchkommen wird, während alle anderen in Europa dieses Vorhaben ad acta gelegt haben (Anm.d.Red.: Gut, da bleiben noch die Italiener, aber wer glaubt ernsthaft, dass ein Italiener Bußgelder bezahlt oder man sich nicht schon längst einen gefälschten Impfpass zugelegt hat). Auch wenn die Protagonisten, allen voran Karl Lauterbach hierzulande aus unerfindlichen unbeirrt so tun, als könnten sie diesen Unsinn ohne irgendwelche Argumente über den Sommer retten, hoffe ich mittelfristig auf die Vernunft der Karlsruher Richter.

Allerdings sollte niemand glauben, dass sich das Thema Corona demnächst von selbst erledigt. Zu groß sind die Potentiale, die die Pandemie den Mächtigen dieser Welt in die Hände gespielt hat. Aufgeschoben wird leider hierbei nicht aufgehoben bedeuten. Deshalb kann ich ohne große hellseherische Fähigkeiten auf den Herbst 2022 verweisen, wenn es ziemlich sicher wieder heißen wird: Alles auf coronalen Anfang!